südwester: Digitalisiert
Eigentlich war alles geplant: Eine wohlverdiente Auszeit wollte der südwester, auch nicht mehr der Jüngste, in der heimlichen Hauptstadt von Dithmarschen zubringen: in Büsum. Schön per Air B’n’B ins auch „Finger“ genannte Hochhaus am Strand einmieten, schon des Blicks aufs Watt wegen. Vielleicht eine geführte Radtour mitmachen, aber das muss auch nicht – so’n richtiger Rentner*innenurlaub halt, das war die Idee. Aber sie haben da einen neuen Tourismuschef, aus Cuxhaven, und der will den einst so beschaulichen Krabben- und Kutterort reif machen, och, nö, „fürs digitale Zeitalter“. Seine „Vision“ zitierte das Hamburger Abendblatt gestern so: „Junge Menschen sollen am Strand per Apple Watch ihren Aperol Spritz bezahlen können.“ Nein, das ist nichts für den südwester. Der streift trotzig die heftpflasterfarbene Weste mit den vielen Taschen über und bucht – in Cuxhaven.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen