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taz-Castor-Ticker vom 28.11.2011Castor so lang wie noch nie unterwegs

Der Castor-Transport ist in Gorleben angekommen. Er hat von La Hague bis ins Wendland insgesamt 125 Stunden und 49 Minuten benötigt. Die Atomkraftgegner feiern die Verzögerung als Erfolg.

Bis zum Schluss dagegen gehalten: Demonstranten in Laase im Qualm der Heufeuer. Bild: dapd

0.50 Uhr: Die taz schließt ihren Castor-Live-Ticker

Die Straßen frei, die Betten voll – und in Gorleben wieder etwas mehr Atommüll. Der Castortransport 2011 ist beendet. Nach knapp 126 Stunden hat der 13. Castortransport aus der französischen Wiederaufbereitungslager in La Hague am Montagabend das oberirdische Zwischenlager in Gorleben erreicht. Damit geht nicht nur der längste Castortransport der deutschen Geschichte zu Ende, sondern auch ein Wochenende mit einer deutlichen Botschaft: Der Atomausstiegsbeschluss der schwarz-gelben Bundesregierung hat den Widerstand gegen ein Endlager in Gorleben offenbar kaum beeindruckt.

Zwar versammelten sich zur zentralen Großkundgebung mit bis zu 23.000 Teilnehmern durchaus weniger Menschen als im letzten Jahr zur Demo – doch die zahlreichen und vielseitigen Straßen- und Schienenblockaden standen den Protestaktionen aus dem Rekordjahr 2010 in nichts nach. Mit Betonpyramiden, präparierten Lieferwagen, mit massenhaften Sitzblockaden und vielseitigen bunten Aktionen zivilen Ungehorsams stellten die Bevölkerung im Wendland sowie zugereiste Atomkraftgegner aus allen Teilen Deutschlands die Polizei erneut vor eine große Herausforderung.

Die taz berichtete mit zahlreichen Reportern vor Ort seit Beginn dieses Castortransportes direkt aus Frankreich, Süddeutschland, aus dem Raum Göttingen und Kassel sowie umfassend aus dem niedersächsischen Wendland rund um die Uhr in diesem Live-Ticker.

In den Tickern von den sechs Tagen ist dokumentiert, wie bunt, meist friedlich und vielseitig die Proteste gegen den 13. Castortransport verlaufen ist – aber auch, wo, wann und wie Auseinandersetzungen auf Seiten von Demonstrierenden und Polizei aus dem Ruder gelaufen sind. Mit dem Anspruch, die Vielseitigkeit dieses Ereignisses dokumentarisch festzuhalten, verabschiedet sich hiermit das taz-Team.

0.15 Uhr: Viele verletzte Demonstranten

Trebel. Die Pressekonferenz der Atomkraftgegner ist vorbei, jetzt wird noch ein bisschen gefeiert. Die Initiativen sind mit den Protestaktionen zufrieden, auch wenn insgesamt weniger Demonstranten im Wendland waren als 2010.

Das Ausmaß der Proteste zeigt nach Ansicht der Kernkraftgegner auch die verbreitete Ablehnung eines Endlagers in Gorleben. „Mit unserem Protest gegen den Castor-Transport weisen wir auf die immensen Risiken einer Atommüll-Lagerung im maroden Salzstock von Gorleben hin“, so Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation „ausgestrahlt“.

Die Castor-Ticker

Nach Angaben der Demo-Sanis wurden seit Donnerstag 355 Demonstranten verletzt, fünf von ihnen schwer. Die meisten von ihnen hätten Verletzungen durch Pfefferspray oder Schlagstöcke erlitten. Die Sanitäter behandelten nach eigenen Angaben auch zehn PolizistInnen.

24 Uhr: Noch ein paar Zahlen von der Polizei

Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach am Montagabend laut der Nachrichtenagentur dapd von 8.000 friedlichen Demonstranten und 450 "autonomen Chaoten". Man habe 100 Blockaden registriert und über 2.000 Blockierer weggetragen. Insgesamt seien 19.000 Polizisten im Einsatz gewesen.

23.40 Uhr: Minister: Teurer Castor-Transport

Dannenberg. Zu den Kosten des Castor-Transportes sagte Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU): "Wir müssen davon ausgehen, dass er nicht günstiger wird als 2010." Damals hatte der Transport mehr als 30 Millionen Euro gekostet, war aber auch schneller am Ziel gewesen. (dpa)

23.35 Uhr: Ärzte, Anwälte und Journalisten von Polizei behindert

Trebel. Rechtsanwalt Martin Lemke vom Ermittlungsausschuss und Legal Team kritisiert das Verhalten der Polizei. Vielfach seien auch Ärzte, Sanitäter, Anwälte und Journalisten massiv angegangen worden. Reporter hätten Filme abgeben müssen und seien geschlagen worden. Sanitäter seien teilweise nicht zu Verletzten durchgelassen worden.

23.20 Uhr: Minister spricht Polizei von Fehlern frei

Dannenberg. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) erklärte sich am Montagabend auch zu den Vorwürfen, die Polizei sei überhart vorgegangen. "Die Einsatzkräfte sind bei den Sitzblockaden sehr besonnen vorgegangen", sagte der CDU-Politiker dazu, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. Nach Angaben von Schünemann gab es insgesamt mehr als 100 Blockaden.

Zudem seien Polizisten an vielen Orten in schwere Krawalle mit zumeist kleineren Gruppen gewaltbereiter Atomgegner verwickelt worden. Vor Ort hätten sich zudem etwa 1.000 weitere Atomgegner von der Gewaltbereitschaft dieser Gruppe anstecken lassen. "Die Gewalt ist in keiner Weise zu akzeptieren", betonte Schünemann. Der CDU-Politiker äußerte sich überdies "froh" darüber, dass es grundsätzlich einen friedlichen Protest "mit kreativen Aktionen" gegeben habe. (dpa/dapd)

23.20 Uhr: Greenpeace zieht positive Bilanz

Trebel. Abschluss-Pressekonferenz in den "Bauernstuben". Greenpeace zieht eine positive Bilanz der Protestaktionen. "Es war ein Castortransport der Rekorde" und "Röttgens schwerste Niederlage", so Greenpeacler Mathias Edler. Er sei sich sicher: "Einen weiteren Castortransport wird sich keine Regierung leisten können." Enem Baustopp in Gorleben sei näher gerückt.

23.10 Uhr: "Härtester Einsatz, seit Castor-Transporte stattfinden"

Dannenberg. Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann (CDU) sprach nach der Ankunft des Castor-Transports von Angriffen militanter Demonstranten auf die Polizei, das berichtet die Nachrichtenagentur dapd. "Für die Polizei war es ohne Frage der härteste Einsatz, seit die Castor-Transporte stattfinden mussten", sagte der Innenminister am Montagabend in Dannenberg.

Neben 8.000 friedlichen Demonstranten hätten die Beamten "über 450 autonome Chaoten aus dem ganzen Bundesgebiet" erlebt, die in "ziemlich brutaler Form" die Polizei angegriffen hätten. Das habe es bei Castor-Zeiten so noch nicht gegeben. Etwa hundert Polizisten seien verletzt worden. 15 bis 20 seien außerdem dienstunfähig. (dapd)

22.35 Uhr: "Bauernstuben" vor der Abschluss-PK

Trebel. Die "Bauernstuben" füllen sich. Neben den Sprecher/inne/n der Widerstandsgruppen und Journalisten kommen auch viele Aktivisten, die bis eben demonstriert haben. Pressemitteilungen werden verteilt. Tenor: Der starke Protest gegen den Atommüll-Transport drückt auch die verbreitete Ablehnung eines Endlager-Standortes Gorleben aus. "Der Castor-Transport ist am Ende, wir noch lange nicht", erklärt etwa die BI Umweltschutz Lüchow-Dannenberg.

22.25 Uhr: Polizei aus Laase verschwunden

Laase. Die Polizei hat sich zurückgezogen, es sind keine Greiftrupps mehr unterwegs. Eine gute Viertelstunde waren mehrere Teams der Polizei auf dem Kundgebungsgelände herumgelaufen, dort, wo das Sanitätszelt und der Kundgebungswagen standen. Die Polizei versuchte unter anderem, ins Sanitätszelt einzudringen, was die Sanitäter aber unterbanden. Den Sanitätern wurde mit Festnahme gedroht, als sie versuchten, ihre Patienten zu schützen. Letztlich sind die Greiftrupps aber abgezogen, ohne jemanden festzunehmen oder etwa Personalien festzustellen.

22.20 Uhr: Erste Bilanz von "ausgestrahlt"

Nach beinahe 126 Stunden endlich am Ziel: Castor-Einfahrt ins Zwischenlager in Gorleben. Bild: dpa

Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisaton ".ausgestrahlt", die hier die große Kundgebung mitorganisiert hat, zieht eine erste Bilanz: "Die letzten Tage zeigen: Die Gorleben-Politik der Bundesregierung ist gescheitert. Wer die Polizei vorschickt, muss sich nicht wundern, wenn das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger schwindet. Der Konflikt lässt sich nicht lösen, wenn in Gorleben weiter Tatsachen geschaffen werden."

22.17 Uhr: Radio Freies Wendland sendet "letzte Nachrichten"

Nachrichtenzusammenfassung um 22.15 Uhr. Die Sprecherin von Radio Freies Wendland berichtet zufrieden, dass dies der teuerste und langsamste Castortransport bisher war. Dann kommt der Satz: "Das waren voraussichtlich die letzten Nachrichten von Radio Freies Wendland." Auch hier kommt man langsam zum Schluss. Aber noch spielt man Musik und sendet ein paar abschließende Reporter-Berichte.

22.10 Uhr: "Soll ich mich anzünden?"

Zadrau. Ein Dutzend Aktivisten stehen am Lagerfeuer, eine kleine Mahnwache. An einem Galgen baumelt eine weiße Puppe, sie sieht aus, als trüge sie einen Strahlenschutzanzug. Drei Polizei-Kolonnen haben sie hier aufgehalten mit Pkw und Trecker. "Das ist wichtig, die Leute müssen wissen, dass es auch mit Pkws geht", sagt ein Einheimischer. Jetzt werfen sie die letzten Holzscheite ins Feuer am Straßenrand. Es ist ihr Abschied vom Protest für heute. "Wir haben unser Ziel erreicht", sagen sie. "Sechs Tage und alle reden über den Castor!" Man werde zufrieden ins Bett gehen. "Ich hab Leute aufgehalten, bin mit Blaulicht verfolgt worden und bin fast erschossen worden. Mehr geht nicht. Was soll ich sonst noch tun? Soll ich mich noch anzünden?"

22.00 Uhr: Fotos vom Castor

Gorleben-Stadt. Sabine Voß steht in Gorleben direkt an der Straße, nur wenige Meter vom vorbeirollenden Castor entfernt, knipst Fotos. "Fühlt sich an, als würde es wirklich etwas wärmer, wenn der vorbeifährt", meint die 48jährige Anwohnerin. Ob sie Angst hat? "Wahrscheinlich schaltet gerade der Verstand ab" sagt sie und lacht. "Aber eine Beklemmung ist schon da." Dann ist der Troß vorbeigerollt mitsamt der Polizeibegleitung. Am Himmel brummt weiter der Helikopter.

21.55 Uhr: Polizei irrlichtert in Laase

Laase. Drei große Greiftrupps der Polizei sind, nachdem der Castor Laase passiert hatte, auf den Acker gestürmt und laufen dort seit einer Viertelstunde ohne ersichtliches Ziel mitten in der Demonstrationsinfrastruktur herum. Es gibt großes Geschrei. Es gibt verschiedene Spekulationen warum, die Polizei das macht, aber keine genauen Informationen. Offenbar ist so ein Verhalten schon aus früheren Castor-Einsätzen bekannt. Radio Freies Wendland ruft die Anrufer, die davon berichten auf, sich nicht provozieren zu lassen.

21.50 Uhr: Konvoi erreicht Zwischenlager

Der Konvoi hat die Einfahrt zum Zwischenlager südlich von Gorleben erreicht. Laut castorticker.de wartet der erste Lkw darauf, einfahren zu dürfen.

21.40 Uhr: Castor-Transport in Gorleben

Der Castor rollt durch den Ortseingang, genau dort, wo vorhin noch hunderte Atomkraftgegner die Straße blockierten. Die letzten Protestierenden quittieren die Durchfahrt mit Pfui-Rufen und Trillerpfeifen. Vielen Gesichtern ist das Schlafdefizit der vergangenen Tage anzusehen.

21.35 Uhr: Erst Castoren, dann Innenminister

Trebel. In den "Trebeler Bauernstuben" beobachten die ersten Journalisten und Sprecher von Widerstandsgruppen am taz-Ticker die langsame Fahrt des Castor-Konvois und die Proteste und Polizeieinsätze in Laase. Eine Stunde nach Einfahrt der Castoren findet hier die traditionelle Abschluss-PK der Widerstandsgruppen statt.

Der niedersächsische Innenminister hat angekündigt, er werde sich erst mit dem Hubschrauber einfliegen lassen, wenn die Castoren erfolgreich im Zwischenlager angekommen sind.

21.30 Uhr: Castor passiert Laase

Der Castorzug passiert Laase. Der Demoredner fordert die Menschen auf, Abstand zu den Transportbehältern zu halten. Die Demonstranten lassen den Transport schweigend vorbeiziehen.

21.22 Uhr: Castor nähert sich Laase

Laase. Sieben Wasserwerfer stehen auf dem Feld neben der Straße, auf der jeden Moment die Castor-Tieflader vorbeifahren müssen. Die Demonstranten sind inzwischen an das Ende des Ackers getrieben worden. Die Lage ist gerade relativ ruhig.

21.15 Uhr: Alle sind gegen Atomkraft

Gorleben. An der Mahnwache neben der geräumten Sitzblockade harren die letzten rund 250 Protestierenden am Lagerfeuer aus - bei Punsch und Spekulatius. Die anderen sind ins Camp Gedelitz zurückgkehrt. Auch Rückfahrgelegenheiten wurden schon eifrig ausgetauscht. Am Rand der Mahnwache stehen auch drei Gorlebener Senioren. Seit 13 Jahren fahre der Castor schon an ihrem Haus vorbei, erzählt eine Frau. Unheimlich sei das, jedes Mal. Beim Protest machten sie nicht mit, erzählen die drei. Das Brüllen bringt ja auch nichts. Aber gegen Atomkraft seien sie natürlich. Das sind hier alle in Gorleben. Vom Castor ist weiter nix zu sehen.

21.07 Uhr: Mehr Wasserwerfer in Laase

Die Infrastruktur: Hier erhalten CastorgegnerInnen Verpflegung, Unterschlupf und Informationen. (Zum Vergrößern bitte aufs Bild klicken.) Bild: taz-Grafik: Infotext/U. Dores, S. Weber

Die Polizei versucht jetzt mit weiteren Wasserwerfern und Räumpanzern, die gerade verstärkt auffahren, den Widerstand der Demonstranten in Laase zu stoppen und die Aktivisten vom Streckenrand wegzudränge. Der Rauch durch die Feuer ist sehr dicht.

Radio "Freies Wendland" berichtet, die zwei Personen auf einem Fahrerhaus eines Castoren-Tiefladers in Grippel sind inzwischen wieder unten. Der Castor ist in Grippel wieder losgefahren.

21.00 Uhr: Polizei stellt neuen Wasserwerfer vor

Laase. Die Hamburger Polizei nutzt den Widerstand an der Wegstrecke, um ihr neues Exemplar eines Wasserwerfers vorzuführen. Der neue Typ schafft es, weit über 50 Meter zu spritzen. Die Fontänen gehen direkt in die Reihen der Castor-Gegner. Die stoßen aber immer wieder vor, lassen sich nass spritzen. Noch immer kommen Menschen hinzu, die bei der Sitzblockade in Gedelitz abgeräumt wurden. Die Demosprecherin fordert die Beamten zum "überlaufen" auf. "Ihre Vorgesetzten setzen sie einem unzumutbaren Risiko aus!" ruft sie. Der "mobile Musik-Kampfwagen" spielt laute Technomusik.

Der Castor ist jetzt exakt 125 Stunden unterwegs.

20.55 Uhr: Räumpanzer umstellt

In Groß Gußborn sind zwei Räumpanzer der Polizei umstellt. Auf der einen Seite stehen laut Rado "Freies Wendland" abgestellte Trecker, auf der anderen Seite Demonstranten. Die Polizei droht, sich mit Pfefferspray die Durchfahrt zu erzwingen. Der Castor ist hier allerdings schon längst durchgefahren.

20.30 Uhr: Polizei schickt wieder Greiftrupps in die Menge

Laase. Hier spitzt sich die Lage wieder zu. Es gibt Vorstöße der Polizei, Greiftrupps laufen auf dem Acker umher, zerstreuen die Reihen der Demonstranten und dringen bis zum Lautsprecherwagen vor. Die Wasserwerfer sind auf das Feld gefahren. Eine Rednerin fordert die Atomkraftgegner auf, zusammen zu bleiben. die Demonstranten rufen "Haut ab", vereinzelt fliegen Böller. Es ist unklar, ob es auch Festnahmen gibt.

20.25 Uhr: Zwei Personen sind auf den ersten Lkw gesprungen

Demonstranten schüren Feuer in Laase, damit Rauch auf die Castorstrecke zieht. Bild: dapd

Laut NDR hat die Polizei die Gerüchte bestätigt, dass zwei Personen auf das Führerhaus des erste Lkws des Castor-Konvois gesprungen sind. Daraufhin musste der Konvoi offenbar in Grippel stoppen. Zuvor hatten Castor-Gegner die Straßen offenbar mit Schmierseife oder etwas ähnlichem rutschig gemacht, wie Atomkraftgegner vom Lautsprecherwagen in Laase erklärten. Das hatte den Castor-Konvoi zu Schritt-Tempo gezwungen.

20.20 Uhr: Schwerer Qualm in Laase

Laase. Der Castorzug rückt näher, die Demonstranten werden unruhig, Wasserwerfer rücken wieder vor, spritzen Wasser, immer wieder werden Böller geworfen. "Wir haben alles Recht der Welt, hier zu sein", ruft eine Rednerin des "Mobilen Musik Kampfwagens" am Rande der Kundgebung. "Passt auf euch auf!"

Über 1.000 Demonstranten warten inzwschen auf der Wiese südlich der Straße auf den Castortransport. Sechs Wasserwerfer und dichte Polizeketten schirmen noch immer die Straße ab. Qualmende Strohballen haben die ganze Gegend mit Rauch eingehüllt, die Sicht ist sehr schlecht. Bengalische Feuer brennen.

20.15 Uhr: BI Umweltschutz kritisiert Härte der Polizei

Der Sprecher der BI Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, kritisiert die Härte des Vorgehens der Polizei in Laase. Wie schon zu Beginn am Mittwoch letzter Woche bei der Räumung der Bundesstraße 216 bei Metzingen sei auch hier die "Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt", so die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).

Zunächst seien Polizisten am Nachmittag gegen 18 Uhr mitten durch die Menge einer von der BI angemeldeten Mahnwache in Laase geritten. Dann seien wahllos Leute herausgegriffen worden, wie auch später gegen 18.30 Uhr am "Musenpalast", wo ein Dauerkulturprogramm läuft. Es gab laut BI zahlreiche Verletzte. "Wir haben uns bemüht, ein differenziertes Bild zu zeichnen, wenn wir nach der Bewertung des Polizeieinsatzes gefragt wurden, müssen dieses aber abschließend deutlich revidieren", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. "Auf der letzten Etappe zeigt die Polizei eine unglaubliche Härte, so als gäbe es eine offene Rechnung mit Demonstranten wegen der langen Transportzeit."

20.05 Uhr: Der Castor passiert im Moment Grippel

Nach Berichten von Radio Freies Wendland und castorticker.de passiert der Konvoi im Moment Grippel.

19.50 Uhr: Castortransport erreicht Gusborn

Laut Hinweisen an Radio Freies Wendland hat der Konvoi mit den elf Castor-Transportern inzwischen Groß Gusborn erreicht. Offenbar ist der Konvoi nicht viel schneller als Schritttempo im Moment. Grund ist angeblich eine glatte Fahrbahn.

19:25 Uhr: Polizei hält sich mit Kommentaren bedeckt

Nicht willkommen: Castor auf Tieflader bei Klein Gusborn, nur wenige Kilometer vom Zwischenlager in Gorleben entfernt. Bild: dapd

Lüneburg. Die Zentrale Pressestelle der Polizei gibt zur Zeit keine weiteren Einschätzungen ab. Nur das die Strecke frei ist, bestätigte man. Die Polizei wollte auch Meldungen von "X-tausendmal quer" über Verletzte nach der Räumung der Sitzblockade in Laase/Gorleben nicht bestätigen.

"X-tausendmal quer" berichtet von 60 Quetschungen und Prellungen, Verletzten mit Verdacht auf Rippen-, Arm- und Nasenbrüchen, fünf Personen, die ins Krankenhaus eingewiesen worden sein sollen. Auch kommentieren will der Sprecher die Vorwürfe nicht, der Einsatz sei härter als nötig gewesen. "Wir haben über die Medien gehört, dass hart vorgegangen sein soll", sagt er, "das haben wir an die Einsatzleitung weitergegeben, mehr können wir nicht tun". Ein Statement werde es erst bei der Abschluss-PK der Polizei geben – einen Termin konnte der Sprecher nicht nennen.

19.13 Uhr: Demonstranten warten hinter Absperrung auf Castor

Laase-Musenpalast. Hier auf der großen Wiese an der Transportstrecke hat sich die Lage inzwischen wieder beruhigt. Die Polizei, die hier vor kurzem noch Wasser auf Demontranten spritzte und Aktivisten aus der Menge verhaftete, hat sich wieder zurückgezogen.

Mehrere hundert Demonstranten haben sich hier auf der Wiese versammelt. Und es gesellen sich immer mehr Aktivisten mit Isomatten oder anderen Gegenständen für Sitzblockaden hinzu. Offenbar kommen sie von der Sitzblockade am Ortsausgang Gorleben. Sie können nicht näher an die Transportstrecke als 50 Meter – wo mit einem Band die Sperrzone der Polizei markiert ist. Dahinter stehen Hundertschaften der Polizei so weit das Auge reicht. Außerdem sind immer noch sechs Wassewerfer postiert und ihre Wasserkanonen auf die Wiese und die Demonstranten dort gerichtet.

19.00 Uhr: Durchfahrt in Splittau

Die Castoren fahren durch Splittau meldet castorticker.de.

18.38 Uhr: Castor rollt wieder

Wie die Nachrichtenagentur dapd meldet, hat der erste von elf Lastwagen mit Castorbehälter den Verladebahnhof in Dannenberg verlassen. Laut castorticker.de nehmen die Castoren die Südstrecke.

18.35 Uhr: Letzte Kletterin bei Gorleben aus dem Baum geholt.

Gorleben, Ortseingang. Inzwischen wurde die letzte Kletterin, ebenfalls eine Robin Wood-Aktivistin, aus dem Baum geholt. Damit ist hier endgültig der Weg frei. Inzwischen wird laut castorticker.de auch die Räumung des Robin Wood-Baumhauses in Langendorf angekündigt.

18.25 Uhr: Heftige Vorstöße der Polizei in Laase

Laase. Greiftrupps rennen in die Menschenmenge, überrennen einige Demonstranten, nehmen mehrere Personen fest. Sie setzen Pfefferspray ein und ziehen die Festgenommenen in Richtung der Transportstrecke davon. Es hatte zuvor keine Provokationen seitens der Demonstranten gegeben.

18.20 Uhr: taz-Reporter behindert

Harte Räumung: Wasserwerfer in Laase. Bild: dpa

Dünsche. Extrem angespannte Stimmung bei den Polizisten, die kolonnenweise Richtung Laase rasen. Obwohl die Straßen nicht vom Demo-Verbot betroffen sind, stellt sich ein Mannschaftswagen vor dem Auto des taz-Reporters quer. Als der um Durchfahrt bittet und die Presse-Akkreditierung der Polizei vorzeigt, schreit ein Beamter: "Du kannst zu Fuß weiter gehen".

18.15 Uhr: Dritte Kletterin aus dem Baum geholt.

Gorleben, Ortseingang. Jetzt wird gerade die dritte Kletterin vom Baum geholt. Nur eine der Vier ist noch oben. Dieses Mal hat es wieder etwas länger gedauert, weil die beiden verbliebenen Kletter-Aktivistinnen (von Robin Wood) noch einmal weiter in den Baum hineinkletterten, als die Polizei gerade kam. Ergebnis: Der Kranwagen musste umparken, die Polizei weitere Äste herausschneiden.

18.10 Uhr: Der Weg scheint jetzt frei zu sein

Laase. Die Wasserwerfer ziehen sich zurück. Aktuell ist alles geräumt. Wie es im Moment aussieht, ist der Weg zum Endlager frei. Nur noch zwei Kletterinnen hängen in Gorleben in den Bäumen.

18.05 Uhr: Reiterstaffel rückt vor

Ein blutige Nase geholt: Atomkraftgegner wird bei Laase von zwei Polizisten abgeführt. Bild: dpa

Laase. Jetzt massiver Wasserwerfereinsatz gegen Kundgebungsteilnehmer, darunter kleine Kinder. Polizisten stürmen in Menge, Reiterstaffel rückt vor. Weitere Feuer angezündet, einzelne Böllerwürfe.

17.59 Uhr: Wasserwerfer und brennende Strohballen

Laase, Musen-Palast. Neben der Transportstrecke kommt es zu heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstrierenden und der Polizei. Wasserwerfer, Greiftrupps und Reiterstaffeln sind im Einsatz. Die Polizei versucht, brennende Strohballen zu löschen, die die Atomkraft-GegnerInnen in Brand gesteckt haben.

17.59 Uhr: Kletterin macht es Einsatzkräften schwer

Gorleben, Ortseingang. Nachdem der erste Hänge-Aktivist runtergeholt worden ist, machte die zweite Kletterin es den Einsatzkräften schwer. In 18 Meter Höhe ist sie in die Bäume geklettert. Die Einsatzkräfte mussten Äste wegschneiden, um sie auf den Boden zu holen. Zwei Aktivisten hängen weiterhin über der Transportstrecke.

17.39 Uhr: Polizei holt Hänge-Aktivisten runter

Gorleben, Ortseingang. Räumeinheiten sind mit einem Kran vorgefahren, um die Hänge-Aktivisten nach unten zu holen. AktivistInnen und Polizei begrüßten sich mit Handschlag. Von unten rufen die Demonstrierenden: "Oben bleiben!"

17.30 Uhr: Warten auf die Abfahrt

Dannenberg. Noch stehen die Castoren in Dannendorf. heute.de meldet, dass mehrere Helikopter über dem Verladebahnhof schweben und eine baldige Abfahrt bevorstehe. Die Polizeidirektion Lüneburg wollte dies nicht bestätigen. Eine Sprecherin ließ wissen, dass man noch mit der Räumung der Strecken beschäftigt sei.

17.03 Uhr: Hängblockade noch nicht geräumt

Gorleben, Ortseingang. Während die Sitzblockade vollständig aufgelöst werden konnte, hängen noch immer vier AktivistInnen über der Transportstrecke. Sie rufen die Namen von Atomkraftwerken - die Menge hinter den Polizeiketten antwortet: "Abschalten, abschalten!"

16.59 Uhr: Sitzblockade komplett geräumt

Gorleben, ehemalige Sitzblockade. Die letzten SitzblockiererInnen sind aus der Blockade entfernt worden. Jetzt räumt die Polizei noch die letzten Äste und Baumstämme von der Straße. Viele Hundert Menschen stehen hinter den Polizeiketten und schauen zu.

16.49 Uhr: Presse wird behindert

Die Polizei räumt die SitzblockiererInnen zum Teil brutal von der Straße. Bild: reuters

Die Presse wird von der Polizei massiv behindert das Geschehen zu verfolgen, meldet castorticker.de. Zum Teil würden JournalistInnen sogar beschimpft.

16.46 Uhr: Räumung der Holzbarrikaden schwierig

Gorleben, Sitzblockade. Auf der Seite Richtung Laase haben SitzblockiererInnen zwei große Holzburgen gebaut. Nachdem die erste problemlos von der Polizei geräumt werden konnte, gestaltet sich das Vorhaben bei der zweiten schwierig: Zwei AktivistInnen haben sich in die Barrikade eingebaut und liegen unter dem Astwerk, teils unter schweren Baumstämmen. Die Barrikaden messen etwa 8 mal 8 Meter und sind ungefähr 1,50 Meter hoch. Derzeit berät die Polizei, wie sie die AktivistInnen und die Holzbarrikade wegräumen können.

16.45 Uhr: Räumung geht schnell

Dreiviertel der DemonstrantInnen seien schon von der Straße getragen worden, meldet ndr.de.

16.37 Uhr: Merkwürdige Arbeitsteilung

Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei geht weiterhin brutal gegen die SitzblockiererInnen bei Gorleben vor. "Die Leute werden einfach weggeschleift", berichtet ein taz-Reporter vor Ort.

Das größte Problem sei ein etwa 1,20 Meter hoher Holzzaun. Die Polizei hat kein Konzept, wie sie die Demonstrierenden darüber bekommt. Teilweise werden sie einfach darüber gehieft, teils geschmissen. Auf der anderen Seite fangen andere Demonstrierende ihre KollegInnen auf. "Eine merkwürdige Arbeitsteilung", meint ein Teilnehmer.

16.28 Uhr: Hälfte der Sitzblockade geräumt

Gorleben: Knapp die Hälfte der über 1000 BlockiererInnen ist bereits geräumt worden. Auf der Straße bleiben verwaiste Strohballen zurück. Die Musiker von der "Monkey Band" spielen unverdrossen weiter und singen in Richtung Polizei: "Setz dich zu uns, verweiger deinen Dienst!" Die letzten BlockiererInnen rufen "Abschalten, abschalten!"

16.20 Uhr: Ruppige Räumung

Nach der Räumung bleiben nur noch verwaiste Strohballen auf der Staße liegen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Ein Sprecher von "X-tausendmal quer" lässt wissen, dass die Polizei bei der Räumung "recht ruppig" vorginge und Schmerzgriffe gegen all jene anwende, die die Blockade nicht eigenständig verließen. Dies bestätigen auch taz-Reporter am anderen Ende der Blockade (Richtung Laase): Ein Demonstrant wurde kopfüber über den Zaun geworfen. Schmerzgriffe werden auch im Gesicht angewendet. Scheinbar soll die Räumung schnell gehen. Für eine friedliche Räumung scheinen nicht genug Einsatzkräfte vor Ort zu sein.

16.15 Uhr: Wildwest im Wendland

Zadrau. Auf kleinen Straßen, Waldwegen und Feldern zwischen den Dörfern Dünsche, Siemen, Zadrau und Groß Gusborn liefern sich CastorgegnerInnen und Polizei Verfolgungsjagden. Wilder Westen im Wendland.

Trecker stehen quer, Polizeifahrzeuge blockieren ebenfalls die Straßen in der nicht vom Demo-Verbot betroffenen Region. Es kommt auch zu Sitzblockaden. Kleine Gruppen von DemonstrantInnen versuchen an die Transportstrecke zu gelangen.

16.10 Uhr: Friedliche Untergangsstimmung

"Das ist ein bisschen wie auf der Titanic", meint der Trommler von der "Monkey Band". Mit seinen Band-Kollegen musiziert er immer noch inmitten der Sitzblockade.

16.05 Uhr: AktivistInnen hängen über der Straße

Gorleben, Sitzblockade. Über der Straße hängen inzwischen drei Kletterer mit einem Banner: "Anarchie statt Atomkraft". Darunter sitzt Felix Schnorr, die Räder seines Rollstuhls sind abgeschraubt. Das sei seine dritte Sitzblockade, erzählt er. Aufregend sei es aber immer noch.

16.01 Uhr: Gitarrenklänge zur Räumung

Der Blockade-Sprecher Christoph Bautz erklärt, wie geräumt wird. Man werde von der Seite aus in den Wald hinein geräumt, nicht wie sonst üblich von vorne nach hinten. Die Polizei ruft er auf, bei der Räumung verhältnismäßig vorzugehen. Während in der Blockade noch fröhlich musiziert wird, lassen sich die BlockiererInnen an den Rändern bereits friedlich wegtragen.

15.57 Uhr: Räumung hat begonnen

Gorleben, Sitzblockade. Polizisten marschieren in Zweierreihen auf. Die Polizei weist darauf hin, dass die Räumkräfte keine Helme tragen. Beifall von den BlockiererInnen. Im Hintergrund klingt ruhige Musik. Erste Leute werden rausgetragen. Polizeikräfte und DemonstrantInnen tragen gemeinsam Geäst weg, das auf der Straße liegt. "Das ist guter Ausdruck für den friedlichen Charakter der Blockade", berichtet eine taz-Reporterin vor Ort.

Zu Beginn der Räumung ist die Stimmung friedlich: Polizisten tragen eine Protestlerin von der Straße. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

15.45 Uhr: Roth zeigt sich solidarisch

Dannenberg. Der Bundesvorstand der Grünen hat sich in Trebel bei Gorleben mit den Anti-Castor-Protesten solidarisch erklärt. "Die Mobilisierung gegen die Castor-Transporte ist ungebrochen, wir erleben erneut einen sehr bunten, erfolgreichen und kreativen Protest, den wir unterstützen", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth am Montag nach dem Bundesvorstandstreffen.

Die Aktionen der Castor-Gegner seien "bis auf wenige Ausnahmen friedlich". Die Bewegung glaube nicht, dass die Bundesregierung eine Wende in der Energiepolitik entschieden genug vorantreibe. Bei der Endlagersuche habe die Initiative des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) eine Tür geöffnet. "Dann darf man aber in Gorleben nicht weiterbauen, wie es Umweltminister Norbert Röttgen tut", kritisierte Roth den CDU-Politiker. (dapd)

15.40 Uhr: Letzter Castor wird verladen

Dannenberg, Verladestation. Der letzte Castor-Behälter wird vom Zug auf ein Spezialfahrzeug umgeladen, berichten AktivistInnen auf Twitter. In den frühen Morgenstunden hatte die Verlade-Aktion der elf Castoren begonnen. Zwanzig Kilometer muss der Castor-Transport nun auf der Straße zurücklegen. Wann es losgeht, entscheidet die Polizei. Welche Route der Transport nimmt, ist noch nicht klar. Die Südroute ist nicht mehr von den Greenpeace-AktivistInnen in dem blauen Kleintransporter blockiert. Auch die Nordroute scheint frei zu sein. Vor der Straßenblockade am Ortseingang zu Gorleben laufen aber beide Routen zusammen.

15.30 Uhr: Greenpeace-Blockade fast aufgelöst

Südroute. Die Kleintransporter-Blockade der Greenpeace-AktivistInnen auf der Südroute sei so gut wie aufgelöst, berichtet ndr.de.

15.25 Uhr: Räumung steht bevor

Die Räumung hat begonnen. Die Polizei geht nicht eben zimperlich mit den SitzblockiererInnen um. Bild: reuters

Die Polizei fordert die Sitzblockierer vor Gorleben auf, unverzüglich die Straße zu räumen. Wenn die Versammlung nicht in fünf Minuten aufgelöst sie, werde man mit der Räumung beginnen. Das Polizeiaufgebot in unmittelbarer Umgebung der Blockade ist jedoch relativ klein, berichten taz-ReporterInnen aus der Blockade.

15.10 Uhr: Kletterer bringen sich in Stellung

Gorleben, Sitzblockade. Vier Kletterer steigen die Bäume an den Seiten der blockierten Straße hinauf. Über die Fahrbahn sind Seile gespannt. Offenbar planen sie, sich über der Straße abzuseilen und so die Räumung und den Transport zu verzögern.

