taz🐾lage:
Feedbackkultur, so wichtig
In einer Redaktion wird den lieben langen Tag kommuniziert. Vieles davon passiert in Konferenzen, Mails und Telefonaten. Manches davon geht so schnell wieder aus dem rechten Ohr raus, wie es in das linke hineingekommen ist. Doch damit endet die Kommunikation nicht. Hinzu gesellt sich die Rederei und das Geraune, all die inoffiziellen Gespräche auf dem Flur, in der Kantine oder bei einer Zigarette auf der Dachterrasse. Das ist, Hand aufs Herz, oft der spannendere Teil des Arbeitstags.
Doch es gibt noch einen anderen Ort für Kommunikation in der taz: auf Plakaten, die etwa im Fahrstuhl hängen. Dort fühlte sich kürzlich jemand bemüßigt, eine Ankündigung des taz lab zu kommentieren. Neben den Namen eines geladenen Referenten kritzelte jemand die Wörter „Kriegstreiber“, „Volkskongress“ und „kulturelle Aneignung“.
Unklar ist, ob es sich bei diesem Kommentar um ein sogenanntes Feedbacksandwich handelt. Also um jene rhetorische Technik, die Kritik zwischen zwei Schichten Lob serviert, damit sie für den Adressaten leichter verdaulich ist. Doch wie ich die Begriffe auch drehe und wende, schlau werde ich daraus nicht.
Also bleibt mir nur, in die Floskelkiste zu greifen und den oder die anonyme Kommentator:in zu einer offenen Stellungnahme einzuladen: Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Wir freuen uns auf dein Feedback!
Joel Schmidt, Programmchef taz lab
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