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südwesterEs frommet sehr

Man muss sich doch sehr wundern: Da ist die Coronakrise in vollem Gange, Quarantäne quasi Alltagsgeschäft, alle Welt hat Langeweile und sucht Beschäftigung. Und was tut die illustre Gesellschaft der Räuber und Diebe? Schlafen. Warten. Träge herumhängen, wahrscheinlich bei Skype noch von alten Zeiten schwärmen, statt einen ordentlichen Bruch hinzulegen: Unglaubliche 397 weniger Einbrüche als im Vorjahres-Quartal hat die Polizei für Schleswig-Holstein vermeldet. Warum? Sozio- und Psychologen rätseln: Lag es vielleicht daran, dass alle Welt daheim war und Diebe keine Chance hatten? Wohl kaum, hat sich eh keiner an die Beschränkungen gehalten. Nein, wahrscheinlicher ist doch: die Räuberszene ist durch Corona endgültig geläutert, zu Gott bekehrt und auf ewig fromm geworden.

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