piwik no script img

sprachmiserePolitik versteht nur Deutsch

In einem kann man CDU-Schulpolitiker Uwe Goetze Recht geben: Ein paar zusätzliche Lehrerstunden reichen nicht aus, um den massiven Sprachproblemen der Berliner Kinder beizukommen. Stattdessen ist das vonnöten, was Bildungssenator Klaus Böger (SPD) nicht will und wovor sich auch die anderen Bundesländer drücken: ein grundsätzliches Umdenken im Umgang mit nichtdeutschen Kindern in den hiesigen Bildungseinrichtungen. Wie dick muss es eigentlich noch kommen?

Kommentar von SABINE AM ORDE

Denn noch immer gehen die Bildungspolitiker in ihren Überlegungen allein von Kindern aus, die mit der Muttersprache Deutsch aufgewachsen sind. Das trifft aber auf immer weniger Grundschüler zu. Das sind Kinder, die zu Hause Türkisch, Arabisch, Serbokroatisch oder eben auch Deutsch sprechen – und manchmal auch von allem ein bisschen.

Viele Studien zeigen, dass das Erlernen einer Zweitsprache ein sicheres Fundament in der Erstsprache braucht. Vielen nichtdeutschen Kindern aber fehlt dieses Fundament. Wenn sie nicht vernünftig gefördert werden, droht ihnen das, was Pädagogen „doppelte Halbsprachigkeit“ nennen.

Diese Förderung muss in der Kita ansetzen. Doch damit sind viele ErzieherInnen schlicht überfordert. Vorwerfen kann man ihnen das nicht – denn Sprachförderung haben sie während ihrer im europäischen Maßstab schlicht miserablen Ausbildung einfach nicht gelernt. Modellprojekte aber zeigen: Wenn Kinder in kleinen Gruppen von geschultem Personal gezielt gefördert werden, dann lernen sie Deutsch. Es geht also, wenn man wirklich will.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen