taz🐾sachen: Suche nach dem queeren Osten
Seit Wochen wird auch hierzulande über die Gesetzesänderungen der ungarischen Regierung gesprochen: Viktor Orbáns Kabinett will die positive Darstellung und auch die bloße Repräsentation von Schwulen und Lesben sowie Inter- und Transpersonen unterbinden. Die Empörung über diesen rückschrittlichen Umgang mit Nicht-Heteros ist riesig, sie reicht bis in die höheren Etagen der EU in Brüssel.
Wie gehen osteuropäische Menschen, die queer sind, mit diesen Zuständen um? Wie mobilisieren sie sich und in welchem zeitgeschichtlichen Kontext steht diese Politagenda? Wie sieht es eigentlich in anderen Teilen Osteuropas aus – in Rumänien, Belarus, Russland oder auf dem Balkan? War Osteuropa schon immer antiqueer und gab es Zeiten, in denen der Westen sich nicht als vergleichsweise queerfreundlich rühmen konnte? Angeleitet von der Frage, wie queer der frühere realsozialistische Osten Europas war und ist, schauen wir nun dort hin – und blicken dabei auch auf liberalere Gesellschaften Osteuropas vor 100 Jahren.
Und zwar am Montag um 19 Uhr bei taz Talk meets Queer Lectures: Zu Gast haben wir den Balkan-Korrespondenten und Buchautor Norbert Mappes-Niediek, der viel über die antiqueere Welle der letzten zwanzig Jahre in Südosteuropa weiß; außerdem zu Gast ist der in Minsk geborene Historiker Alexander Friedman von der Universität in Saarbrücken. taz-Redakteur Jan Feddersen wird moderieren und Ihre Fragen, die Sie an taztalk@taz.de stellen können, mit den beiden Experten diskutieren. Wir freuen uns!
Ehmi Bleßmann
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