piwik no script img

südwesterKässmann wird Kassandra

Ja, das wussten schon die alten Griechen: Wer gewarnt ist, der passt doppelt auf. Der vermeidet Corona, denn die steht einem bekanntlich an der Stirne. Der verhindert Dürrejahre, denn da muss er ja nur einen zünftigen Regentanz hinlegen. Der verhindert die Waldbrände in Australien, die Gletscherschmelze in Grönland und überhaupt die Bösen und Diktatoren dieser Welt. Last, but not least hütet er sich vor der gesellschaftlichen Spaltung infolge der aktuellen Coronakrise. Das geht ganz leicht, da muss man bloß auf die berühmte Pastorin Margot Kässmann hören, die jetzt im Kirchenfunk davor warnte und fand, wir sollten solidarisch sein. Das gefällt uns auch deshalb so gut, weil es da – ganz corona-trendy – nicht um den Nahbereich geht, etwa den Streit mit dem Ehe-Gespons oder so. Sondern um das große Ganze, das Abständige und Ferne. Weit weg von uns, wie schön.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen