südwester: Unverstanden
Kirschbaum und Klettergerüst, Yoga-Kurse und breite gelbe Linien auf den Bürgersteigen, kaum zu unterscheiden „von den echten auf der Straße“: Wo selbst mit Mühe keine Ärgernisse zu finden sind, muss die Bild-Lokalredaktion ran. So geschehen in Hannover, wo dieser Tage der „Hochstraßen-Irrsinn“, nein, eben nicht ausgebrochen war, aber von interessierter Blattseitenlinie aus unbeirrt zu bejammern. Noch bis zum 18. Juli geht dort – im Rahmen des Festivals „Theaterformen“ – ein „Stadtlabor“ Fragen der „Klimagerechtigkeit“ nach, und als würde solches Triggern des Steuerzahlendenkleinenmännleinsaufderstraße noch nicht reichen, gibt’s dort eben auch „Kunst, die keiner versteht“. Nicht überliefert: Ob auch der Eröffnungsauftritt der oft freizügigen Queer-Punkerin Peaches mit dem Kollektiv „Clusterfuck“ den Spaßbremsen vom Großbuchstabenblatt so verschlossen blieb: Arsch und Titten, das können die doch eigentlich.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen