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Michael Moore, der Randy Newman des US-amerikanischen Dokumentarfilms, untersucht in Bowling for Columbine die Folgen des Littleton-Massakers. Mit unermüdlicher journalistischer Chuzpe versucht er, der Dialektik von Angst und Waffenwahn auf die Schliche zu kommen.Wer hier jedoch eventuellen Antiamerikanismus made in USA wittert, ist auf dem falschen Dampfer. Denn Moore begreift sich keineswegs als destruktiver Nestbeschmutzer, sondern als Swift‘schen Satiriker, der seine Landsleute zugunsten des amerikanischen Traums aufklären will.

In opulente Bilder hat Shekar Kapur seinen sechsten Aufguss eines klassischen Hollywood-Stoffs gekleidet. Die vier Federn möchten gerne noch einmal die Geschichte erzählen, wie das britische Empire 1898 seine Truppen in den Krieg nach Afrika schickte. Aus moralischen Gründen entscheidet sich Offizier Harry Faversham jedoch, nicht in die Schlacht zu ziehen. Er wird dafür vom Vater verstoßen und Verlobte und beste Freunde übergeben ihm vier Federn – das Symbol der Feigheit. In einem „falschen Araber“ findet er einen neuen Freund. Herausgekommen ist eine halbherzige Infragestellung der Kolonialisierungsverbrechen.

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