15.10 Uhr: Aufforderung zu gehen

Gorleben, Sitzblockade. Die Polizei hat eine Durchsage gemacht, dass die Versammlung aufgelöst ist. Alle erhielten einen Platzverweis. Seitens der Demonstrierenden ertönte eine Gegenansage, eine Verordnung des "Freien Wendlandes": "Alle Wendländer sind angehalten, sich umgehend auf die Strecke zu begeben. Diesem Aufruf ist Folge zu leisten".

15.07 Uhr: Sitzblockade wächst

1600 AtomkraftgegnerInnen hat die Initiative "X-tausendmal quer" bei der Sitzblockade in Gorleben gezählt. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Gorleben. Zwanzig Meter Zugewinn für die Blockierer vor Gorleben. Rund vierzig DemonstrantInnen lassen sich mit Matten direkt vor der Einsatzwagenkolonne nieder. Die Beamten dulden es. Dass westwärts aber auf der Fahrbahn inzwischen Geäst und Baumstämme schulterhoch getürmt werden, missfällt ihnen. "Hallo, ich bin Carsten Schröder, spricht ein Anti-Konflikt-Beamter durch einen Polizeilautsprecher. Genau wie Sie wünschen wir uns eine friedliche Räumung." Höhnisches Gelächter. "Deshalb unterlassen Sie es, Holz auf die Fahrbahn zu holen, sonst müssen wir schweres Gerät einsetzen." Die Worte gehen in den Klängen einer Demo-Band unter. Von Räumung ist noch nichts zu sehen. Die Polizisten stehen locker vor ihren Wagen, unbehelmt, plaudernd oder rauchend.

15.06 Uhr: Greenpeace-Blockade bröckelt

Die Betonvorrichtung bei der Kleintransporter-Blockade auf der Südroute sei von der Fahrbahn gelöst worden, meldet castorticker.de. Damit könnte der Wagen nun entfernt werden.

15.00 Uhr: Über 1000 Sitzblockierer

Über Tausend AktivistInnen blockieren noch immer die Straße vor Gorleben. "X-tausendmal quer" spricht von 1600 Blockierern. Die Stimmung sei entspannt, berichten taz-RedakteurInnen vor Ort. Egal, welche Route der Transport nimmt, an der Sitzblockade muss der Transport auf jeden Fall vorbei. Die Räumung scheint daher nur eine Frage der Zeit zu sein.

14.48 Uhr: Greenpeaceblockade soll geräumt werden

Noch ist die Stimmung in der Sitzblockade vor Gorleben entspannt. Doch es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann hier geräumt wird. Bild: Roland Geisheimer/Attenzione

Südroute. Die Polizei spannt jetzt Gurte um den Transporter mit den Greenpeace-AktivistInnen und will dann versuchen, das Fahrzeug anzuheben, berichtet der NDR.

14.40 Uhr: Zwischenbilanz der Proteste

Dannenberg/Gorleben. In einer Sondersendung von n.tv wird die bisherige Bilanz der Proteste mit 200 verletzten Demonstrierenden und über fünfzig verletzten PolizistInnen angegeben.

Insgesamt seien 19.000 Beamte im Einsatz. Die Hälfte davon sei laut Schätzungen rund um Gorleben und Dannenberg zusammengezogen.

14.10 Uhr: Greenpeace-Blockade unverändert

Südroute. Während in Dannenberg der vorletzte Castor verladen wird, scheinen sich die Anti-Blockade-Arbeiten auf der Südroute hinzuziehen. Der Greenpeace-Kleintransporter steht unverändert quer auf der Straße. Die Polizei hat nach Angaben von Greenpeace-Sprecher Tobias Münchmeyer begonnen, den Betonklotz unterhalb des Wagens, in dem die zwei Aktivisten angekettet sind, mit technischen Geräten zu bearbeiten. Journalisten werden weiterhin in kleinen Gruppen kurz zu den Angeketteten vorgelassen.

13.45 Uhr: Aktiv bis ins hohe Alter

Gorleben. Mittagszeit in der Blockade. Die Vokü serviert diverse Suppen und "Chili sin carne", selbst Wiener Würstchen wurden gesichtet. Seit dem Morgen schmiert Anne Peters Käsestullen. Einen Laib Brot schaffe sie in 10 Minuten wegzuschmieren, berichtet die 74-jährige Wendländerin. "Wir werden viel gelobt, das macht schon Spaß." Da sie nicht mehr auf die Straße könne, versorge sie eben jetzt "unsere Kinder und Enkel", und das nun schon seit zehn Jahren. Lachend gibt Peters ihre Devise preis: ohne Mampf kein Kampf.

13.40 Uhr: Polizei nach Nebenstedt

Die ProtestlerInnen werden bei der Sitzblockade in Gorleben von der Volxküche versorgt: es gibt diverse Suppen und "Chili sin carne". Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Dannenberg. Von Dannenberg in Richtung Nebenstedt werden jetzt in großem Umfang Polizeikräfte verlagert. Immer wieder rollen große Polizeikarawanen in Richtung Osten.

13.10 Uhr: Castor-Talk in Trebel

Trebel, Trebeler Bauernstuben. "Dass Gorleben als Endlager aufgegeben werden muss, ist für uns selbstverständlich", sagt Bürgermeister Wolfgang Wiegreffe der taz. Die Trebeler treibe nun die hohe Strahlenbelastung vor Ort um. Es gebe eine Messung von einer Landesbehörde, dass die Strahlung am Grenzwert angelangt sei. Die Leute in Trebel würden nur mangelhaft informiert - und das schüre Ängste. Eckard Krüger, stellvertretender Bürgermeister, fügt hinzu: "Das führt dazu, dass der Widerstand immer stärker wird". Sogar die CDU fordere im Gemeinderat transparente Informationen.

12.55 Uhr: Parlamentarischer Beobachter hält Proteste für notwendig

Trebel. Ralph Lenkert ist schon seit Tagen im Wendland unterwegs. Der Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion, der auch im Umweltausschuss sitzt, verfolgt als parlamentarischer Beobachter das Protestgeschehen und den Polizeieinsatz. "Unsere Aufgabe ist es, die Demonstranten vor Polizeigewalt zu schützen", sagt er. Die Proteste seien nach wie vor notwendig. "Neulich habe ich von einem Unionsabgeordneten in einem Hintergrundgespräch gehört, man könne den Ausstiegsbeschluss noch immer kippen, wenn sich die öffentliche Stimmung wieder beruhigt habe."

12.50 Uhr: 21 Trecker rücken vor

Südroute. "Ihr könnt noch ein Stück Vorfahren", sagt jetzt ein Polizeibeamter zu den Bauern bei Splietau. "Ein Kollege von uns wird jetzt die 50-Meter-Zone abschreiten." Dann zieht die Reihe der 21 Trecker bis zur Demoverbotsgrenze vor. An einem Trecker ist ein großes Schild befestigt: "Widerstand" steht darauf.

12.40 Uhr: Bauern verhandeln mit der Polizei

Überall um Gorleben versuchen Bauern mit ihren Traktoren die Blockaden zu unterstützen. Hier wirde ein Trecker-Konvoi vor Laase von der Polizei aufgehalten. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Südroute. Die Bauern bei Splietau haben zwei Verhandlungsführer zur Polizei entsendet. "Wir würden gern von unserem Demonstrationsrecht Gebrauch machen und feststellen, wo die fünzig Meter Demonstrationsverbotszone endet", sagen sie zu einem Beamten. In einer Verfügung hatte das niedesächsische Innenministerium zuvor ein Demonstrationsverbot erlassen, das fünfzig Meter links und rechts der Transportstrecke gilt. Zwei muntere Bauern mit Antiatomplaketten an den Mützen feixen und witzeln jetzt in bester Stimmung mit der Polizei herum.

12.40 Uhr: Mit Humor gegen die Polizei

Gorleben. Am Nordende der Blockade wurde aus Geäst ein Gatter gebaut. Darin sitzt ein Ochse, nun ja, eher ein Aktivist mit Kuhmütze. Gefährlicher Bulle, verrät ein Schild. Was das soll? Muuuh, brummt der Mann nur. Ein Kollege übersetzt: das symbolisiert den ganzen Wahnsinn hier gerade. Und es habe einen Vorteil: das Gehege sei Privatgelände, behauptet der Mann und lacht, das dürfen die anderen Bullen nicht so einfach räumen.

12.30 Uhr: Bauern gegen Polizei

Südroute. Auf einem Feld an der Südroute bei Splietau stehen 21 Trecker wie eine Kampfansage nebeneinander aufgereit. Die Polizei zieht massiv Kräfte zusammen, um weitere Bauern-Blockaden zu verhindern.

12.10 Uhr: Kulturprogramm in Laase

Laase. Der "Musen-Palast" in Laase ist eine Oase im Castor-Trubel. Nur ein paar Meter von der Castor-Route entfernt, läuft hier seit Ankunft der Castoren in Dannenberg ein Non-Stop-Kulturprogramm. Auf einer kleinen Bühne, umsonst und draußen, spielt eine Zwei-Personen-Combo mit Akkordeon und Posaune. Drumherum einige Bauwagen, ein Aufenthaltszelt und die Volxküche. Etwa 200 CastorgegnerInnen sind hier, sehr entspannte Stimmung. Die Zufahrt über Siemen und Dünsche (südlich der Südroute) ist noch frei.

12.00 Uhr: Widerstandsgruppen zeigen sich zufrieden

Dannenberg. Auf der Esso-Wiese herrscht ausgelassene Stimmung. Bei der Pressekonferenz der Widerstandsgruppen klopfen sich die AktivistInnen gegenseitig auf die Schulter. Für sie sind die Proteste schon jetzt ein riesiger Erfolg. "Es kommt hier nicht darauf an, wie lange der Castor rollt. Es kommt darauf an, dass von den Protesten bereits jetzt ein deutliches Signal an die Politik ausging."

11.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm

Gorleben. Die Sitzblockierer vor Gorleben harren aus. Um die Tausend Atomkraft-Gegner haben sich eingefunden, berichten taz-Reporter vor Ort. Die Polizei scheint vorerst keine Absichten zu haben, die Blockade zu räumen.

11.55 Uhr: Zoff um Kleintransporter-Aktion

Etwa Tausend AtomkraftgegnerInnen blockieren vor Gorleben die Straße. Bild: dapd

Nach ZDF-Informationen soll der Renault-Kleintransporter auf dem Weg zur Blockade eine Sperre durchfahren und dabei Polizisten ernsthaft gefährdet haben. Greenpeace dementiert die Meldung auf Twitter.

11.50 Uhr: Strohballen auf der Straße

AktivistInnen haben die Südroute mit einem Transporter blockiert. Die Polizei versucht, das Fahrzeug von Medien und SympathisantInnen abzuschirmen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Gorleben. Sechs junge Kapuzenpulli-Träger versuchen, zwei große Strohballen auf die Straße zu rollen. "Das lasst ihr schön bleiben", interveniert ein Polizeitrupp. "Rollt die wieder zurück." Unentschlossene Blicke der Jungautonomen, dann kippen sie die Ballen einfach um, schnappen sich Teetassen und klettern rauf - zum Päuschen in der Sonne.

11.40 Uhr: CastorgegenerInnen zu Fuß unterwegs

Dünsche. Auf der Dorfstraße steht ein halbes Dutzend Trecker hinter einem Räumpanzer.

CastorgegenerInnen sind zu Fuß Richtung Gorleben uns Laase unterwegs.

Die Polizei blockiert mit einem Räumpanzer einen Trekkerkonvoi in der Nähe von Laase. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

11.35: Postkarten für Inhaftierte Franziska

Gorleben. Emsiges Postkartenschreiben in der Blockade. Die Karten gehen allesamt an die JVA Frankfurt a.M. Dort sitzt die junge Atomkraftgegnerin Franziska wegen einer Aktion im Jahr 2008 in Haft. 11 Stunden lang hatte sie den Castor aufgehalten, weil sie sich ins Gleisbett einbetoniert hatte. "Wir sind in Gedanken bei Dir und stellen uns für Dich quer", schreibt eine Gruppe aus Bonn. Vierzig Karten seien schon abgegeben worden, sagt Uwe von der Poststelle, einem weißen Lautsprecherwagen.

Die AktivistInnen der Bäuerlichen Notgemeinschaft, die sich gestern bei Hitzacker einbetoniert hatten, haben den Castor-Transport 14 Stunden lang aufgehalten.

11.16 Uhr: Quickborn von Polizei besetzt

Quickborn. Von der angekündigten Mahnwache ist nichts zu sehen. Das Dorf an der Nordstrecke ist von der Polizei besetzt. Schweres Gerät, hunderte Fahrzeuge, links und rechts der Dorfstraße sind Absperrgitter. Die Polizei führt scharfe Personen- und Fahrzeugkontrollen durch.

11.15 Uhr: Kontakt zu Greenpeace-AktivistInnen

Klein Gusborn. Erster direkter taz-Kontakt zu den Greenpeace-Aktivisten im Kleintransporter: Es geht ihnen gut. Wie berichtet, sind ein Mann und eine Frau mit einem Arm im mehrteilig aufgebauten Betonblock verankert, der unter dem Wagen auf der Straße steht und dort vermutlich ähnlich wie bei der Greenpeace-Lastwagen-Blockade im letzten Jahr im Asphalt verankert ist. Eine weitere Person ist zur Betreuung im Wagen, dazu Transparente mit der Aufschrift "Ausstieg aus Gorleben: Castor stopp!" Polizeitechniker und Ärzte sind vor Ort, auch eine Band ist eingetroffen.

11.00 Uhr: Polizeipräsident beeindruckt

Dannenberg. Die Einsatzleitung der Polizei richtet sich auf weiterhin lang anhaltende Blockaden ein. Am Verladekran in Dannenberg hat der Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster eine Pressekonferenz gegeben. "Wir sind erst in der Mitte des Einsatzes", sagte er. "Zur Stunde vermag ich noch nicht einmal zu sagen, an welchem Tag dieser Woche der Einsatz beendet sein wird."

Für die technischen Einheiten der Polizei seien die Blockaden wie die gestrige Betonpyramide bei Hitzacker und die heutige Kleintransporter-Blockade auf der Südroute eine große Herausforderung. "Ich bin sicher, dass die Bevölkerung noch zahlreiche kreative Einfälle hat, wie dieser Transport auch weiterhin aufgehalten werden kann", so Niehörster weiter.

Thomas Osterroth, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, ergänzte: "Nicht die Schnelligkeit, sondern die Sicherheit ist für uns das entscheidende Kreiterium für die Durchführung des Transports."

10.40 Uhr: Zwei Greenpeacer im Betonblock

Südroute. Details zur Blockade: Am Ortsausgang Klein Gusborn auf der Südroute parkt ein Transporter quer auf der Fahrbahn. Im Fahrzeug liegen zwei Greenpaeace-AktivistInnen, ein Mann und eine Frau. Ihre Arme befinden sich in einem Betonblock, der durch den Boden auf die Straße gelassen ist. Details zum Aufbau liegen noch nicht vor. Die Polizei schirmt das Fahrzeug vor Medien und Sympathisanten ab. JournalistInnen, die sich von einem benachbarten Grundstück aus einen Überblick verschaffen wollen, werden durch eine vier Meter hoch aufgehängte Plane daran gehindert. Die Verärgerung ist groß.

10.31: Hälfte der Castoren verladen

Unter dem Transporter erkennt man einen Teil des Betonklotzes, in den sich die AktivistInnen haben einbetonieren lassen. Bild: Mark Mühlhaus/Attenzione

Dannenberg. Der sechste Castor-Behälter wird vom Zug auf einen LKW gehieft. Innerhalb von vier Stunden ist die Hälfte der Atommüll-Behälter damit verladen worden. Wenn die andere Hälfte geschafft ist, müssen die LKW die letzte Etappe hinter sich bringen: den etwa zwanzig Kilometer langen Weg von Dannenberg nach Gorleben, der nur auf der Straße zurückgelegt werden kann.

Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg schätzt, dass die Spezialfahrzeuge mit den Castoren frühestens um 15 Uhr in Richtung Gorleben aufbrechen werden. Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) rechnet laut Berichten von ndr.de mit einer Weiterfahrt in den frühen Abendstunden. Wann es losgeht, entscheide die Polizei.

Es gibt zwei mögliche Strecken: Die Süd- und Nordroute. Auf der Südroute blockieren Greenpeace-AktivistInnen mit einem Kleintransporter den Weg. Auf der Nordroute versperrt die "X-tausenmal quer"-Blockade die Durchfahrt.

10.19 Uhr Nordstrecke dicht

Gorleben. Die Strecke nach Gorleben ist dicht. Kein Ort, an dem man nicht mit dem Auto von der roten Polizeikelle rausgewunken wird. "Alle abweisen, außer Presse", gibt ein Beamter seinem Kollegen Order.

Anwärter auf unser schönstes atomkritisches Dorf ist Langendorf. Neben einigen besonders authentisch ausgearbeiteten Protestpuppen am Straßenrand baumelt hier in jedem zweiten Vorgarten ein gelbes Atomfass in der Morgensonne, aufgehängt an Pfählen.

9.45 Uhr: Straße blockiert

Klein Gusborn. Vier Greenpeace-AktivistInnen haben sich in einem Kleinlaster auf der Straße fixiert.

"44-mal Fukushima rollt nun nach Gorleben", sagt Tobias Riedel, Atomeexperte bei Greenpeace.

9.40 Uhr: Angemeldete Mahnwachen

Laase und Quickborn. Um 10 Uhr beginnt in Groß Gusborn eine Mahnwache, weitere folgen um 10.30 Uhr in Laase und Quickborn, wie der castorticker meldet.

9.30 Uhr: Medien kommen

Zwischen Laase und Gorleben. Mit der Morgensonne kommen auch die Medien. Manch ein Blockierer hat jetzt schon ein Mikrofon unter der Nase. Der SprecherInnenrat, das basisdemokratische Entscheidungsgremium der Sitzblockade, steht im Kreis und muss seine Beratung kurz unterbrechen, als ein Polizeihubschrauber über sie hinweg fliegt.

