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taz🐾lage

Die Zukunft des Journalismus und ein Fernschreiber auf der Buchmesse

Man muss als Kulturredakteur zugeben, dass vergangene Woche auf der Frankfurter Buchmesse die Literatur- und Sachbuchbesprechungen der taz zwar durchaus ein, aber dieses Jahr nicht das einzige Thema waren. „Was, ihr druckt nicht mehr?“ – „Ich hab gehört, ihr hört auf?“ Solche Fragen wurde man von Be­su­che­r*in­nen der Messe gefragt, wenn man in der Halle 3.1 am Stand der taz herumstand. Viele Leute hatten Aufklärungsbedarf: „Wie geht das denn jetzt bei euch weiter?“ Und so hatte man immer wieder die Gelegenheit, das alles noch mal zu erzählen. Weiter Tageszeitung, nur halt als E-Paper und App unter der Woche. Und Print als Wochenzeitung. Das alles erzählte man und fügte auf Nachfrage an: Nein, wir verfallen jetzt nicht in Depression deswegen. Etwas traurig sei man zwar, aber was soll man machen, und wir werden es bestimmt schaffen, dass es weitergehen wird mit unserem Journalismus. So in der Art. Die Reaktionen waren fast durch die Bank wohlwollend.

Lustig während solcher Gespräche war es, einen Seitenblick in den taz-Stand hineinzuwerfen. Die Kol­le­g*in­nen hatten tatsächlich den Fernschreiber nach Frankfurt gekarrt, einen klaviergroßen hölzernen Kasten mit Tastatur, Drucker und Wählscheibe, mit dem man früher Nachrichten in die Welt senden konnte. So blickte man auf die Vergangenheit des Journalismus, während man die Neugier auf seine Zukunft zu befriedigen suchte. Gleich mal schauen, ob der Kasten wieder auf seinen angestammten Platz im sechsten Stock des taz-Gebäudes zurückgefunden hat. Dirk Knipphals

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