taz🐾lage: Hat mal jemand einen Tampon?
Eine Kollegin aus dem zweiten Stock hatte kürzlich das Pech, dass niemand einen Tampon bereit hatte und das einzige, was sie griffbereit fand, war das kratzige Klopapier. Eine Notlösung, die nicht nur unangenehm ist, sondern auch alles andere als nachhaltig. In diesem Moment wurde einmal mehr deutlich, wie sehr der Zugang zu Menstruationsprodukten in vielen Büros ein Thema der eigenen Initiative bleibt. Doch auch wenn Menstruationstassen mittlerweile als umweltfreundliche Alternative gehandelt werden – nicht jede Frau hat ihre Periodenunterwäsche einfach mal so in der Tasche. Bei der taz, einer Redaktion, die sich für Nachhaltigkeit und Gendergerechtigkeit einsetzt, gibt es keine Tampons oder Binden auf den Damenklos – aus umweltpolitischen Gründen, meldet auf Anfrage das Hausmeisterteam. Schließlich wolle man Plastikmüll vermeiden und den Konsum vermeintlich überflüssiger Produkte reduzieren.
Was im Sinne der Nachhaltigkeit wirklich verzichtbar ist, mag eine Frage der Perspektive sein. Eine praktische Lösung für alle Lebenslagen müssen die Frauen dann wohl doch selbst finden. Und so bleibt vielen nichts anderes übrig, als sich auf die Hilfe aus geheimer Quelle zu verlassen: Im ersten Stock nämlich gibt es eine anonyme Spenderin, die uns in den schwierigen Momenten des Bedarfs mit Tampons und Slipeinlagen aus der Klemme hilft. Die Identität dieser stillen Heldin bleibt bislang unbekannt. Ein herzliches Dankeschön an diese Person, die im Verborgenen dafür sorgt, dass wir in Momenten der Not nicht mit kratzigem Klopapier und peinlicher Improvisation dastehen müssen.
Derya Türkmen
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