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taz🐾lage

3 Abschiede mit 6 Buchstaben

Wie heißt es noch? Jedem Abschied wohnt ein Zauber inne. Diesem scheinbar besonders: Gleich drei Kol­le­g*in­nen werden – aus verschiedenen Gründen – die taz verlassen: Sportredakteur Markus Völker, Meinungsredakteurin Ariane Lemme und taz2-Redakteur Volkan Ağar.

Das Besondere: Sie alle verkündeten ihren Weggang am gleichen Tag über den taz-internen E-Mail-Verteiler „tagesthema“. „So eine krasse Abschiedshäufung habe ich in 35 Jahren bei der taz nicht erlebt“, stellt ein aufmerksamer Auslandsredakteur fest. „Vielleicht können sich mal alle melden, die bleiben?“, bat kurz darauf eine andere.

Manch ei­n taz-Journalist verbrachte an diesem Tag mutmaßlich mehr Zeit damit, Abschiedsmails zu schreiben als Artikel für die Zeitung. „Ich lese deine Mail mit Tränen in den Augen“, hieß es. „Dein Abschied macht nachdenklich.“ Oder: „Das ist sehr schlecht für die taz.“ Hinzu kamen Huldigungen für „hidden heroes“, „messerscharfe Kolumnen“, eine „humorgetränkte Feder“, „Kritik an linkem Antisemitismus“ und anderem.

Auf der Meta-Ebene auffällig ist allerdings die Beobachtung eines mathematisch begabten Berlin-Redakteurs. Ihm fiel auf, dass alle 3 scheidenden Kolleg:innen, Vornamen haben, die aus 6 Buchstaben bestehen. Zufall?

Als Nächstes könnten die „Ulrikes“ dran sein, fürchtete sogleich einer. Doch ein EDV-Kollege konnte die aufgescheuchte Redaktion durch Fakten und Zahlen beruhigen. Er schickte eine Tabelle herum, die zeigt: Gut ein Viertel aller taz-Beschäftigten trägt 6-buchstabige Vornamen. Auch die Stefans konnten aufatmen, Abgänge scheinen nicht am Namen zu liegen.

Sollte dem Abschied also gar kein Zauber innegewohnt haben, so doch hoffentlich dem Anfang, an dem die drei nun stehen. Dafür wünschen wir von Herzen alles Gute!

Lotte Laloire

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