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sieben sachen

Hypnotische Synthesizerklänge und druckvolle Beats: Valentino Vivace Foto: Loft

Discoteca Vivace

In der italienischen Schweiz geboren und aufgewachsen, gilt Valentino Vivace als einer der spannendsten Newcomer in der eidgenössischen Musikszene. Der Indie-Popper hat sich ganz der Italo-Disco mit French-Touch verschrieben. Natürlich singt er auf Italienisch und glänzt bei seinen Auftritten nicht nur mit 1A-Outfits sondern auch mit einem DIY-Bühnenbild. Darin lässt er gemeinsam mit seiner Band die guten alten Synth-Vibes wiederaufleben.

Badehaus, 28. 4., 20 Uhr, Tickets 17 Euro

Klagen im Regen

Die niederländische Band Rats on Rafts arbeitet gerade an ihrem vierten Album. Schon fertiggestellt ist die neue Single „Hibernation“. Die regendurchtränkte Klage und monochrome Momentaufnahme einer Landschaft erzählt von der zermürbenden Sterblichkeit. Zu hören in der Reihe „little league shows“ im Schokoladen.

Schokoladen, Ackerstr. 169, 20 Uhr, 13,60 Euro

Die Verkrempelung der Welt

„Knebel“ heißen die drehbaren Elemente an Küchenherden, mit denen sich bequem die Temperatur regulieren lässt. An den Touch-Feldern moderner Induktionsherde hingegen verbiegt man sich die Finger. Solche Dinge, die schlechter sind, als sie mal waren oder sein könnten, nennt Gabriel Yoran „Krempel“. Im Werkbundarchiv spricht der Autor von „Die Verkrempelung der Welt. Zum Stand der Dinge (des Alltags)“ mit der Kulturwissenschaftlerin Hanna Engelmeier.

Werkbundarchiv, Leipziger Str. 54, 28. 4., 18 Uhr, Eintritt frei

Lieblingslieder mit Gästen

Ein bestimmt herzerwärmendes Get-together gibt es am Freitag mit dem Musiker, Autor und Schauspieler Reverend Dabeler in der Galiläakirche. Dort wird er Lieblingslieder zum Besten geben und hat sich als Gäste die Jodelkönigin Kutzkelina und den Schlagzeuger Benny Glass eingeladen. Als Opener ist Jakob Dobers angekündigt. Zu erwarten ist ein im besten Sinne bunter Abend. Auch ältere Songs soll es geben, etwa aus dem Repertoire des Duos Klotz + Dabeler – seiner Zusammenarbeit mit der 2013 viel zu früh verstorbenen Musikerin und Autorin Almut Klotz.

Reverend Dabeler „Lieblingslieder“: Galiläakirche, Rigaer Str. 9, 25. 4., 20 Uhr, Tickets 13,16–19,47 Euro

Kino in turbulenten Zeiten

Noch bis Mittwoch stellt die 16. Ausgabe des Alfim-Festivals filmisches Schaffen aus dem arabischen Raum vor. Und blickt damit auf turbulente Verhältnisse: Gewalt, Vertreibung und wirtschaftliche sowie politische Instabilität stehen entschlossenem Widerstand und der Hoffnung auf Neuanfang gegenüber.

Alfilm, noch bis zum 30. 4., diverse Kinos, alle Termine: alfilm.berlin/programm/

Pionier und Veteran

Nils Petter Molvær gehört zu den prominentesten Vertretern eines elektroakustischen Genres im Jazz, das seit den 1990ern auch als „Future Jazz“ oder „Nu Jazz“ bezeichnet wird. Somit ist der norwegische Komponist gleichzeitig Pionier und Veteran. War er doch einer der ersten Jazzmusiker, der aufkommende elektronische Tendenzen in sein Schaffen einbezog. Im Trio stellt er nun sein neues Album „Snitches“ im Gretchen vor.

Gretchen, 29. 4., 20.30 Uhr, Tickets 14–30 Euro

Erst kommt das Fressen

Am 29. April feiert die Komische Oper die 150. Vorstellung von Barrie Koskys großartiger Inszenierung „Die Dreigroschenoper“. In Koskys Adaption des Musiktheaterstücks von Bertolt Brecht und Kurt Weil wird diese zu einer Großstadtballade über Menschen, die in einer funktionalen Welt ihr Glück suchen. „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, lauten die berühmten Zeilen – doch wer im Wohlstand lebt, gehört noch lange nicht zu den Guten. So haben Mackie Messer, Peachum und Co nur ihren materiellen Vorteil im Blick und betreiben einen erheblichen theatralen Aufwand, um genau das zu verschleiern. Mit legendären Songs und kluger Sozialkritik wurde die im Kern triviale Geschichte um Liebe, Verrat, Geschäft und Moral 1928 zu einem weltweiten Überraschungshit.

Komische Oper im Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Pl. 1, diverse Termine

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