piwik no script img

südwesterWunderwelt

Ein Streit ist entbrannt darüber, wie grün er wohl werden wird, Hamburgs künftiger „Leuchtturm der Dachbegrünung“, wie die beauftragte Baumschule den von ihr mit Pflanzgut zu versorgenden Hochbunker an der Feldstraße liebevoll nennt. Der einstige Ideengeber sorgt sich im Hamburger Abendblatt um die zu erwartende Pflanzendichte und also um die Kraft seines Entwurfes, mit dem man ja sogar diese Anti-Gentrifizierungs-Nörg­le­r:in­nen hatte beruhigen können: Zu wenig sei schon grün, so könne das nichts werden mit der „Befriedung“ des Kriegsbaus durch Totalüberwucherung. Geduld mahnt im Gegenzug der Landschaftsarchitekt an und verweist aufs allmähliche Walten der Natur. Und der südwester versteht die ganze Aufregung auch nicht. So ist’s halt mit den Weltwundern und den sprießenden Ideen: Auch die hängenden Gärten von Babylon waren ja nie mehr als ein unzugänglicher Palastgarten, der erst in der Fantasie der Autoren immer wunderbarere Formen angenommen hat.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen