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■ taz-Gäste: 2.000 ZeichenWeg von kurzatmigen Events

Kultur braucht Bewegung. Mit dem „Rahmenplan zur Kulturentwicklung“ liegt nun für Bremen erstmals ein grob ge-rasterter Überblick über die staatlich geförderten Kultureinrichtungen vor.

Dieses Papier soll die Grundlage für eine intensive Debatte mit den Kulturschaffenden in unserer Stadt sein. Diese Diskussion ist in vollem Gange: Jetzt debattierten erstmals Kulturfachleute aus fast allen Bereichen mit den Kulturpolitikern der Fraktionen. Aus meiner Sicht war dies eine ausgesprochen fruchtbare Auseinandersetzung, die nun zu einer inhaltlichen Weiterentwicklung des Kulturentwicklungsplans führen kann.

Diese sollte unter drei Gesichtspunkten geschehen:

€ wir müssen inhaltliche Schwerpunkte setzen

€ wir müssen die inhaltliche Profilbildung forcieren

€ wir müssen klare Perspektiven schaffen.

Unter den Bedingungen der bekannten Bremer Haushaltslage kann dies nur gelingen, wenn wir ein neues Gleichgewicht der kulturellen Angebote austarieren. Ich plädiere dafür, auf die vorhandenen Stärken zu setzen und deren Potentiale auszubauen – auch mit Blick auf die Bewerbung Bremens als europäische Kulturhauptstadt.

Und das bedeutet im Umkehrschluss: weg von den kurzatmigen, teuren Events ohne nachhaltige Wirkung. Hin zu einer stärkeren Förderung der vielfältigen und prägenden Museumslandschaft und zu einer intensiveren Unterstützung der kreativen freien Kulturszene. Das sind die Pfunde, mit denen Bremen wuchern muss – nicht mit dem zehnten Aufguss eines x-beliebigen Festivals, das statt in Bremen auch in Luzern, Oldenburg oder Bochum stattfinden könnte!

Um das neue kulturelle Gleichgewicht Bremens zu erreichen, bedarf es aber nicht nur einer Gewichtsverlagerung an den Endpunkten, sondern auch einer Festigung im Zentrum.

Konkret: Bremer Theater und Kammerphilharmonie bedürfen klarer, verlässlicher Rahmenbedingungen und eindeutig interpretierbarer Verträge! Das Philharmonische Staatsorchester braucht eine neue Struktur, die mehr Kreativität, Flexibilität und Professionalität zulässt. Für die kulturelle Stadtteilarbeit benötigen wir ein neues Regionalkonzept, das auch die Einrichtungen der kulturellen Bildung mit einbezieht. Carmen Emigholz

Carmen Emigholz (SPD) ist Vorsitzende der Kultur-Deputation der Bremer Bürgerschaft

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