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Stefan Raab am Ende der Woche allen Schweden ein Begriff sein wird? Boulevardblätter wie Aftonbladet und Expressen werden das Ihre dazu tun. Sie kennen momentan nur drei Themen: der schönste Frühling seit Mitte der Vierzigerjahre. An zweiter Stelle stehen Erörterungen, wie Schweden bei der Eishockey-WM abschneiden wird. Und an dritter oder, gemessen am Seitenaufkommen, an erster Stelle: Wer wird den Grand Prix gewinnen?

Für die Manager des SVT, des schwedischen Fernsehens, ist das die unwichtigste Frage. Heute beginnen im „Globen“, wie die größte Arena Skandinaviens im Süden Stockholms heißt, die Proben zum 45. Grand Prix Eurovision, oder wie man in Schweden sagt: zur „Schlager-EM“ – das eigentliche Thema aller Zeitungen.

Die Quote, das wissen die SVT-Organisatoren, wird wieder an die 80 Prozent heranreichen, nur Taubstumme, Säuglinge und Zeugen Jehovas schauen nicht zu. Nur ein WM-Eishockeyendspiel zieht auch den Rest der schwedischen TV-Gemeinde noch an die Geräte, aber auch nur, wenn das eigene Team spielt. Der „Globen“, der von weitem wie ein aufgeblasener Golfball aussieht, ist seit zwei Wochen mit einer riesigen Schleife geschmückt: Willkommen zur Eurovision.

Man nimmt in diesem Land sehr großen Anteil am Wohl und Wehe der einzelnen Lieder, in diesem Jahr 24. In den Wettbüros steht der Ire ganz vorne, nach sieben Siegen Irlands ist das keine paranoide Vorstellung. Wer 1 Krone auf seinen Sieg setzt, bekommt nur 4 wieder heraus; wer auf Rumäniens Triumph tippt, erhält immerhin den 200-fachen Wetteinsatz wieder heraus. Stefan Raab muss heute noch nicht zur Probe erscheinen, er wird immerhin auf Platz fünf gewettet.

Ein Reporter von Aftonbladet teilte mit, nachdem er Raabs „TV total“ angeschaut hatte, er werde ihn in der morgigen Ausgabe als „Clown mit den frechen Manieren“ charakterisieren. Mit anderen Worten: Raab muss nicht fürchten, als No-Name-Produkt die Probenwoche verleben zu müssen. JaF

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