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taz🐾sachenSchon wieder ein Pulitzerpreis

Als ich Shoon Naing 2017 erstmals per Videogespräch bei ihrer Bewerbung für den Workshop der taz Panter Stiftung sah, saß sie in Yangon und trug ein T-Shirt mit dem großen Superman-S. „Nicht gerade bescheiden“, dachte ich. Doch die damals erst 23-jährige muslimische Nachwuchsjournalistin aus Myanmar war nicht aufschneidend, sondern aufgeweckt und selbstironisch. Die Frau mit den langen Locken hatte gerade angefangen für die Myanmar Times zu arbeiten, Englisch hatte sie beim Studium in Ostmalaysia gelernt. Danach arbeitete sie als Assistentin für internationale Medien. Beim taz Workshop war sie die jüngste Teilnehmerin. Bald wechselte sie zur Agentur Reuters.

In der Nacht zu Mittwoch habe ich sie wieder im Internet gesehen. Diesmal war sie in New York – und nahm gerade mit ihren Kollegen Wa Lone und Kyaw Soe Oo den diesjährigen Pulitzerpreis für internationale Berichterstattung entgegen, stellvertretend für viele Reuters-KollegInnen. Wa Lone und Kyaw Soe Oo hatten ein Massaker aufgedeckt und saßen dafür 500 Tage in Haft. Anfang Mai kamen sie frei. In dieser Woche deckte Shoon Naing auf, dass die für das Massaker zu zehn Jahren Haft verurteilten Soldaten dagegen nur wenige Monaten im Gefängnis verbracht hatten.

Die taz hat nur einen winzigen Anteil an Shoon Naings Pulitzerpreis. Aber es freut uns, dass nach unserer Workshopteilnehmerin Esther Htusan, die als erste Journalistin aus Myanmar überhaupt 2016 einen Pulitzerpreis erhielt, jetzt wieder eine Teilnehmerin ausgezeichnet wurde. Herzlichen Glückwunsch! Sven Hansen

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