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taz🐾lage

Wir wollen uns nicht schlagen lassen

Die taz-Berichterstattung löst ­bisweilen Ärger aus, das soll sie auch. Manchmal ist es auch juristischer Ärger. Dabei kommt es vor, dass die Gegenseite Mittel einsetzt, die – jenseits des presse­rechtlich Üblichen – allein der Einschüchterung dienen, uns also mundtot machen sollen. Dieses Vorgehen nennt man SLAPP: ­Strategic Lawsuits Against Public Parti­cipation, zu Deutsch: strategische Klagen gegen öffentliche Beteiligung. ­Davon betroffen sind neben JournalistInnen genauso zivilgesellschaftliche AkteurInnen, NGOs und Initiativen, die etwas aufgedeckt haben.

Gegen diese Art des Rechtsmissbrauchs ist am Dienstag eine Kampagne des No-SLAPP-Bündnisses gestartet. Es fordert von den Koali­tio­närInnen in spe – Union und SPD –, Schutz vor SLAPP gesetzlich fest­zuschreiben. Auf EU-Ebene wurden dazu schon Standards eingeführt, die in Deutschland umgesetzt werden müssten. So sollen Gerichte Fälle daraufhin prüfen, ob es sich um SLAPP handelt. Die taz ist Teil des Bündnisses mit Organisa­tionen wie der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in Verdi, Reporter ohne Grenzen, Aktion gegen Arbeitsunrecht und Rettet den Regenwald e. V.

Es geht um den Schutz der Pressefreiheit ebenso wie den Schutz der Zivilgesellschaft, finden wir. Und marschieren zum Beispiel diesen Donnerstag in Berlin zum Landgericht am Tegeler Weg, um uns gegen gewisse Geschäftsleute zu wehren, die wir für SLAPP-Kläger halten. (uwi)

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