PolizistInnen mit roten Konfliktmanagement-Westen laufen durch die Reihen und sprechen mit den CastorgegnerInnen.

9.05 Uhr: Polizeipräsident kommt

Lüneburg. Die Pressestelle der Polizei meldet, dass heute Vormittag, voraussichtlich zwischen 10.30 Uhr und 11 Uhr, der Lüneburger Polizeipräsident Friedrich Niehörster und der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Thomas Osterroth, im Mediendorf an der Umladestation in Dannenberg eintreffen und eine Zwischenbilanz zum bisherigen Einsatzverlauf ziehen werden.

9.02 Uhr: Pressekonferenz auf Esso-Wiese

Dannenberg. Für 11 Uhr ist eine Pressekonferenz auf der Esso-Wiese in Dannenberg geplant, meldet castorticker.de. Thema: Die bäuerliche Pyramidenblockade der letzten Tage.

8.50 Uhr: Wer schützt ?

Dannenberg, Verladebahnhof. Der Castorzug hat direkt vor dem Übertragungswagen der Presse geparkt. Nur noch ein Zaun trennt sie von den Behältern. Damit sitzen einige Journalisten so nahe dran wie eine Greenpeace-Messstation, die 4 bis 4,5 Mikrosievert Neutronenstrahlung pro Stunde gemessen hat.

Ist das gefährlich? Ein n-tv-Mitarbeiter, der aus einem Übertragungswagen steigt, hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Also, liebe Kollegen: Als unbedenklich gelten 0,1 Mikrosievert pro Stunde oder 3 pro Tag. Nach einer Stunde wäre die Tagesdosis also überschritten. Andererseits: Auf einem Flug von Frankreich nach New York bekommt man 55 Mikrosievert ab. Also heute besser nicht mehr ins Flugzeug steigen.

8.45 Uhr: Die nächsten vier Castoren

Dannenberg, Verladestation. Nach Angaben von Greenpeace werden vier neue Atommüll-Behälter in die Verladestation in Dannenberg gefahren.

8.41 Uhr: Dritter Behälter verladen

In der Verladestation Dannenberg werden die Castoren vom Zug auf Tieflader umgesetzt. Bild: dpa

Dannenberg. Wie castorticker.de soeben meldet, wurde der dritte Behälter verladen.

8.20 Uhr: Strahlende Morgengrüße

Zwischen Laase und Gorleben. "Die Morgenröte der Revolution erstrahlt nicht nach einer durchschlafenen Nacht", begrüßte Jürgen Fahrenkrug von "X-tausendmal quer" gerade die aufstehenden Blockierer zwischen Laase und Gorleben aus dem Lautsprecherwagen heraus. Als kurz danach eine kleine Gruppe aus dem Wald kommt, um die Blockierer zu unterstützen, erntet diese Applaus.

8.11 Uhr: Castorbehälter werden verladen

Dannenberg. Die ersten beiden Castorbehälter sind verladen. Mit der Verladung des dritten Behälters wurde begonnen.

7.50 Uhr: Adventsgedichte an der Feuertonne

Heiße Fracht. Der Castorzug steht seit 4 Uhr im Verladebahnhof Dannenberg. Bild: reuters

Zwischen Laase und Gorleben. Mit einem Mal ist das ganze Heer an Straßenblockierern erwacht. Die Polizei hat ihren Scheinwerferwagen abgeschaltet, weil Mutter Natur ihren eigenen gerade langsam aufdreht. Drei Blockierer rezitieren Adventsgedichte während sie sich an einer brennenden Tonne wärmen.

7.30 Uhr: Infos zu Montagdemos

Ab 10.30 Uhr gibt es am Montagvormittag Demonstrationen und Mahnwachen in Quickborn, Laase, Siemen und Groß Gusborn. Die Polizei muss alle Demonstranten zu den Treffpunkten durchlassen, weil die Veranstaltungen offiziell angemeldet wurden.

7.00 Uhr: Blockade wacht langsam auf

Zwischen Laase und Gorleben. Während die Polizisten, die die Blockierer über Nacht beobachtet haben, von ihren Kollegen abgewechselt werden, kehrt ganz allmählich Leben in der Straßenblockade ein. Hier und da raschelt es in den Plastikplanen, unter denen die Atommüll-Gegner die Nacht verbracht haben. Am Lagerfeuer des Infopoints sitzen 15 Leute und langsam aber sicher weicht die Nacht dem Morgengrauen

6.45 Uhr: Greenpeace misst Neutronenstrahlung

Verladebahnhof Dannenberg. Greenpeace misst im Garten eines Privathauses in 14 Metern Entfernung vom Verladebahnhof die Neutronenstrahlung der Castoren, wenn sie langsam Richtung Verladekran vorbeirollen. Sie beträgt 4 bis 4,5 Mikrosievert. Das 500fache der natürlichen Hintergrundstrahlung. "Das haben wir im Frühjahr auch in Fukushima gemessen", sagt Nuklearexperte Tobias Riedl. Mit der Entfernung zu den Behältern nehme die Strahlung ab: Das 50fache der Hintergrundstrahlung in 40 Metern. Die Werte seien bei den Transporten üblich, sagt Riedl.

6.40 Uhr: Claudia Roth soll zurücktreten

Laut einer Meldung der Nachrichtenagentur afp fordert der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, die Grünen-Chefin Claudia Roth nach ihrer harten Kritik am Castor-Polizeieinsatz zum Rücktritt von der Parteispitze auf. Wendt sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung, "wer einen rechtmäßigen Polizeieinsatz als Anschlag auf die Demokratie verunglimpft, hat unsere Demokratie nicht verstanden." Mit ihren Äußerungen gegen die Polizei sei Roth eine Wegbereiterin für politischen Extremismus in Deutschland. "Eine Frau mit derart verantwortungslosem Verhalten hat an der Spitze einer demokratischen Partei nichts zu suchen", fügte Wendt hinzu.

Roth hatte der Polizei ein "absolut überzogenes" Vorgehen vorgeworfen. Der Einsatz sei "ein Anschlag auf die Demokratie", sagte sie am Sonntag auf dem Bundesparteitag der Grünen in Kiel.

6.30 Uhr: Robin-Wood hält Baumhaus besetzt

"Robin Wood" hält weiterhin ihr Baumhaus in Langendorf erfolgreich besetzt.

6.15 Uhr: Nur 20 Leute in Nebenstedt

Die Antiatombewegung im Wendland schläft noch. Doch wackere 20 Menschen haben sich in Nebenstedt zu einer frühmorgendlichen Kundgebung auf einem Feld eingefunden. "Diese Kundgebung wird in die Geschichte des Widerstands eingehen", ruft Mathias Edler von Greenpeace von einer mobilen Bühne herunter. Die wenigen Anwesenden klatschen belustigt. Es ist ein Mini-Rekord. Dafür sind sie auf die Dauer der Blockaden stolz. Die Volxküche hat auch mit mehr Teilnehmern gerechnet und ein großes, leckeres Frühstücksbüffett aufgefahren.

5.30 Uhr: Kundgebung in Nebenstedt

In Nebenstedt, im Südosten von Dannenberg auf der L 256 Richtung Gorleben, beginnt in diesen Minuten eine Kundgebung. Radio "Freies Wendland" berichtet, die Volxküche schenkt dort auch Kaffee aus.

5.01 Uhr: Castoren werden verladen

Dannenberg. Eine Rangierlok zieht die ersten drei Castoren um Verladekran heran. Ein paar Demonstranten stehen vor den Absperrgittern, einer ist als Sensenmann verkleidet.

4.30 Uhr: In Kürze wird verladen

Dannenberg. Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, soll schon um 5 Uhr mit dem Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf Tieflader begonnen werden. Wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft des Zwischenlagers Gorleben sagte, werden etwa 15 Stunden dafür veranschlagt. Allein das Messen der Strahlung nach dem Umsetzen dauert bei jedem Castor eine Dreiviertelstunde. Die Umladestation wird durch Scheinwerfer und Hunderte Polizisten gesichert.

4.20 Uhr: Rekord im Wok

Bahnhof Hitzacker, Küche des "Marwedeler Münchhofes". "Ich hab heute meinen Wok-Rekord gebrochen", sagt Marianne. Den ganzen Tag hat sie gekocht. Spaghetti, Hack mit Rosmarin, Kartoffeln und Quark. "Jetzt ist der Castor durch. Mir läuft es jedes Mal kalt den Rücken runter, wenn ich den Zug sehe", sagt die Küchenmeisterin.

4.10 Uhr: Schlaf auf der Straße

Straße zwischen Laase und Gorleben. Die Blockierer schlafen zu Hunderten auf dem harten Asphalt. Am Infopoint, dessen Zelte etwas abseits im Wald stehen, herrscht derweil gemütliche Campingatmosphäre. Neun Leute sitzen um das Lagerfeuer, wärmen sich und diskutieren dabei über alles zwischen Occupy-Bewegung und Atompolitik. Ein alter Monitor hinter einer Glasscheibe zeigt den Castorticker. Ab und zu steht jemand auf und schaut darauf. Vier Beamte beobachten die Szene.

3.55 Uhr: 15 Stunden Verladezeit

Die Nachrichtenagentur dapd berichtet, dass etwa 15 Stunden für das Verladen der Castorenbehälter vom Zug auf die Schwerlasttransporter veranschlagt sind. Inzwischen ist der Zug laut castorticker.de auch im Verladebahnhof Dannenberg angekommen. Radio "Freies Wendland" berichtet, der Zug wäre laut hupend in den Bahnhof eingefahren.

3.30 Uhr: Zug rollt durch Hitzacker

"Da ist das Ding!" Der Castor rollt durch Hitzacker. "Scheiß Gefühl den zu sehen, nach all dem Kampf", sagt ein Aktivist, der zuvor noch auf den Schienen saß und stundenlang die Strecke mit blockierte.

3 Uhr: Ankettaktion bei Hitzacker beendet

Wie die Nachrichtenagentur dapd berichtet, ist die Ankettaktion auf der Stecke des Castor-Transports bei Hitzacker von der Polizei beendet worden. Der Atomkraftgegner, der sich mit einem Rohr an die Gleise gekettet hatte, sei von den Schienen gelöst worden, sagt ein Polizeisprecher. Die Reparatur der beschädigten Gleise sei bereits im Gange.

2.30 Uhr: "Polizei hat guten Tag erwischt"

Hitzacker. "Das hier ist wirklich total peacig. Die Polizei hat einen guten Tag erwischt", sagt ein Demonstrations-Seelsorger, der die Schienenblockade in Hitzacker begleitet hat. Er ist zufrieden mit dem Polizeieinsatz. "Das ist korrekt und ordentlich verlaufen." Auch bei der Schienenblokade in Harlingen sei er positiv überrascht gewesen. Denn nach den heftigen Polizeieinsätzen in den ersten Tage sei dies eine positive Entwicklung gewesen.

In Hitzacker sitzen jetzt nur noch wenige Dutzend AktivistInnen auf den Schienen.

2.20 Uhr: Hitzacker fast geräumt, Castor steht noch

Harlingen. Der Castor steht noch immer ungerührt auf den Schienen. Dutzende Polizeiwagen stehen auf den Feldern seitlich der Schienenstrecke und leuchten die Felder aus, damit sich niemand unbemerkt nähern kann. In der Dunkelheit der Nacht, unter dem Sternenhimmel, macht das Lichtermeer einen gespenstischen Eindruck. Ein Hubschrauber kreist über den Schienen.

Die Blockade ist spätestens in einer halben Stunde geräumt.

2.10 Uhr: Strom und Nachtruhe

Die letzte Gleisblockade wird in Hitzacker von der Polizei geräumt. Bild: dapd

zw. Laase und Gorleben. Der Strom ist schon länger wieder da, die Gummibärchenbecher der "Fahrenden Gerüchteküche" in der Mitte der Blockade sind gut beleuchtet. Musik läuft aber nicht mehr, denn abgesehen von einem guten Dutzend Leute, das an den Reihen der Schlafenden vorbeizieht und einer Handvoll, die an einer brennenden Tonne steht, herscht Nachtruhe bei den Blockierern.

2 Uhr: Ungewohnte Ruhe in Metzingen

In der Nähe des Camps Metzingen, auf der B 216, brennt ein kleines Feuerchen auf der Straße. Anders als in den Nächten zuvor ist die Polizei hier aber nicht präsent. Fast schon ungewohnt: Keine Wasserwerfer, keine Räumfahrzeuge, keine Polizeibeamten vor dem Widerstandsnest Nummer Eins. Alles ist ruhig.

1.45 Uhr: Großteil der Blockierer sind geräumt

Hitzacker. Die Polizei hat die meisten Gleis-Blockierer geräumt. Derzeit befinden sich noch etwa 300 auf den Schienen. In weniger als einer Stunde könnte die Räumung bei Hitzacker beendet sein.

1.25 Uhr: Straßenblockaden mit Treckern

Pudripp/Dünsche. Während die Polizei die Gleise bei Hitzacker räumt und der Castorzug noch immer steht, beginnen auf den Straßen bis zum Zwischenlager die Straßenblockaden. Die Kollegen vom Castorticker berichten von 20 Treckern auf der Kreuzung in Pudripp. Auch in Dünsche finde derzeit eine "Landmaschinenausstellung" statt. Anderswo liegen Strohballen auf der Straße.

1.03 Uhr: Polizei kontrolliert akribisch

Verladekran Dannenberg. Wenige hundert Meter entfernt kontrollieren Polizisten akribisch eine Straßenkreuzung. Es war genau hier, wo die spektakuläre "Bierwagenblockade" von Greenpeace den Transport 2010 stundenlang aufhält. Als Getränkelieferanten verkleidet hatten Atomkraftgegner behauptet, die Polizei mit Getränken versorgen zu wollen. Dann hatten sich die Greenpeace-Aktivisten aus einem präparierten Innenraum des Bierlasters durch den LKW-Boden in die Straße gebohrt und verkeilt. Im LKW waren die Blockierer wiederum mit ihren Füßen in Beton eingelassen und mit ihren Armen durch Beton verkettet. Es war eine der spektakulärsten Aktionen der Castor-Geschichte. Nochmal soll das an dieser Kreuzung nicht passieren.

1.00 Uhr: "Bitte vergessen sie nichts auf den Gleisen"

Hitzacker. Die Einsatzleitung der Polizei scheint sich als Kandidat für den Deeskalationspreis 2011 ins Gespräch bringen zu wollen. Wie ein freundlicher Zugschaffner bittet der Polizeisprecher die Sitzblockierer, an "alle ihre persönlichen Gegenstände zu denken und nichts auf den Gleisen zu vergessen."

0.59 Uhr: Ruhe vor dem Sturm

Verladekran Dannenberg. Am Verladekran in Dannenberg herrscht noch Ruhe. Bald werden hier die Kameras postiert und die Moderatoren auf die vorbereiteten Plattformen steigen, von denen man freien Blick auf die Castoren haben wird. Die gängige Fernsehkulisse, vor der in jedem Jahr die Fernsehmoderatoren ihre Live-Schalten abhalten, steht bereit. Auch der Castor steht schon in einigen Kilometern Entfernung. Doch er ist noch nicht da.

0.57 Uhr: Kontrollen auf beiden Straßen-Strecken

Nordstrecke. Die sogenannten Nordstrecke wird auch von Polizei kontrolliert. Allerdings ist hier die Kontrolldichte und auch die Polizeipräsenz wesentlich geringer als auf der Südstrecke.

0.55 Uhr: Pyramide ist weg

Hitzacker. Am westlichen Ende der Blockade hat der Bauzug, der dem Castorzug voraus fährt, die Pyramide aus dem Gleisbett gehoben, an die sich die Aktivisten der "bäuerlichen Notgemeinschaft" gekettet hatten.

0.47 Uhr: Ruhige und zügige Räumung

Hitzacker. Der Polizeisprecher bedankt sich bei den Blockierern für die "bisher gezeigte Unterstützung". Die Räumung läuft bisher zügig und sehr ruhig ab, die Castorgegner werden auf die südliche Seite der Schiene gebracht.

0.40 Uhr: Polizei versperrt Bundestagsabgeordneten und Journalisten den Weg

Ausharren bei Nacht: Rund 1000 Castor-Gegner blockierten für einige Stunden die Schienen bei Hitzacker. Bild: Mark Mühlhaus / Attenzione

Der Grüne Bundestagsabgeordnete Sven-Christian Kindler übt heftige Kritik an der Polizei vor Ort. "Obwohl mir vorher vom Polizeisprecher zugesichert wurde, dass ich überall ungehinderten Zugang haben werde, haben die Beamten mich soeben mehrmals daran gehindert, zur Blockade in Hitzacker zu gelangen. Diese Behinderung und Einschränkung der parlamentarischen Kontrollrechte ist inakzeptabel", sagte Kindler der taz vor Ort.

Auch taz-Reporter haben kaum mehr Sicht auf die Gleise. Polizisten, offenbar von der Bundespolizei, hindern sie daran, die Räumung der Schienen zu beobachten.

0.30 Uhr: Räumung beginnt

Hitzacker. Die Polizei beginnt mit der Räumung der Schienen. Ein Polizist sagt durch den Lautsprecher, die Blockierer mögen bedenken, dass die Beamten schon sehr lange im Einsatz und deshalb körperlich belastet seien. Die Demonstranten mögen sich deshalb kooperativ verhalten. Die Atomkraftgegner antworten mit Sprechchören: Die Polizei solle "die Knüppel wegwerfen" und sich "in die Demo einreihen."

Als deeskalierende Maßnahme würden die Beamten die räumen, keine Helme tragen, so der Polizeisprecher.

0.20 Uhr: Der Strom ist weg

Gorleben. Seit zehn Minuten ist der Strom weg. Der Großteil der Blockierer mag froh darüber sein, weil er jetzt ist Ruhe weiterschlafen kann. Bei den anderen hält die lockere, heitere Stimmung an. Das Licht der Polizeischeinwerfer reicht auch. Drei Polizisten drehen ihre Runde und leuchten mit Taschenlampen auf Blockierer und Wald.

0.19 Uhr: Die Straßen werden bewacht

Grippel. Die Kreuzung in Grippel ist hell ausgeleuchtet. Hier, wo die Nord- und Südstrecke, also die beiden möglichen Transportrouten vom Verladekran in Dannenberg, zusammenführen, fürchtet die Polizei mögliche Straßenblockaden. Beamte bewachen die Kreuzung daher akribisch. Doch noch ist der Castortransport gar nicht am Verladekran angekommen, wo die elf Behälter dann stundenlang vom Zug auf Schwertransporter gewuchtet werden, um über die Straße nach Gorleben zu fahren. Dann passiert etwas seltsames in Grippel. Ein bewaffneter Polizist führt eine Straßenkontrolle durch. Doch er steigt nicht aus einem Polizeiwagen aus, sondern aus einem Krankenwagen. Nach der Kontrolle setzt er sich wieder auf den Beifahrersitz. Dann geht die Patroullienfahrt weiter, im Rettungswagen.

0.00 Uhr: Dritte Aufforderung - Weg zum Räumen ist frei

Hitzacker. Die dritte Aufforderung der Polizei. Damit ist rechtlich der Weg frei für die Räumung der Gleise. Der Sprecher der Polizei weist noch darauf hin, dass eine Ingewahrsamnahme bei Personen, die keinen Anlass dazu geben, nicht geplant ist. Derartiges sei seiner Darstellung nach gerüchtweise in der Blockade verbreitet worden.

***

Taz-Autoren vor Ort: Rudolf Balmer, Sebastian Fischer, Klaus-Peter Klingelschmitt, Martin Kaul, Reimar Paul, Annika Stenzel, Benjamin Laufer, Teresa Havlicek, Ingo Arzt, Malte Kreutzfeldt, Jörn Alexander, Felix Dachsel, Julia Seeliger, Christian Jakob

In der Berliner Redaktion: Carl Ziegner, Marie-Claude Bianco, Jannis Hagmann, Corinna Klingler, Matthias Urbach, Thomas Schmid, Paul Wrusch

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113 Kommentare

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  • M
    miriam

    liebes taz-team, vielen dank für Eure gute arbeit! Euer ticker war für mich die perfekte ergänzung zum castor-ticker.

    herzliche grüße aus hamburg, miriam :)

  • W
    Wiederständlerin

    Wenn ich die Kommentare einiger Ignoranten hier lese überkommt mich nur noch Wut. Hat unsere Bildungspolitik wirklich so versagt? Gibt es wirklich noch Menschen, die an die Berichterstattung der Medien glauben? Ihr solltet uns Demonstranten eigendlich dankbar sein, dass wir eine so wichtige arbeit leisten. Wir schützen damit auch euer leben und das eurer folgenden Generationen. Ich finde Polizeiarbeit auch richtig und wichtig, solange sie innerhalb der Gesetzesvorgaben agieren. Aber Menschen stundenlang im freien unter unmöglichen Ümständen gefangen zu halten oder wahllos auf friedliche Demonstranten einzuprügeln obwohl der Castor schon längst durch ist hat nichts mehr mit Polizeiarbeit sondern viel mehr mit Charakterschwäche zu tun. Ich war in Laase dabei. Ich habe gesehen wie eine 60-70 Jährige Frau von Polizisten angegriffen wurde... Geht von dieser Frau gefahr aus? Wie der Sani- Bereich angegriffen wurde...was sogar im Krieg ein Verbrechen ist. Für mich war das eher eine Abrechnungsaktion. Einfach mal das Ego stärken und Wiederständler einschüchter...Aber wir kommen wieder. Und an dieser Stelle möchte ich auch noch anmerken, das die ersten Flaschen von Zivilpolizisten kamen...aber so ist das eben, schön das Volk dumm halten, dann wird es nicht gefährlich. Ein Beispiel der Dummhaltung... Die Polizei hat geäußert, dass auf der Auftaktdemo nur ca.1000 Demonstranten waren...Hallo, habt ihr euch mal die Fotos angeguckt? Lasst doch nicht alles mit euch machen, bildet euch politisch, hinterleuchtet das Geschehen.

    Zum Schluss noch viele liebe Grüße an die vielen hilfbereiten und kreativen Gleichgesinnten

  • F
    Fernmelder
    von Holger 40:Vachtu

     

    Mein aufrichtiger Dank gilt jenen DemonstrantInnen, die unter Einsatz des Lebens ihrer kleinen Kinder die Welt gerettet haben.

     

    ...und meine VERACHTUNG gilt all jenen, die das Leben und die Gesundheit nicht nur ihrer Kinder, sondern auch Kindeskinder bis über die einhundertste Folgegeneration hinaus(!!!) aufs Spiel setzen und sehen Auges zerstören.

     

    Was sollen die denn ihren Enkeln sagen: Nix-gewusst und Nix-gemacht, weils GEWÄHLTE "kluge" StaatsführerInnen gab!?

     

    Und es geht hier nicht drum, dass die sich exculpieren s/wollen

  • K
    Kaffeekanne

    @ Anja

     

    Ich finde es moralisch verwerflicher, meinen Kindern eine heile Welt vorzugaukeln und mit dem Gewinn aus Atomstrom auf Kosten der Zukunft unserer Kinder Weihnachstgeschenke zu kaufen ( wie es wohl all die tollen Familien machen wo Mami oder Papi im aufsichtrat von Vattenfall und Co sitzen), als Kindern den Einblick in einer lebendige Demokratie zu ermöglichen.

    ab welchem Alter darf mensch denn politisch aktiv sein? Hat das Jugendamt da schon eine Richtlinie heruasgegeben?

    Ach stimmt ja, Kinder dürfen ja auch nicht wählen, weil sowieso zu blöde. Zum glück gibt es soviele aufgeklärte Erwachsene, die immer genau wissen, was richtig ist in unserer kaputten Welt.

    Und dann immer schön rumjammern, dass die Jugend von heute ja so desinteressiert ist und sich nur für Konsum interessiert.

  • DK
    Der Kritisator

    Ein Live-Ticker? Das ist doch nicht euer Ernst, oder?

     

    Ich empfehle diesen Kommentar von Gideon Böss: http://boess.welt.de/2011/11/27/kein-fusbreit-dem-atom/

  • H4
    Holger 40

    Mein aufrichtiger Dank gilt jenen DemonstrantInnen, die unter Einsatz des Lebens ihrer kleinen Kinder die Welt gerettet haben. Vorbildliche Erfüllung der elterlichen Fürsorgepflicht! Ich bin in Gedanken bei Ihnen, d.O.(Nach Diktat vor Scham im Boden versunken)

  • A
    APo

    Ein herzliches Dankeschön an das taz-Team, das mit eigenen Beobachtungen und Berichten eine hervorragende Ergänzung zu castorticker.de war.

  • TK
    Tobias k.

    Von wegen härtester Castortransport für die Polizei, ich lache mich tot. Der Innenminister ist wie alle seiner Vorgänger im Bund, wie auf Landesebene eben Mal Blind für die Gewalt die von den Damen und vorallen den Herren Beamten ausgeht. Ich erinnere an die brutalen Szenen bei der Räumung der größten sitzblockade in der Geschichte der BRD 1997, bei dem die Herrschaften stundenlang bei Minustemperaturen mit Wasserwerfern und dann immer mehr mit Knüppeln und Fäusten auf friedlich Sitzende losgegangen sind, wo hunderte Menschen verletzt wurden, zum Teil erheblich ohne, dass danach irgendwer von den Staatsangestllten Chaoten zur Rechenschafft gezogen wäre. Zudem gab es aber auch im Selben Jahr heftigste Auseinandersetzungen mit militanten Atomkraftgegnerinnen im Wald und an der Straßenstrecke - das war der härteste Castor in jeder Hinsicht, aber es ist wie in im Roman 1984, man schreibt sich einfach eine neue Geschichte und hofft, dass keiner es merkt. Zum Kotzen. Und diese Einsietigkeit mit der Politik immer von Gewalt spricht und die tollen Beamten in Schutz nimmt, das ist einfach nur noch lächerlich. Interessant, dass es im Fernsehn kaum längere Einstellungen zu den Dynamiken zwischen Demonstranten und Polizei gibt, wo war das ZDF und die ARD etc.? Da wird dem Polizeipressefutzi noch und noch und noch mal das Mikro drunter gehalten, aber er wird nicht mit bildern konfrontiert, wie seine Beamten nach dem Transport in Laase meinen ein Sanizelt zu stürmen, wie sie in der Dunkelheit auf Leute einprügeln, Traktoren kaputt machen etc. Alles ganz demokratisch, wir kenn das ja.

  • L
    Lena

    @björn:

    soweit ich weiß - aber das ist nur Mutmaßung und Spekulation, haben sich die Demonstrantinnen und Demonstranten NICHT ausgesucht, dass ein Haufen strahlender Müll durch Deutschland fährt. Schrecklicher Verdacht würde die Titanic titeln: Sie haben noch nicht mal zugestimmt, dass Atomkraftwerke gebaut werden.

     

    Desweiteren muss die "Solidarkasse" vor allem zahlen, dass sich die Energiebetreiber ihre Profite sichern. Hätten AKW-Betreiber die Pflicht, Schäden wie in Fukushima ausreichend zu versichern, hätte sich der ganze Spaß mit der Kernkraft schon lange nicht mehr gelohnt.

    Und ganz richtig, die Solidarkasse muss die Knochenbrüche der Demonstrantinnen zahlen - anstatt dass das Geld für sinnvolle Sachen genutzt werden kann.

     

    Die Rechnung ist einfach: Kein Castor, weniger Polizeigewalt, weniger Knochenbrüche, weniger Kosten für die Allgemeinheit, allerdings weniger Profite für die großen Energieunternehmen. Aber das ist ja eine Abwägungssache, die im Zweifelsfall gegen die Allgemeinheit und für den Profit weniger ausgeht.

  • O
    objektivbleiben

    Pressemitteilung der Ersten-Hilfe-Koordination der BI (Sani-Zentrale) zum 11. Castor-

    Transport nach Gorleben

    I. Verletztenstatistik

    Die ehrenamtlichen HelferInnen der Sani-Zentrale (ÄrztInnen, RettungssanitäterInnen und

    andere medizinisch geschulte Personen) versorgen gemeinsam mit anderen Organisationen

    (hauptamtlicher und ehrenamtlicher Rettungsdienst) Verletzte vor Ort. Die uns bekannten

    Verletzten-Zahlen bilden daher nur einen Teil der Verletzungen ab.

    Weiteres Ziel unserer Arbeit ist, durch die Interventionen bei Aktionen Verletzungen zu verhindern

    (Betreuung von Angeketteten, Überwachung von Polizeimaßnahmen).

    Insgesamt haben unsere Erste-Hilfe-Teams 355 Personen, die durch die Polizei verletzt wurden,

    behandelt, davon 5 Schwerverletzte (Kopfverletzungen durch Schlagstockeineinsatz,

    ein Verdacht auf eine Wirbelfraktur). Ein Drittel der Verletzungen sind auf den Einsatz von

    OC-Kampfstoff /Pfefferspray zurückzuführen, der andere Teil hauptsächlich auf Schlagstockeinsatz.

    Eine Person wurde von einem Polizeipferd überrannt. Einer Person wurde ein Zahn

    ausgeschlagen.

    Behandelt wurden auch PolizistInnen, die von ihren eigenen Reihen OC-Kampfstoff abbekamen

    und PolizistInnen mit Erschöpfungszuständen (ca. 10 Fälle).

    Bei der Räumung der Schienenblockade wurden Verletzungen durch unsere hohe Präsenz

    und schneller Intervention bei unangemessenem Vorgehen seitens der Polizei verhindert.

    Wir sind davon überzeugt, dass es deshalb bei der Räumung der Blockade in Harlingen nur

    wenige Verletzte gab.

    II. Behinderungen der Arbeit

    Dank der vorherigen Absprachen zwischen Landkreis, Polizeiführung und Sani-Zentrale

    konnten sich unsere Sanis an den Orten des Geschehens häufig frei bewegen; teilweise jedoch

    erst nach Intervention bei der Einsatzleitung. Teilweise wurde unseren Sanis allerdings

    auch der Zugang komplett verweigert, vor allem während des Straßentransports.

    9 Sanis erhielten Platzverweise.

    Einer Ärztin wurde am Donnerstag auf der Kundgebung in Metzingen verweigert, einen festgenommenen

    Verletzten zu untersuchen.

    In einem anderen Fall wurden Sanitäter beim Augenspülen eingekesselt.

    Zudem ist es zu mehreren tätlichen Übergriffen der Polizei auf unsere Teams gekommen,

    z.B. wurde ein Sanitäter durch OC-Spray und ein weiterer durch mehrere Schlagstockhiebe

    verletzt. Die Sani-Station in Laase wurde von der Polizei regelrecht überrannt. Hierbei wurden

    Sanis bedroht, geschlagen und beleidigt.

    III. Bilanz

    Die Anzahl der Verletzten ist erschreckend hoch und wird wahrscheinlich noch erhöhen,

    wenn uns endgültige Zahlen vorliegen. Wir verurteilen den massenhaften Einsatz von OCSpray,

    Schlagstöcken und Pferden. Die von uns beobachteten Situation wären ohne den Einsatz

    dieser Hilfsmittel – und damit, ohne eine derart hohe Zahl von Verletzten – lösbar gewesen.

    Angriffe auf gekennzeichnete ErsthelferInnen sind nicht zu rechtfertigen.

     

     

    .

    Die Menschen, welche sich hier unter hohem Einsatz an Zeit, Geld und Gesundheit am Castor-

    Widerstand beteiligen ,nehmen die Aufgabe ernst, sich als Korrektiv unserer Gesellschaft

    gegen eine völlig verfehlten Atom- und Endlagerpolitik einzusetzen und dürfen durch polizeiliche

    Maßnahmen nicht zu Schaden kommen.

  • J
    Jonas1969

    In diesem Jahr war es mir unmöglich, die Proteste zu unterstützen. Ich möchte denen meine Anerkennung aussprechen, die in den letzten Tagen so lange ausgehalten haben und gewaltfrei gegen den Transport und damit gegen die Atompolitik in unserem Land demonstriert haben. Ein grosses Dankschön den Readkteuren vom taz-Liveticker, die es den Zu-Hause-Gebliebenen ermöglicht haben, informiert dabei gewesen zu sein, und hoffentlich war es das letzte Mal!!!

  • V
    VRILTECHNIK

    fassen wir zusammen : rot rot grün schwarz arbeitet für die EDF und areva ( macht nix )

     

    Putin regiert 12 Jahre ( den holen wir wenn ihr spinnt ) ;

     

    UND der Rechtspopulismus ist in allen europäischen Völkern verankert .

  • OB
    Oldendorfer Brücke

    Liebe TAZler,

    vielen Danke für Eure großartige Arbeit in den letzten fünf Tagen. Ihr habt uns in dem ganzen Wahnsinn sehr geholfen den Überblick zu behalten. Herzlich Dank!

    Venceremos!

  • O
    objektivbleiben

    Liebes Taz-ticker-Team: ihr und Radio Freies Wendland samt Ticker habt eine wunderbare ARbeit geleistet, ich fühlte mich immer gut informiert!! Weiter so!!! Danke, danke, danke

    Und der WIderstand geht weiter

  • RK
    Rose Kreuzberg

    Angesichts der letzten Meter des Castor- Transports noch Kopf und Kragen zu riskieren, ist mehr als leichtsinnig.

    Es war mal Konsens in der Anti- Atom- Bewegung, dasss niemand von den Aktivisten sein Leben riskiert. Deshalb gibts ja auch die zahlreichen Trainings und Sitzproben usw. Wer körperlich nicht fit ist, übernimmt andere Aufgaben ...

    Jede Aktivistin und jeder Aktivist wird weiter gebraucht. Für heute sollte besser Schluss sein in Gorleben.

    Weitere Aktionen werden folgen, und vor allem die politische Auseinandersetzung mit der schwarz- gelben Regierung, die uns das Ganze eingebrockt hat, braucht noch viel Kraft. Alle, die sich für Gorleben

    einsetzen, sollen auch leben!

  • BL
    Björn L

    @von Eine Runde Mitleid für die Polizei:

     

    Stimmt, die Menschen haben sich den Beruf ausgesucht. Daher kein Mitleid.

     

    Aber die Protestler sind ja auch freiwillig dort. Bewundern Sie die oder haben Sie Mitleid. Meines ist auch bei Pfefferspray und hagelnden Pferdehufe nicht vorhanden. Die dort anwesenden sind ja auch freiwillig dort.

     

    Oder sind die durch die vegane Suppe benebelt und nicht mehr für ihren eigenen Willen verantwortlich?

     

    Schade nur, dass anschließend die Solidargemeinschaft der Krankenversicherung zahlen muss.

  • B
    Bankrotterklärung

    Die gerade erfolgte Erstürmung des Castor-Transporters ist die "Bankrotterklärung" für die Polizei und die Atom-Lobby. Wer nicht mal seinen Müll auf der Straße sichern kann, wird es niemals schaffen ihn langfristig sicher aufzubewahren.

  • AB
    atomic booster

    @pro antianti

     

    geistreich, echt!!!!

    was glaubst du!? vielleicht hat dieser protest, auch mein protest als anwohner, seit 20 jahren, die entwicklung von regenerativer energie erst in die öffentlichkeit gebracht!? mach urlaub in fukushima, wenn du dich traust!

     

    @yadgar

     

    aber vielleicht hilft es, dass zukünftig noch mehr müll produziert wird!!!

    hirn an!!! dann wird auch hell in der birne!

  • P
    Paul

    Vielen Dank, liebe Redakteure, dass Ihr Tag und Nacht bei diesem Wetter auf den Beinen bleibt und für uns berichtet! Ohne die vielen kreativen engagierten Protestler oder ohne Euch würden die letzten Vorgestrigen Ihren Unfug über die ach so sichere Kerntechnik womöglich erfolgreich unter die Leute bringen.

