sieben sachen:
Have a Knife Day
Das japanische Kult-Girl-Trio Shonen Knife gründete sich bereits 1981 in Osaka. Anlässlich eines Konzerts im Jahr 1991 sagte ihr größter Fan Curt Cobain über sie: „Als ich sie endlich live erlebte, fühlte ich mich wie eine Neunjährige bei einem Beatles-Konzert.“ Und bis heute ist die berühmte Band, die den Sound von Nirvana und Sonic Youth beeinflusste, hochenergetisch unterwegs. Nun machen sie auf ihrer „Have a Knife Day Tour“ Station im Frannz Club.
Shonen Knife: Frannz Club, 2. 5., 19 Uhr, 30,25 Euro
Ausstieg statt Aufstieg
1924 feierte Erwin Piscators „Revue Roter Rummel“ in Berlin Premiere. Über 100 Jahre danach bringt Christiane Rösinger diese als zeitgenössische Agitpop-Revue über heutige Klassenverhältnisse auf die Bühne, dekonstruiert allerhand Mythen wie „Mittelschicht“ und „Klassismus“, und widerlegt Legenden vom Aufstieg durch Leistung und Bildung.
Die große Klassenrevue: HAU1, 4.–7. Mai
Der Abriss einer Stadt
Christoph Kreutzmüller und Bjoern Weigel erzählen in ihrem Buch „Berlin im NS. Abriss einer Stadtgeschichte“ 80 Jahre nach Kriegsende die Geschichte der Hauptstadt im Nationalsozialismus. Ausgehend vom Alltagsleben analysieren sie anhand idealtypischer öffentlicher und privater Orte, wie die nationalsozialistische Ideologie und Herrschaftspraxis auf die Stadt und ihre Gesellschaft wirkten – vom Bett bis zum Reißbrett, vom Kneipentresen bis zur Ritualisierung des öffentlichen Lebens.
Buchvorstellung, Akademie der Künste, Pariser Pl. 4, 8. 5., 15.30 Uhr
Hybride Identitäten
Erez Israeli erschafft mit „The Pretzelman Cathedral Project“ (2018–21) hybride skulptural-sakrale Ikonen über das Deutschsein als Projektionsfläche. David Krippendorffs Film „Kali“ (2017) überträgt Brechts Pirate Jenny ins Arabische, interpretiert von der palästinensischen Schauspielerin Hiam Abbass. Joachim Seinfelds Projekt „Souvenir Photograph“ (1994–2004) hinterfragt unreflektierte Touristenfotos am Eingang von Auschwitz-Birkenau. Diese und andere Arbeiten sind Teil einer zweiteiligen Ausstellung über jüdische Identität in Deutschland.
Aliens Anywhere Teil I: Meinblau Projektraum, Christinenstr. 18/19; Vernissage 8. 5., 19 Uhr; bis 8. 6., Do.–So. 14–19 Uhr, Eintritt frei
Festival für Puppenspiel
Die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch hat ein neues Festival ins Leben gerufen, das Puppenspielstudierenden künstlerischen Freiraum und dem Publikum Einblick in ihr Schaffen bietet. Auf dem Programm stehen sowohl Stücke für Erwachsene als auch für Kinder und Familien.
Puls & Peilung: Schaubude, Greifswalder Str. 81–84, noch bis 4. 5., 18/12 Euro
Takt und Strom
Am kommenden Dienstag startet in Berlin mit dem Festival „Augenblick mal!“ das größte Theatertreffen für junges Publikum. Zur Eröffnung stehen „Peer Gynt“ über Social Media und die Frage, wie ehrlich wir uns dort selbst darstellen und „Wolf“ von Saša Stanišić auf dem Programm. Am Wochenende geht es in „Follow me“ ebenfalls darum, warum wir uns gerne folgen.
Augenblick mal! – Theatertreffen für junges Publikum: diverse Orte, 5.–11. 5., www.augenblickmal.de
Highlights aus dem Weltall
Im astronomischen Nachrichtenformat nimmt das Urania-Planetarium in Potsdam seine Gäste wieder mit auf eine Reise zu fernen und nahen Himmelskörpern und zeigt für alle verständlich, welche spannenden Entdeckungen gemacht wurden. Gibt es derzeit Highlights am Nachthimmel zu sehen? Was berichten Raumsonden, die aktuell unser Sonnensystem bereisen? In 360°-Flügen wird an die Orte gereist, an denen derzeit Neues passiert. In dieser Ausgabe gibt es neue Bilder des James Webb Space Telescope, Aufzeichnungen vom Start der Trägerrakete „Spectrum“ aus Norwegen und die neuesten Nachrichten über mögliche Hinweise auf Leben, die im Licht eines fernen Planeten gefunden wurden.
Weltall Aktuell – Neues aus dem Kosmos: Urania-Planetarium Potsdam, Gutenbergstr. 71/72, 14467 Potsdam, 7. 5., 18 Uhr,
Tickets 7,50 /4,50 Euro, Reservierung erforderlich
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