südwester: Süß ist Medizin
Es ist eine dieser Meldungen, die einen total überraschend treffen: Der Süßigkeiten- und Chipskonsum hat laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten im Coronajahr 2020 stark zugenommen; allein die Hamburger haben 61.700 Tonnen Süßes verzehrt. Dass die Fitnessbranche zeitgleich 1,35 Millionen Mitglieder verlor, hat damit natürlich nichts zu tun. Überhaupt ist es diffamierend, uns arme Homeoffice-Hascherl in die Nähe unbeherrscht Süchtiger zu rücken. Denn erstens stärken fünf bis zehn Tafeln Bitterschokolade täglich die Immunabwehr und zählen folglich als Medikament, zweitens ist die allabendliche Chipstüte ein so preiswertes wie den gesunden Appetit förderndes Abendbrot-Accessoire. Bleiben die vier bis fünf TV- oder Netflix-Krimis pro Abend. Aber das gehört nun wirklich nicht hierher.
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