  • R
    RollingRiot

    Solidarische Grüße aus Berlin

     

    Alerta Antifascista

  • A
    Anja

    Ich frage mich, was kleine Kinder bei einer Blockade zu suchen haben. Die Eltern gehören angezeigt. Das Thema Sorgerecht ist wohl damit durch. (Kopfschüttel)

  • I
    Imhotep

    Ich frage mich was, einer bestimmten Gruppe im Kopf vorgeht in einer Demokratie für sich ein defacto Widerstandsrecht einzuräumen. Sorry Demokratieverständnis: 6 Übrigens: Wer glaubt Otto -Normalpolizist hätte seinen Beruf ergriffen um ab und zu mal richtig Demonstranten zu "klatschen" hat wohl ein leicht behandlungsbedürftiges Feindbild. Blockade von Gleisen ect. ect. sind nun einmal Straftaten. Feuerwerkskörper abbekommen: Selbst schuld... wärste kein Bulle geworden. Wenn das die moralische Überlegenheit der selbsterklärten Weltretter ist, dann gute Nacht. Der Castor-Live-Ticker ähnelt doch sehr einer Kriegsberichterstattung! Alle Achtung!

  • Z
    zalog

    @ Eine Runde Mitleid für die Polizei

     

    Jaja, hier groß das Maul aufreißen. Aber bei der nächsten Nazidemo wird wieder laut nach der Polizei geschrien. Manchmal reicht es sogar, wenn man beim Schwimmen mit Fischködern beschossen wird.

  • C
    CommonSense

    "...Hättet ihr mal lieber was vernünftiges gelernt - aber selbst wer nichts gelernt hat, findet noch tausend andere Berufe und könnte z.B. auf dem Bau arbeiten oder Brötchen hinter Tresen verkaufen - alles besser, als seine Mitbürger zu verprügeln und von der Mehrheit der Bevölkerung dafür (zu recht) verachtet zu werden. "

     

    Der Mehrheit der Bevölkerung??? Lächerliche Hybris. In Deiner kleinen Welt aus veganer Kürbissuppe von der Volxküche, miefigen Dreadlocks und Gewaltgeilheit von Bürgersöhnchen vielleicht. Tut doch nicht so, als ob nicht aiuf beiden seiten Leute ins Wendland führen, um sich mal wieder ordentlich zu prügeln. Als ob die GegnerInnen alle Satyagraha praktizierten (schlag's nach!).

     

    Die Mehrheit der Bevölkerung "verachtet" "die Polizei" mit Sicherheit nicht. Ich auch nicht - und das sage ich, obwohl ich diverse Male im Wendland dabei war und auch jetzt den meisten DemonstrantInnen viel Erfolg wünsche - ohne Gewalt von irgendeiner Seite.

  • Y
    Yadgar

    Gähn.

     

    Nicht ein einziges Kilogramm Atommüll wird durch diesen Protestaktionismus aus der Welt geschafft... stattdessen warten die Zimmermanns... äh, Friedrichs (wie sich die Zeiten gleichen!) nur auf spektakuläre Sabotage und Gewalt, um zum einen von der Unterwanderung ihrer Partei durch Neonazis ablenken, zum anderen endlich ihre kranke Utopie von der rundumkontrollierten Hochsicherheitsgesellschaft durchpeitschen zu können!

     

    Dass es durchaus unterschiedliche Konzepte von Kernspaltung gibt und nicht alle so riskant wie Uranfission sind (z. B. Thoriumreaktoren: http://www.final-frontier.ch/thoriumenergie ) will nach Fukushima leider niemand mehr hören... schade, wirklich schade!

  • PA
    Pro AntiAnti

    Die Blockieren sollen gefälligst Energietechnik studieren und Solaranlagen bauen.

     

    Aber das wäre wohl zuviel verlangt, sich vegan anketten ist halt medienwirksam.

     

    Ach ja, für mich eine Portion Chili CON carne bitte !

  • F
    Fernmelder

    Kann man die Castoren nicht einfach auf dem Platz zwischen Kanzleramt und Reichstagsgebäude aufstapeln, (Dauer)Zwischenlager oder um die Verwaltungsgebäude der Verursacherfirmen?

  • F
    Fernmelder
    12:40 Uhr"Wir würden gern von unserem Demonstrationsrecht Gebrauch machen und feststellen, wo die fünzig Meter Demonstrationsverbotszone endet", sagen sie zu einem Beamten.

    ..Zwei muntere Bauern mit Antiatomplaketten an den Mützen feixen und witzeln jetzt in bester Stimmung mit der Polizei herum.

    12:50 Uhr Südroute. "Ihr könnt noch ein Stück Vorfahren", sagt jetzt ein Polizeibeamter zu den Bauern bei Splietau. "Ein Kollege von uns wird jetzt die 50-Meter-Zone abschreiten."

     

    Entartet das Ganze jetzt zum Happening oder wie darf ich das verstehen?

    Beide Seiten wissen: sie machen ihren Job, i.wann geht es dann ab nach Hause.

    Wirklich was nützen tut es nicht.

    ü100 Stunden hin oder her.

    ODER?

  • ER
    Eine Runde Mitleid für die Polizei

    Haben sich Polizisten eigentlich als unmündige Kinder dazu entschlossen hauptberuflich Polizist zu werden oder waren sie etwa bei ihrer Berufswahl naiv-verträumt oder gar geistig umnachtet und dachten, sie würden als Polizist ein beliebter Star wie der nette Polizist von nebenan im Fernsehen werden?

     

    Wenn man da alles verneint und klar feststellt, dass Polizisten allesamt erwachsene Menschen waren und keine naiven Träumer, als sie sich freiwillig dazu entschieden haben, diesen Beruf zu wählen, dann frag ich mich, warum die Polizisten nun ernsthaft erwarten, dass man mit ihnen Mitleid hat und sie *streichel, streichel* bedauert.

     

    Sorry, liebe Polizisten, aber ihr habt euch als erwachsene Menschen euren Job freiwillig und eigenständig gewählt und euch war auch schon immer bewußt, auf was ihr euch da einlässen würdet.

     

    Mitleid für Polizisten ist genauso lächerlich, wie das Mitleid für jemand, der sich den Beruf des Leichenwäschers herausgesucht hat und jetzt darüber jammert, dass er ständig mit toten Menschen zu tun hat und sein Job nicht gerade ein besonders hohes Ansehen in der Bevölkerung genießt.

     

    Hättet ihr mal lieber was vernünftiges gelernt - aber selbst wer nichts gelernt hat, findet noch tausend andere Berufe und könnte z.B. auf dem Bau arbeiten oder Brötchen hinter Tresen verkaufen - alles besser, als seine Mitbürger zu verprügeln und von der Mehrheit der Bevölkerung dafür (zu recht) verachtet zu werden.

  • H4
    Holger 40

    Kompromissvorschlag:

    Jedes Bundesland lagert den Atommüll, dar auf seinem Gebiet produziert wurde, selbst ein. Dann wäre es in und um Deutschlands derzeitiges „Atomklo N.1“ vermutlich viel ruhiger.

  • I
    ilmtalkelly

    @ Lebenssin(n)

    Die meisten Protestler leben dann weiter ruhig im Wendland, im Gegensatz zu dir.

    Kommenetiere im Focus!

    Die sind auf deiner Wellenlänge.

  • K
    Kiwi

    Mein Support aus Neuseeland an alle Blockierer. Waere gerne dabei gewesen.

  • P
    Petra

    Mir gefällt nicht, dass ihr parteilich berichtet. Die Grünen werden dauernd zitiert, obwohl sie nicht sichtbar sind; die Piraten tauchen zum ersten Mal auf und albern mit ihrer Unkenntnis rum - aber die taz berichtet. Dass hingegen "Die Linke" als einzige Partei mit praktischer Hilfe den Widerstand unterstützt, verschweigt ihr. Sowohl die Shuttle-Busse der Linken, die inzwischen an die 1000 Leute transportiert haben dürften, als auch die bei allen Brennpunkten anwesenden Abgeordneten finden keinerlei Erwähnung. Wer über den Widerstand berichtet, sollte parteipolitisch neutral agieren!!!

  • R
    Rick

    Liebe taz, jetzt lasst ihr aber nach. Nachdem ich die ganze Zeit euren Ticker sehr gerne gelesen habe um den castorticker und das radio freies Wendland zu ergänzen bringt ihr jetzt nurnoch annekdoten von lieben polizisten (ich fand die ausdrücke ja auch putzig) während wir beim RFW life mithören können, dass einige geräumte garnicht so lieb behandelt werden, ein weiterer mensch sich auf der Blockade angekettet hat und hinter der geräumten Blockade eine neue entstanden ist. Noch ist der Castor nicht in Dannenberg, dann ist genug zeit für Sommerlochmeldungen!

  • BW
    Bodo Wagner

    Ich wünschte mir, ein Kommentar dürfte nur unter Nennung des vollständigen Namens veröffentlich werden. Im Gegensatz zu vielen hier getätigten Meinungsäußerungen stehe ich zu dem was ich sage und verstecke mich nicht hinter einem Pseudonym. Die Blogs im Internet könnte man dann hoffentlich wieder lesen ohne ein permanentes Gefühl der Übelkeit zu empfinden.

     

    Wer schon einmal versucht hat, friedlich zu einem brisanten Thema zu demonstrieren und erleben mußte, wie ein Wall moderner Ritter in Rüstung mit Helm, Schild und Lanze (Schlagstock), vermummt durch ein Visier, sich einem entgegenwälzt während Hubschrauber in geringer Höhe über die Köpfe kreisen wird ermessen können, welch fast unmenschliche Kraft dazu gehört, friedlich zu bleiben und keine Agressivitäten zu entwickeln. Ich darf auch Polizisten zu meinen Freunden zählen und ich erkenne auch ihre Notsituation an. Sie müssen befürchten von Steinen oder noch Schlimmerem verletzt zu werden. Auch für sie gilt: es ist übermenschlich friedlich zu bleiben.

     

    Schuld an den Konflikten auf beiden Seiten sind die gewinnorientierten Wirtschaftsinteressen für deren Durchsetzung viele Politiker die Polizei verheizen und die Bevölkerung durch Intransparenz und Fehlinformationen belügen und damit in den Protest treiben! Ich bin mir sicher, speziell im Falle Atompolitik und "Castor" stünden viele Polizisten lieber auf der anderen (aber friedlichen) Seite.

  • KD
    Karl der Käfer

    Die Frage nach weiteren sinnvollen Aktionen der Protagonisten ( anti-akw-bewegung) ist gut.

    Es wäre ja tatsächlich ein Riesenerfolg, wenn Sie nicht mehr auf die Probleme mit dem Atomstrom hinweisen müßten...

     

    Denn es gibt garantiert noch 1000sende weitere gesellschaftliche Konflikte und Aufgaben...

     

    Einmal die Taz richtig studiert..., dann weiß jedeR, was ich meine...

  • KK
    Knut Kircher

    @Lebenssinn

     

    Was haben sie eigentlich gemacht bevor es Leserkommentare gab?Vermutlich noch mehr gelangweilt Will gar nicht wissen.

     

    Gott sei Dan kannst du deine überflüsssigen Energien hier ablassen.

  • DF
    DIEter FUchSberger

    jeder der nicht vor ort ist sollte lieber den mund- und sich mit schlauen sprüchen zurückhalten, den eines ist doch wohl klar das keiner von denen, sei es aus der landesregirung noch auf bundesebene mit offenen karten spielt und das in allen bereichen der politik, entweder gleichgeschaltet oder feind, diese stumpfsinngkeit der bürger ist hier ja nicht mehr zum aushalten, wir sind in einer form obrigkeitshörig das mir die kotze hochkommt, SPD und Grüne sind keine linksorientierten parteien mehr, es sind neoliberale, eine geschlossene linke ist in diesem land nicht mehr vorhanden, glück auf

  • S
    sowieso

    Liebe taz,

    Bauernpyramide "längste Einzelaktion"? Das war mit 17h die Betonblockaktion 2001 in Süschendorf. Auch der Betonblock in Vastorf/Bahrendorf hat 15h gehalten. Ich sehe allerdings gute Chancen, dass die Adventspyramide alle Rekorde bricht :-)

  • PM
    Prinzessin Manfred

    "Damit ist es nun offiziell die längste Einzelaktion aller Zeiten: Der berühmte Bierlaster von Greenpeace hielt im vergangenen Jahr 13,5 Stunden."

     

    Zumindest Robin Wood war da schon drüber mit 16 Stunden im Jahr 2001 http://www.robinwood.de/german/prozess/hintergr.htm - aber kann ja noch werden ;-)

  • KD
    Karl der Käfer

    Selbstverständlich halte auch ich nichts von gewaltsamen Protesten..aber die ganz normalen Bürger..und Menschenrechte sollte schon eingefordert und gelebt werden dürfen..-

    Die große Mehrheit ist ja auch sehr friedlich. Von Polizisten , die nicht bedroht werden... muß es ohnehin erwarten dürfen..., schließlich sollten sie Profis auch in punkto Deseskalation sein. Was dabei herauskommt, wenn jedeR nur bis zu seinem eigenen Gartenzaun denkt ( und den darin enthaltenen Salat..) mag ich mir gar nicht ausmahlen... daher möchte den friedlich aktiven und creativen meinen Respekt zollen.

    Allen anderen wünsche ich gute Besserung..

  • L
    Lebenssin

    Was machen diese offensichtlich gelangweilten Menschen eigentlich, wenn es demnächst keine Castor-Transporte mehr gibt? Hat was von Volkssport. Hoffentlich müssen die ihre überflüssigen Energien nicht irgendwo anders abladen.

  • V
    VRIL

    zwei Niederlagen an einem Tag ; erst im Norden , dann auch in BW .

     

    Und die Rechte marschiert immer noch europaweit .

  • K
    Keratea

    Wann werden denn endlich die Strassen aufgerissen? Habta keine Bagger? Hammer und Meißel! Scheiss Autos

  • F
    Fernmelder
    Demonstriert friedlich, dann gibt´s keine Schlagstöcke und Pfefferspray sowie Huftritte von Pferden...

    Wenn gar niemand hingeht, dann wäre es am unkompliziertesten! Wurden tatsächlich Pferde mit Pyrotechnik irritiert, hab ich in dem hier verlinkten Video nicht so erkennen können.

    Waren es die weißen Anzüge oder die aufblasbaren delphingestaltigen Schwimmtiere? ;)

     

    Ich jedenfalls bewundere die Menschen, die dort die Unversehrtheit ihrer Heimat verteidigen, mit Unterstützung von Gleichgesinnten, dass die überhaupt noch so weitgehend gewaltfrei sind.

  • BL
    Björn L

    Habe bereits vor einigen Monaten einen Versorgungsvertrag mit grünem Strom abgeschlossen. Salat gibt´s aus dem Garten von den Eltern meiner Freundin (die auch grünen Strom haben).

    Soviel dazu, dass ich keinen Atomstrom nutze.

     

    Aber die Proteste im Wendland unterstütze ich trotzdem nicht. Demonstriert friedlich, dann gibt´s keine Schlagstöcke und Pfefferspray sowie Huftritte von Pferden, die mit Böllern beworfen werden. Gewaltige Proteste können gerne mit Gewalt aufgelöst werden. Schade nur, dass die Protestler die Schäden an der Gesundheit auch noch von der Allgemeinheit bezahlt bekommen.

  • F
    Fernmelder
    @AlsterNerd

    Captain Jack Alster

    Bis auf T-Mobile sind alle Netze an der Strecke überlastet! #castor

    ==> also ist recourcenschonende Telekommunikation angesagt...

    falls die zu geringe Bandbreite nicht zentral gesteuert und D1 mitgeplottet wird...

  • R
    RedHead

    Mag mir mal jemand die Sinnhaftigkeit von den Feuerwerkskörpern erklären? Ich kann mir ja vorstellen, dass das Spaß macht und es schadet auch nicht wirklich, aber soll das irgendwas bringen? Wenn ja, was? Die Polizisten werden ja wohl kaum vor Angst nach Hause rennen wegen so etwas.

  • B
    Betonpyramide

    Ja, sehr geil! Astrein!

     

    Mein Tipp für's nächste mal:

    Schmeißt in den bewehrten Beton noch Glasscherben und Hartmetall-Schneidplättchen - das sollte die durchschnittliche Lebensdauer von Bohrern und Trennschleifscheiben deutlich reduzieren. ;-)

  • F
    Fernmelder

    Der graswurzelserver ist down, das Filmchen aber bei youtube leicht zu finden castor schottern 2011

  • W
    wtf

    Der Server von graswurzel.tv scheint teilweise überlastet zu sein. hier der youtube link zum video von rumpelstilzchen: http://www.youtube.com/watch?v=vUjtwE5NDjk

  • S
    Stuttgarter

    Rumpelstilzchen linkte zum Video von GraswurzelTV, wo ein Demonstrant von einem berittenen Polizisten niedergeritten wird. Die betreffende Stelle im Video findet man ab 1:35. Hier nochmal der Link dazu: http://www.graswurzel.tv/p181.html

     

    Pferde haben *überhaupt nichts* in einer Demonstration zu suchen...egal wie gut sie und ihre Reiter ausgebildet sein mögen! Wann wird die Reiterstafel endlich bei Demonstrationen und in Menschenmengen verboten. Hoffentlich nicht erst nachdem jemand durch Pferdehufe getötet wird. Politik und Pollizei sollen lieber wenigstens einmal Vorsicht statt Nachsicht haben!

  • F
    Fernmelder

    Ich hab mich durch Twittermeldungen und Ticker gegraben, was denn, wenn dort demnächst völlig unerwartet Mobilfunknetze und Festnetzserver ausfallen!?

     

    Auf SD-Karten zwischengespeicherte Pressefotos werden ja offenbar jetzt schon zu löschen erzwungen.

  • R
    Rumpelstilzchen

    Polizei sind offenbar tote Menschen egal!

     

    Auf folgendem Video ist zu sehen, wie Beamte mit Pferden auf eine Menschenmenge zureiten und ein Beamter einen Demonstranten NIEDERREITET. Dabei wird dieser mit den Hufen offenbar am Kopf getroffen.

     

    Tote Demonstranten werden durch die Bullen also wohl zumindest billigend in Kauf genommen - wenn nicht sogar beabsichtigt!

     

    http://www.graswurzel.tv/p181.html

  • UG
    Unser Gewissen ?

    Ich halte es für pervers, wie sich hier manche Autoren als das Gewissen der Allgemeinheit aufspielen. Der Protest ist, nach der geänderten Faktenlage (Atomausstieg kommt, Endlagersuche wird Ergebnis-offen neu gestartet,) ohne Sinn und Verstand. Wenn allerdings der Protest sich verselbstständigt hat, d. h. der Grund ist weggefallen, aber ich protestiere trotzdem weiter, dann ist der Protest Teil meines kleinen Lebens geworden. Dafür gibt es leider noch keine Therapie.

  • KD
    Karl der Käfer

    Frei nach Loriot an die Vertreter der Polizei im Räumkommandos: " Das ist doch für Sie auch mal was anderes".

     

    @ Kathrin

     

    Richtig.., der Müll ist da und gehört den Deutschen. Und die Atomstrombefürworter wollen diesen Müll, für den sie verantwortlich sind...ja auch nicht in ihrem Garten oder ihrer Stadt haben.

    Die sog. Entsorgung ist gveradezu dilettantisch. Man versucht es sich leicht zu machen und die Demonstrationen zu kriminalisieren,..anstatt einzusehen, das wir,..die Bevölkerung unser Verhalten ändern müssen und JeDER standort in Deutschland auf den Prüfstand muß.

     

    Daher ist es richtig,...das scheinbar selbstverständliche weiter zu kritisieren und auch zu blockieren.

     

    Sonst schläft der "Normalbürger" nämlich wieder ein..und kriegt nichts von der Energiewende mit.

  • P
    Perle

    "Ein Sprecher der Polizei bestätigte noch einmal, dass alle Menschen in der GeSa erst wieder heraus dürfen, wenn der Castorzug im Verladebahnhof von Dannenberg angekommen ist."

     

    Man darf in Deutschland auf unbestimmte Zeit ohne richterliche Anordnung nur wegen zur falschen Zeit in den falschen Klamotten am falschen Ort von der Polizei unter desaströsen Umständen seiner Freiheit beraubt werden? Mir verschlägt's ein wenig die Sprache...

  • W
    wunderer

    Seit wann lesen eigentlich so viele Bullen taz.

    Aus den Kommentaren von Icke und Marsellus hört man doch ganz deutlich den übermüdeten immer noch blind gehorsamen Staats- bzw. Atomlobby-Diener heraus. Kommentar und Gegenrede überflüssig. Anstelle dessen ein kleiner Tip.

    Geht doch mal zum Arzt wenn Ihr Euch ausgeschlafen habt, kann nämlich sein, daß Euch Euer Job mittlerweile Eure Fruchtbarkeit gekostet hat!

  • L
    Lange

    Harlinger, nutzt die Pinkelgelegenheit außerhalb des bestehenden und vorbereiteten Kessels noch solange ihr könnt. Entspannte Harnblasen machen kreativ und intelligent!

  • V
    vic

    Ihr Atomfreaks seid einfach zu blöd. Vermutlich seid ihr längst verstrahlt.

    Viel Spaß noch mit Atom"kraft", ihr habts nicht anders verdient.

  • FC
    Fidel Castor

    Gleisblockade Lüneburg- Was ist mit Greenpeace los?

     

    Letztes Jahr (2010) hat sich Greenpeace mit ihrem "Trojanischen Pils" -Laster wirklich gut platziert und den Transport der Castoren auf der Straße effektiv verzögert. Dieses Jahr sind sie ebenfalls in Erscheinung getreten und haben versucht ihren Protest auf die Gleise zu tragen, sich aber wohl irgendwie mit der Uhrzeit vertan... es saßen doch bereits über 2500 Menschen bei Harlingen auf der Schiene!?!?!

     

    Zugegeben; sie haben die Polizei-Beamten ganz schön beschäftigt und die technische Abteilung auf Trapp gehalten, aber ich denke das Timing für eine Ankettung durch Greenpeace müßte sich an die laufende Räumung in Harlingen anschließen um wiederum die Transportzeiten deutlich zu strapazieren. Gibt es zu dieser Thematik schon einen Artikel oder ein Interview mit Greenpeace?

    Sie lassen sich bestimmt nicht gerne in die Karten schauen, aber mich würde schon interessieren was diese Strategie für einen Sinn hat.

  • K
    Kathrin

    Für und wieder ..... tja .....

     

    Die Brennstäbe aus deutschen Atomfraftwerken sind existent.

    Wo sollen diese denn hin? Wo sollen die Eurer Meinung nach gelagert werden?

     

    Es ist immer wieder interessant wie sich die Grünen, wenn Regierungspartei im Winde drehen. Mal gegen und mal für den Castor.... ach ja, das ist wohl eine Form von Demokratie.

     

    Wir müssend zwingend weg von der Atomenergie, aber für die Fehler bzw. Veräumnisse unserer "Alten" sind wir ebenfalls zuständig, das bedeutet, wir sind auch für unseren Atommüll zuständig.

     

    Tja und unsere Polizisten im Wendland, die wären viel lieber zu Hause bei ihren Familien. Für die ist das kein ersehntes Herbstcamp.

  • RK
    Rose Kreuzberg

    Castor- Ticker : 23 Uhr

    Polizei hilft beim Blockieren.

    Wunderbar. Das ist die beste Nachricht des Tages.

  • KD
    Karl der Käfer

    Der Protest lenkt die Aufmerksamkeit auf den radioaktiven Müll,..., DAS Problem wurde jahrelang kleingeredet, verharmlost...und die Protestbewegung wurde jahrzehntelang "kriminalisiert"..

     

    Brauchen wir erst ein 3.4.5. Fukushima ,..bis auch die letzten Vollpfosten verstehen.. das es Alternativen gibt..,

    auch wenn diese nicht für alle vorstellbar sind.

     

    Ich wünsche besondern allen friedliebenden Menschen vor Ort,..das sie gesund wieder an Hause kommen !! und den anderen gute Besserung.

  • M
    muttivation

    @Marsellus

    ich hoffe du hast es dir nicht zu bequem gemacht in deinem wahrscheinlich atomstrombeleuchteten Wohnzimmer. Warst du da? Nein! Du warst es nicht! Frisst du alles was man dir vorsetzt? Dann friss auch den demnächst verstrahlten Salat aus dem Wendland! Denn mit diesem Castor ist es so weit! Und im Übrigen war es eine friedliche Kundgebung und Demo! Und die Leute die auf den Gleisen sitzen, die 2500 Leute und sich den Arsch für dich abfrieren sind ebenso friedlich. Wenn 25.000 Demonstranten gewaltbereit wären.. sähe das ganze, GANZ anders aus..

  • S
    spin

    hätten die konservativen von der sorte, wie sie sich hier lauthals über "gewalttätige protestierer" echauffieren, vor 25, 30 jahren mal auf diese gehört, hätten wir nicht dieses atomproblem.

    es war vor jahrzehnten richtig, sich gegen die verfehlte energiepolitik und den atomstaat einzusetzen, es ist auch heute noch richtig!

    solidarität mit den schottereren und den blockierern!

  • DN
    Denkt nach.

    In was für einer Gesellschaft würden wir leben, wenn die Anweisungen der Regierung ohne wenn und aber aktzeptiert würden? Das würde keinen von uns gefallen, vielleicht klingelt es, wenn ich die Jahre 1933 und Folgende in den Raum werfe?

    Demokratie lebt! Jeder hat das Recht seine Meinung öffentlich zu äußern und zu demonstrieren.

    Einigen mag das nicht passen und vergessen dabei das auch sie ihren Unwillen nur aufgrund diesen Recht laut aussprechen dürfen.

    Protest ist ohnehin sinnlos? Nein! Wie konnte sich Millionen Menschen von unterdrückerischen Regierungen befreien? Nicht indem sie still in ihren Kämmerlein saßen. Mit Widerstand, mit Protest! Ich erinnere nur an den Fall der Mauer.

    Mit der Atomkraft ist das nichts anderes.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass wir, wir alle, etwas zu sagen haben. Wir sind eine Demokratie, wir regieren uns selbst. Die Politiker sind nur unsere Verterter.

    Es wäre ja noch schöner, wenn man den Castor-Transport verheimlichen würde, nur um "Zusammenstöße" zu verhindern.

    Das wäre Dikatatur!

    Im Übringen erweckt Gorleben nur eine scheinbare Sicherheit. In Wirklichkeit ist der Atommüll dort nicht sichere, als in den Castorbehältern.

    Und ernsthaft? Wollt ihr neben einen Atomkraftwerk wohnen, einem Endlager?

    Atomkraft hat keine Zukunft. Sie vernichtet nur Leben. Und das in Sekunden schnelle.

    Also liebe Widerständler/Innen haltet durch! Kämpft für eine freie Republik!

  • M
    Marsellus

    Wo ist unsere Gesellschaft angekommen? Eine völlig desaströse Atompolitik wird auf dem Rücken der Sicherheitsrat - und Ordnungsbehörden ausgetragen! Und allen voran unsere Medien und irgendwelche Pseudopolitiker und Aktivisten, welche öffentlich zu Straftaten und Gewalt auffordern! Auf der einen Seite werden Anlagen der Deutschen Bahn mutwillig zerstört, Sicherheitskräfte mit Steinen und Brand- sowie Pyrotechnik angegriffen, protestler (oder sollte ich sie vielmehr Straftäter nennen?!) logistisch und psychisch unterstützt....auf der anderen Seite wird man auch nie müde, am Ende der Polizei auch noch die Schuld in die Schuhe zu schieben!! Traurige Gesellschaft!!! Wie kann es sein, dass Protestler mit Steinen und Vermummungen versorgt werden, um gezielt aus der anonymen Masse Menschen (ja auch das sind Polizisten !!) vorsätzlich zu verletzten, wenn nicht sogar diese in Lebensgefahr zu bringen?! Achso, das Beste aber daran ist, dass allen voran die sogenannten "neutralen" Medien diese Aktionen auch noch forcieren, um die Auflagen in die Höhe zu treiben!!! Und die Anwohner im Wendland?! Sie wussten alle von dem Endlager und erwarben daher auch günstig Land und Häuser!! Und nun wird natürlich kräftig "demonstriert", um den wert der Ländereien nach oben zu treiben!! Scheinheilige Welt! Am Ende gibt's hier nur Verlierer: Anwohner, Bevölkerung (alle Kosten inkl. Reparaturen und Polizeieinsatz) und besonders die Sicherheitskräfte !! Der Transport wird trotzdem durchgeführt !!! Egal was das Wendland veranstaltet!

     

    Aber natürlich ist es heutzutage viel schicker Organe und Sachwerte anzugreifen und zu zerstören als friedlich zu demonstrieren!

     

    Vielen Dank der Taz und allen Organisatoren, welche die Geschehnisse weiter vorantreiben und wissentlich Falschaussagen tätigen!

  • H
    Häh

    "Castor wegbassen"

    Wie bitte, Duisburg schon vergessen?

    Techno treibt Tunnelwände hoch und ist tödlich.

  • T
    TAZ-SPRACHE

    andauernd liest man hier von der taz das wort "PROTESTLER".

    diese bezeichnung ist eindeutig abwertend bzw. nimmt die menschen gar nicht ernst und stellt sie ahnungslose dumm schildbürger dar, weil es ihr tun als beliebig deklassiert. sie protestieren doch nicht um ihrer selbstwillen oder weil sie nichts zu machen haben.

    diese taz-sprache entpolitisiert die sache.

    wenn dann schreibt doch wenigstens "Protestierende".

  • IN
    Ihr Name gehört mir

    Kann mich über die naiv-kindliche "Bericherstattung" köstlich amüsieren. Mein Lieblings-Castor-Ticker :-)

  • A
    Apothekerschrank

    @ enzo

    Mal ne Schublade mehr anlegen.Da fällt das mit deinem Kopf nicht gleich so auf. Ich habe dich nämlich beim Denken( Schubladen schieben) erwischt.

    Enzo klingt italienisch. Haste nicht ein volksdeutscheres Synonym.

  • I
    Icke

    @ Fordler: sauber! das ma n sinnvoller Beitrag :D

     

    Kinder, Kinder... mal drüber nachgedacht, dass die Polizisten die Anweisung haben, die Strecke zu räumen und das auch definitiv tun werden?? Wer nicht geht muss halt weggeschafft werden, und wer sich dabei dann nicht wehrt, der wird unter Garantie auch nicht verletzt!! Wenn es zu Rangeleien kommt - selber schuld, wer da mit drin steht!!

     

    Was genau hat Steine werfen, Böller zünden oder lustige Farbbeutel werfen mit einer Demo gegen Kernenergie zu tun???????? Und ist Bäume fällen im Sinne de "Naturschutzes"??

     

    Es geht nicht um das "warum", sondern um das WIE!

     

    @ Donnie: Das kann ich absolut nachvollziehen! Jetzt stell dir mal vor der blöde Zug könnte ungehindert fahren. Dann rauscht der mal kurz vorbei und is wieder weg... Wenn er allerdings ständig irgendwo halten und rumstrahlen muss...... ist das für die Anwohner erst recht mist....

  • R
    RedHead

    "Es geht um Gegenstände, nicht um Personen."

     

    Geben also die Polizisten ihre Kampfanzüge ab? Wenn ja, an wen? Wenn nein: Ihr hattet leider keine Glaubwürdigkeit, die ihr mit der Ansage hättet verspielen können.

    Meine Folgerung: Die Polizei hat vor, sich mal wieder nicht an das Gesetz zu halten und schikaniert vorsorglich schonmal die Presseleute. Nichts neues in Deutschland.

  • JK
    Juergen K.

    Deutschland soll ja seit 2009 eine neue Bundesregierung haben.

     

    Ist das wahr ?

     

    Und wenn Ja, hat die sich schon mal dazu geäussert ?

  • TA
    Thomas aus Bremen

    vielen Dank für die News und allen Aktiven viel Erfolg ! die leidige Gewalt-Schotter-Distanzierung bringt uns nicht weiter

  • A
    Anti-Atom

    Wenn ich das hier schon lese, lach ich mich tot! "linke Chaoten", "leute die noch nie Steuern bezahlt haben" "Öko-Fanatiker"

     

    wer soetwas schreibt, ist über das lesen der Bild und dem ansehen von N 24-Dokus anscheinend noch nicht hinaus gekommen!

     

    ich bin weder ein Öko, noch ein links-Chaot und zahle seit 10 jahren, meinem 17. lebensjahr, immer meine steuern! und ich bin dennoch in der protestszene!

     

    es kann doch nicht sein, dass hier jeder in deutschland mit hilfe von polizei und politik machen kann, was er will!

     

    solche kommentare, wie hier manche leute schreiben, zeugen davon, dass es nur sofahocker sind, die keine ahnung von dem tatsächlichen geschehen vorort haben! leute, ihr geht jeden tag zur arbeit und hockt euch abends aufs sofa... das wars! aber so werdet ihr euren wohlstand über kurz oder lang verlieren! wer meint ihr denn, zahlt den betrieb eines endlagers über eine million jahre? ihr! wer bezahlt mit seiner gesundheit? ihr! ob, atomindustrie, banken, mineralölkonzerne, die eigentlichen verbrecher sitzen ganz woanders! und wenn es nicht bald mehr menschen kapieren, werden die nachfolgenden gernerationen darunter leiden... und: JA, DAZU ZÄHLEN AUCH EURE KINDER!

  • B
    buddhapearl

    ..immer wieder traurig, wie sehr diese Diskussionen vom Eigentlichen wegführen:

    Atomenergie und der durch sie entstehender Abfall ist vernichtend für alles, was lebt!!

    Traut Euch, utopistisch zu denken und ernsthaft Vernunft walten zu lassen.

    Es geht nicht darum, die ein oder andere Seite zu beharken.

    Es geht nicht um Ego oder anderen Quatsch.

     

    Wie also können wir "Vernünftigen" diesen Wahnsinn wirklich stoppen?

    Atommüll wird noch jahrelang produziert- Dank der Bundesregierung und ihrem vorgeblichen "Ausstieg". Niemand weiß, wohin damit auf dieser Erde, die in sich nicht stabil ist und auf der Kräfte walten, denen wir Menschen und unsere Techniken hoffnungslos unterlegen sind.

    Laßt Euch nicht in Scheingefechte ziehen, Euch nicht ablenken vom Wesentlichen!

    Der Polizeibeamte namenlos wird vernünftigerweisse ebenso ein Interesse am Ende der Atomkraft haben wie auch die Leute, die er von den Gleisen trägt. Seid respektvoll und umsichtig und bleibt ruhig.

    Wenn dieser Planet eine Chance haben soll, müssen wir Menschen lernen, respektvoll zu werden.

    Denn das Leben ist schön!

    Gebt nicht auf und passt auf Euch auf!

  • T
    tom

    Was ist denn heute hier los in den Kommentaren?

     

    Da arbeitet aber jemand seinen Frust gegen die Demonstranten gründlich und mit vielen Beiträgen ab. :-)

  • A
    ani

    Kriegsberichterstattung. Gewaltverherrlichung.

  • DD
    Die Digedags

    in's wendland soll's also diesmal gehn, "na rampa" funktioniert immer noch, die ddr hatte auch Atomkraftwerk, aber der Müll wurde mit Merkels Gnaden nach Rußland verschifft, Bussi-Bussi mit Sarkozy im Eurotaumel, aber kein Statement zum Atomtransport von M., das ist mal wieder typisch, alles Physiker, haben Dürrenmatt gelesen: die apokalypse geht uns am Austrittsort des Verdaungstrakts vorbei, bis zur Abkühlung der Elemente sind die Brenner gut in den AKW's aufgehoben, denn in zwanzig Jahre werden die eh wieder ausgegraben, weil, fruchtbar dann, der Schoss, aus dem das kroch, 400° Celsius warm, die Elemente, wo kriegt man denn heute noch 400° für umsonst her, damit könnte man eine sanierte Platte zehn Jahre lang heizen, jeder Platte sein Atomgenerator !

  • F
    Fordler

    Mir ist schleierhaft, wieso ein Castor Transport immer angekündigt wird. Es wäre doch ein leichtes, die Waggons so zu "verkleiden", daß man sie nicht erkennen kann. Eine Meldung: "Gestern wurde ein Castor Transport nach Gorleben ungestört durchgeführt" wäre doch vollkommen ausreichend.

    Die Demonstranten könnten dann zu Hause bleiben, denn es gäbe nicht smehr zu sehen.

  • M
    max

    danke für die gute berichterstattung. wer nicht dabei sein kann, aber die atmosphäre vor ort kennt, der bekommt einen sehr schönen eindruck vom geschehen.

  • O
    objektivbleiben

    an Kerngesund

    Wegen mickriger Böllerwerferei gleich von "terroristischen Tendenzen" zu sprechen ist etwas harter Tobak!! Komisch, es wird sich wohl niemals was ändern links=Terrorist, rechts=verwirrte Jugendliche... durch rechte Gewalttäter sind in den letzten 20 Jahren über 150 Menschen ermordet worden, durch linke 0 Menschen...

  • C
    Chris

    zu "14.05 Uhr: Brennendes Polizeiauto in Göhrde":

    Wer sich mit Sinn und Verstand die Bilder des Berichtes über das brennende Auto anschaut, stellt sehr schnell fest, das es sich hierbei nicht um tages-aktuelle Bilder handelt, sondern Aufnahmen von einer Übungseinheit der BP sind!

    Wieso springt die deutsche Presse so leicht und schnell auf diesen Propaganda-Mist an?

  • E
    enzo

    Erschreckend wie hier wieder Gewalt verherrlichtt wird.

    Nicht Atomkraft macht mir Angst, sondern die Tatsache das solche Chaoten irgendwann mal etwas zusagen haben.

    Leute wehrt euch gegen solche Chaoten, wenn Sie eure Autos anzünden. Wehrt euch!! .Ich würde den Castor einfach auf freier Strecke stehen lassen.Sollen Sie in doch aufbrechen.Nie ein Cent Steuer bezahlt aber bei jeder Demo vorne weg.

  • TS
    Thomas Schneider

    @Kerngesund

     

    oder über die Motivation der Beamten nach Gorleben zu fahren. So wie 2001 ein BGS-Schüler zu mir sagte: "und wenn alles gut läuft, dürfen wir mit nach Gorleben und den Ökoidioten mal richtig ungestraft die Fresse einschlagen."

  • T
    Tom

    Polizei, dein Freund und Helfer?

    Der Castor steht noch in Frankreich und hier wird bei einer Strassensperrung schon geknüppelt, Pfefferspray und Wasserwerfer eingesetzt.

    Von Deeskalation seitens der Polizei kann keine Rede sein.

    Der flächenmässige Einsatz von Pfefferspray ist unerträglich, obwohl es schon Todesfälle gab.

  • K
    Kai

    @ castorschnecke

     

    Komm Schnecke, auf die Gleise!

    Wenn die Kernkraftwerke abgeschaltet sind und ein Bedarf an "saubere Energie" besteht, forschen wir ein bißchen zusammen. Jedoch werden zur Zeit Erneuerbare Energien und Innovationen durch Atomkraft behindert.

    Atomkraft ist für die Betreiber zu lukrativ, auch in fünf Jahren noch. Deshalb: Sofort abschalten und nicht erst irgendwann später.

  • C
    Castorschnecke

    Und dennoch wird der Castor sein Ziel erreichen. Das einzige was aus den "Demos" der ÖkoHippie-Fanatiker resultiert sind wiederum enorme Kosten für den Polizeieinsatz, wofür letztendlich alle herhalten müssen.

    Diese Jungspunde sollten sich besser mit Ausbildung und technischer Entwicklung für ihre Vorstellung sauberer Ebergie einsetzen. Aber das ist wohl zu viel verlangt.

  • K
    Kerngesund

    Mit Böllern gegen Wasserwerfer?

     

    Schön, dass die TAZ die linke Seele mal wieder in Wut zu bringen mag.

     

    Wie wäre es aber mal mit einem Artikel über die dort stattfindende blinde Zerstörungswut linker Chaoten, über die Angriffe auf Polizisten, über die terroristischen Tendenzen in der dort zu sehenden militanten Szene?

     

    Oder passt dies nicht ins Konzept?

  • I
    InFoRmant

    An der Bahnstrecke HannoverNienburg tummelt sich seit kurzem auch n Bündel Schnittlauchpolizei. Sogar mit Luftunterstützung...soll er mal kommen der C.

  • N
    NachDenk?

    Nur mal so, das ist jetzt aber nicht die böse NPD, die da die zum Angriff auf Polizei und Zug hetzt? Zum nachdenken: als die Grünen mit der SPD an der Regierung waren, fanden auch Castrotransporte statt. Aber auf Bitten der Grünen sollte diese nicht gestört werden, was dann auch nicht geschah. Nun sind die Grünen in der Opposition, Merkel legt Atomkraftwerke still, die Grünen, z.B. in Form von Özdemir und Roth, rufen zum Blockieren auf, nehmen auch selbst daran teil und nehmen wissend in Kauf, dass die Polizei von den Demonstranten angegriffen wird. D.h. im Endeffekt, die Grünen behandeln die Demonstranten als willfährige Verfügungsmasse, mobilisierbar je nach Willen der Grünen Führung.Die Demonstranten verhalten sich je nach Wunsch dieser Führung. Somit ist das Volksverhetzung.

  • D
    Domenq

    Nach dem Atom-Ausstieg sind das hier alles nur noch Schein-Debatten, Schein-Konflikte und Vogelscheuchen, an denen sich Deppen "abarbeiten".

  • G
    Gropius

    > 10.07 Uhr: Radarfallen auf der B 191

     

    Gehts noch? Wie wäre es einfach mit angemessener Geschwindigkeit? Tempolimits gelten auch für Journalisten. Wer sich dran hält, muss auch nicht mit Nazi-Wortmüll ala Blitzkrieg um sich werfen.

  • K
    Klaus

    ansagen, daß der Zug mit voller Geschwindigkeit fährt und keine Rücksicht auf Leute nimmt, die sich auf die Gleise setzen. Wer dann überfahren wird ist selbst schuld.

     

    Nötigung ist nicht durch das Recht auf Demonstration gedeckt.

  • A
    ama.dablam

    Castor-Transport "Live Ticker". Irre!!!

     

    Spannend wie ein GTI-Ampelstart nach fünf Bacardi Cola in der Dorfdisco. Ungebremst steigt die Zahl derer, für die das Leben nur noch ein Online-Spiel ist...

  • R
    Rixdorf

    Zitat:

    taz warnt: Auf der B 191 zwischen Neustadt-Glewe und Ludwigslust sowie auf zahlreichen anderen Zufahrtsstraßen der Region schlägt der staatliche Repressionsapparat mit Radarfallen in unerbittlicher Härte zu. Mehrfach betroffene Journalisten fordern: Stoppt den Blitzkrieg!

     

    ---------

     

    Es wäre schön, wenn die staatliche Repression immer so einfach zu unterlaufen wäre.....

     

    Haltet euch einfach an die Geschwindigkeitsbegrenzungen, auf die 2 Minuten mehr kommt es auch nicht an

  • R
    reclaim

    Betrifft "***Anmerkung der Redaktion" in meinem Kommentar vom 24.11.2011 22:56 Uhr:

     

    Heisst das, dass die zweite Meldung...

     

    Ticker 20:30:"Alle elf Behälter halten den Wert für die beim Transport zulässige Strahlendosis von 100 Mikrosievert pro Stunde im Abstand von zwei Metern ein.[]Demnach habe die höchste Stundendosis bei drei Vierteln des Grenzwertes gelegen."

     

    ...stimmt, und tatsächlich beim aktuellen Transport bereits 75μSv in 2m Abstand zu den Behältern gemessen wurden? Also rund 45 mal soviel, wie die durch "Sortir du nucléaire" gemessenen 1,65μSv?

     

    Das wäre heftig: Bereits nach 24 Stunden Aufenthalt in einem Bereich mit 75μSv, wäre der Jahres(!)grenzwert von 1 mSv (millisievert) bereits um ca. das 1,8 fache überschritten. Schon allein deshalb wollte ich da wirklich kein Lokführer, Polizist o.ä sein.

  • BU
    BI Uelzen

    Infos zum Tages- und Abendgeschehen aus dem LK Uelzen:

     

    http://www.bi-uelzen.de/2011/11/schienenspaziergang-und-laternenumzug-im-lk-uelzen/

  • D
    Demokratin

    @haha

     

    Exakt, die verlogenen 68er-Egoisten skandierten früher "traue keinem über 30" und heute "traue keinem unter 60". Fühlten sich halt schon immer als Bescheidwisser und Gutmenschen, um nicht zu sagen, eigentlich als Herrenmenschen, auch wenn dieser Begriff von anderen Verbrechern geprägt wurde.

     

    Tja, da geht es den Ewiggestrigen des 68er Establishments heute mit den Piraten halt genauso wie den Volkskonservativen vor 40 Jahren mit der APO, die inzwischen nur noch vergreiste OPAs sind, ohne Verständnis für die heutige Zeit.

     

    Ihr seid alt, mehr nicht.

  • H
    hunsrückbäuerlein

    @ icke

     

    och icke, die tun mir ja so leid, die armen.

     

    noch kann sich jeder in D seinen Job aussuchen, auch die Typen, die zur Polizei gehen. du wirst denen doch nicht unterstellen wollen, sie wären blöd und wüßten nicht, was das für ein job ist?

     

    und dass die jungs und mädels von uns bürgern inzwischen immer mehr als feind und schläger betrachtet werden, das entspricht ja wohl eher ihrem selbstmarketing, und ihrer imagebildung und nicht der projektion von uns bürgern.

     

    jedem von den jungs und mädels solte man mama, papa, kind gegenüberstellen um sie dann draufknüppeln zu lassen, statt auf fremde personen, die ihre grundrechte wahrnehmen.

     

    die polizei, das ist der moderne staatsterror gegen seine bürger. in den 30er jahren des letzten jh. hießen die GeStaPo....

     

    frag mal jemanden aus deinem bekanntenkreis, wenn noch jemand lebt, der die zeit miterlebt hat, ob es wesentliche unterschiede gibt zu heute?

     

    viel spaß dabei.

  • R
    reclaim

    Ticker 15.59 Uhr:"Die französische Anti-Atom-Organisation "Sortir du nucléaire" hatte zuvor bei der Fahrt des Castor-Zugs durch Frankreich in zwei Metern Entfernung ein Strahlenwert von 1,65 Mikro-Sievert gemessen - ein Vielfaches des in Deutschland gültigen Grenzwertes."

     

    Ticker 20:30:"Alle elf Behälter halten den Wert für die beim Transport zulässige Strahlendosis von 100 Mikrosievert pro Stunde im Abstand von zwei Metern ein.[]Demnach habe die höchste Stundendosis bei drei Vierteln des Grenzwertes gelegen."

     

    Ja was denn nun? 1,65 μSv? 75(!)μSv ?! Und 1,65μSv sind ein Vielfaches von 100μSv ? Einheitendurcheinander, oder?

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Beide Meldungen beruhen auf einer Agenturmeldung von dapd - und sind als solche mit "(dapd)" gekennzeichnet. Die Agentur hat ihre erste Meldung später am Nachmittag berichtigt, was uns entgegangen war. Das uns das nicht gleich aufgefallen ist, lag daran, dass das wir zwischendurch einen Schichtwechsel hatten. Wir bitten um Entschuldigung und danken für ihren Hinweis – wir haben die erste Meldung korrigiert.

     

    Hier die Berichtigung von dapd:

     

    (B e r i c h t i g u n g) Castor-Gegner fordern Polizisten zum Desertieren auf

     

    Lüchow (dapd) . Bitte fassen Sie den ersten Satz des zweiten Absatzes wie folgt neu:

     

    "Die französische Anti-Atom-Organisation "Sortir du nucléaire" hatte zuvor bei der Fahrt des Castor-Zugs durch Frankreich in zwei Metern Entfernung ein Strahlenwert von 1,65 Mikro-Sievert pro Stunde gemessen - ein Vielfaches der natürlichen Strahlung in Deutschland."

     

    Damit wird klargestellt, dass die von den Umweltschützern gemessenen Werte nicht die in Deutschland gültigen Grenzwerte übersteigen, und zugleich die Maßeinheit präzisiert.

     

    (folgt berichtigte Neufassung)

     

    dapd/T2011112451457/dbo/mcb/

     

    MAW1250 24.11.11 17:51

  • T
    troll

    Frank77 du troll! Geh auf ne Demo und sieh dir an wie die Polizei mit den Demonstranten da umgeht. Dann wirste sagen das die Taz das hier ganz neutral berichtet. Ich hatte Früher auch mal deine Einstellung, bin dann aber auf Demos gewesen, und hab meine Meinung über die Polizei etwas geändert.

     

    hade und nehmts nicht so schwer !

    Das Leben ist schön !

  • L
    Lena

    @haha: beleidigte Piraten sind einfach die schlimmsten Trolls.

  • DA
    dank an die TAZ

    eine großes Dank an die TAZ: danke das ihr uns mit eurem Live-Ticker über die Geschehnisse in Gorleben auf dem Laufenden haltet. Und seit dabei, wenn die Polizei Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzt - denn nur so erfährt die Öffentlichkeit vom Bruch der Demokratie und der Meinungsfreiheit.

    und DANKE an alle die am Wochenende den Castor blockieren, ihre Zeit opfern und ihre Gesundheit aufs Spiel setzen um deutlich zu machen was längst klar sein müsste - Die Energieversorger verdienen seit 30 Jahren Milliarden mit Atomstrom ohne auch nur im geringsten zu wissen wo die Tonnen von Atommüll die nächsten 10.000 Jahre lagern sollen - ein Skandal!

    GORLEBEN SOLL LEBEN - lasst den Castor nicht durch, jede gewonnene Stunde Castorverspätung macht klar - so kann es nicht weitergehen.

     

    und zuletzt: alle die immer noch glauben die Polizei kommt nicht, um den Castor durchzuknüppeln kann man nur einladen dabei zu sein - um dann den "friedlichen" Polizeieinsatz am eigenen Leib auch noch Tage und Wochen danach zu spüren

  • H
    Haha

    Ach wieder die pöööse Polizei. "Piraten steigen auf den Zug auf", klar pöööse Piraten. Haben nicht schon vor 20 Jahren demonstriert. Auch nicht vor 40 jahren Mao und Stalin durch die Straßen getragen. Da hat es sie noch gar nicht gegeben, aber das ist keine Ausrede. Die können gar nicht gut sein. Gorleben logisch ablehnen. Pah! Da hatten wir richtig Revolution im Blut in dem Alter. Und andere Substanzen..höhöhö. Pöööse Piraten. Aber guuuute "Demonstranten". Man, wie soll man nur demonstrieren, wenn einem die Rechten durch vorzeitigenn Atomausstiege den Demospaß villeicht bald verderben. Wenn die sogar Gorleben aufgeben. Das wird echt hart. Villeicht kann man dann Gedenkdemos veranstalten. So mit Wegtragenlassen, Lagerfeuer und Bahngleise zerstören für den Nachwuchs mit der richtigen Gesinnung. Also da mache ich mir echt Sorgen.

  • N
    Nico

    Es entspricht den Tatsachen, hier reinzuschreiben "die Polizisten" haben dies und jenes getan.

    Nicht zu vergessen ist aber, dass diese Befehle von weiter oben bekommen.

    Was natürlich keine brutalen Ausfälle rechtfertigt.

  • F
    Frank77

    Ihr könnt es einfach nicht lassen. Dieser Klientel-Journalismus...einfach nur anti-atomradikal-schlecht. Es ist nicht die Polizei die eskaliert, sondern die Demonstranten. Ihr solltet mal dieses linke Mantra der bösen Polizei auf den Prüfstand stellen, dann käme man der Wahrheit mal endlich näher in der taz.

  • D
    Donnie

    Icke da geb ich dir recht!

     

    Ich finde es nur mal ne Frescheit das man als direkt Betroffener nicht darüber informiert wird das da mal ne tone Atom-Müll am Fenster vorbei fährt.

    Wenn der Tronport nun wirklich durch Saarbrücken rollt, wird er keine 20 Meter vor meinem fenster vorbei fahren.

    Wir hatten heute morgen einen Zettel an der Haustüre wo ein Verein die bürger darüber informiert das da heute um 12 Uhr ein Castor vorbei fährt.

     

    Das ist das was mich persöhnlich ärgert

  • I
    Icke

    der atomausstieg ist beschlossene sache aber die demos reißen nicht ab und werden nicht mal weniger. jetzt ist gorleben als endlager streitpunkt nummer eins. wollen wir hoffen, dass sich dafür niemals eine lösung findet, sonst gibts ja gar nix mehr zu demonstrieren ;-O ^^

    denkt ihr bitte mal dadran, dass die Polizisten auch nur ihren Job erledigen und es nunmal aufgabe des Staates ist, dass der verdammte Müll irgendwohin kommt?! Die Jungs stehen da tagelang rum und dürfen sich anpöbeln lassen, für etwas, was sie vielleicht völlig ähnlich sehen... aber ne Optimallösung liefert ja auch irgendwie keiner.....

  • G
    Gugel

    Apropos Eierwurf: Nicht auf die Polizisten, auf den Castor muss man die Eier werfen. Der Castor ist heiß und Spiegelei auf Castor ist sicher ein gutes Motiv für die Presse...

  • D
    Donnie

    12:40

    Hier in Saarbrücken werden bereits die Gleise per Hubschrauber kontrolliert