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standbildAbsolut volkseigen

„Zapp“ (So., 23.15 Uhr, NDR)

„Zapp“, das Medienmagazin des öffentlich-rechtlichen Nordfernsehens, hat nun schon ein paar Monate auf dem Buckel, doch zusehends schwindet die Hoffnung, dass aus der Sendung noch mal was wird.

Das Ansinnen, sich mit gebührenfinanzierter Unabhängigkeit der darbenden Branche zu widmen, ist ehrenwert (und eigentlich Bestandteil des Programmauftrags, sollte man meinen). Die Redaktion bemüht sich wahrscheinlich sogar, bleibt dabei aber so diskret, dass man als Zuschauer selten was davon merkt. Und der Moderator ist – schlecht.

„Früher war das Privatfernsehen für private Leute von privaten Menschen, die ein bisschen Fernsehen gemacht haben“, fantert der dann wohl volkseigene Gerhard Delling und wundert sich: „Mittlerweile ist es ein absoluter Marktführer.“

Schuld daran war Dellings Studiogast: Helmut Thoma hatte gerade bei der ARD zu tun – er saß am Sonntagabend auch im Ersten bei „Christansen“ und gab den gemütlichen Zyniker zum hektischen Aufwiegler Arnulf „Barrikade“ Baring.

Der Ex-„Mister RTL“ und vom neuen Chef nicht übernommene Medienberater der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen riss den als Fußballmoderator patenten Delling also zu verbalen Fehlpässen hin. Und musste dafür noch mal die dilettantischen Aufnahmen aus der Frühzeit des werbefinanzierten Fernsehens über sich ergehen lassen.

Keine Frage zur Medienpolitik in NRW und der ins Schlingern geratenen landeseigenen NRW Medien GmbH. Den Überkapazitäten bei den mit üppigen Subventionen hochgezogenen Studios auf Kölner Militärbrachen. Oder wenigstens zur Werbekrise und der Einfallslosigkeit der aktuellen TV-Kapitäne.

Was folgte, war ein schlampiger Beitrag über den entlassfreudigen Nachrichtensender n-tv, der in seiner Naivität glatt ins n-tv-„Garantiert keine Schleichwerbung“-Format „Die Markenmacher“ passen würde.

Höhepunkt der investigativen Bemühungen um medial-aufklärerische Grundversorgung: Am Ende sollte Thoma bekennen, ob er, der Österreicher, jodeln könne. Kann er nicht, der Mann kommt schließlich aus Wien. STEFFEN GRIMBERG

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