sieben sachen:
Postdramatisches Off-Theater
Mit „sweet surrogates“ widmen sich Nico and the Navigators erneut dem Thema Rausch – als einem glücklichen Augenblick mit offenem Ausgang. Die Premiere am kommenden Donnerstag ist Auftakt der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen der Kompanie, deren Geschichte 1998 am Bauhaus Dessau begann und nach den Berliner Anfängen in den Sophiensaelen seit 2006 untrennbar mit dem Radialsystem verbunden ist.
25 Jahre Nico and the Navigators: Radialsystem, Holzmarktstraße 33, 14.–17. 12., radialsystem.de
Deeptalk im Puppenhaus
In einem verfluchten Puppenhaus voller Wahnsinn bilden verlassene Puppen, melancholische Starlets und Kreaturen, die aus dem Nichts auftauchen, ein bizarres Ensemble. Jarnoth versinkt dabei in einem Deeptalk, der die Grenzen des Verstörenden und die Sehnsucht erkundet.
„Mein Ego zwingt mich dazu“: Schaubude, 8. & 9. 12., 20 Uhr, Tickets 10–20 Euro
Upgrade für das System
Der seit 100 Jahren eingesetzte Kunstdünger hat die Stickstoff- und Phosphorkreisläufe völlig durcheinandergebracht und zerstört die Fruchtbarkeit der Böden. Gleichzeitig spülen wir über die Toiletten und mit wertvollem Trinkwasser die Stoffe weg, die die Landwirtschaft bräuchte. In ihrem Buch „Holy Shit“ macht Annette Jensen klar, zu welchen ökologischen Problemen das führt, und zeigt, wie sich ein Nährstoffkreislauf wiederherstellen lässt. Moderation: Ulrike Herrmann.
Aquarium im Südblock, Skalitzer Str. 6., 11. 12., 19 Uhr, Eintritt frei
Arbeitstitel Aggroschwan
Im Zentrum steht das Schlagzeug, um die mit Wucht und Präzision gespielten Beats rankt sich ein vielfach verzerrter Bass. Dazu Effektgeräte – darunter Distortion, Delay und Loop Station. Und die Stimme ruft und singt minimalistisch-repetitiv vom Unheimlichen gleich nebenan. Motörcat sind Julie Miess (Britta. ex-Mutter. ex-Club Venus) an Bass, Gitarre und Gesang, sowie Sarah Warren an Drums und Piano. In diesem Monat erscheint ihre Tape EP „Arbeitstitel Aggroschwan“. Gefeiert wird das im Kreuzberger Monarch mit einer winterlich-festlichen Tape-Release-Party gemeinsam mit dem Duo Hannelore.
Motörcat + Hannelore + Dj Sporty Jack: Monarch, Skalitzer Str. 134, 14. 12., 19 Uhr, Tickets 13,16 Euro im VVK
Der Punk und die Mullahs
Im Bestseller „Persepolis“ beschrieb Marjane Satrapi aus der Perspektive eines Kindes den Terror der iranischen Revolution. Die Autorin wurde mit Comicgrößen wie Art Spiegelman verglichen. Das Delphi zeigt Satrapis preisgekrönte Verfilmung von 2007 noch einmal – mit anschließendem Filmgespräch mit der Schauspielerin Jasmin Tabatabai.
Delphi Filmpalast, 9. 12., 16.30 Uhr, 15 Euro
Historische Elektrik
Dmytro Nikolaienko betreibt nach eigenen Angaben „Pseudo-Audio-Archäologie“. In Berlin spielt er elektroakustische Obskuritäten aus der sowjetischen Vergangenheit und manipuliert sein Tonbandloop-Archiv erstmals live. Als einer von drei Acts ist er im Rahmen der Reihe „Temple of Faitiche“ im silent green zu Gast, das das ukrainische Label Muscut vorstellen möchte.
Temple of Faitiche & Muscut: silent green, Gerichtstraße 35, 9. 12., 20 Uhr, 18 Euro im VVK
Beatgetrieben und verspielt
Bei Golden Disko Ship aka Theresa Stroetges trifft Hymnisches auf Groove. Sonst unter anderem mit der Band Painting unterwegs, stellt sie den fünften Release „Oval Sun Patch“ ihres Experimental Pop-Projekts vor – mit unkonventionellem Popsounds, Einflüssen aus Clubkultur und elektronischer Musik, beatgetrieben und verspielt, ist es auch ein Album über Veränderung: Es geht um kontinuierliche Transformationsprozesse von Orten, Beziehungen, physischen und emotionalen Zuständen – und um das Klima. Nebenbei feiert das Projekt damit sein 15-jähriges Jubiläum. Ebenfalls Zu Gast: Eilis Frawley mit neuen Aspekten zu Themen wie Feminismus, geistige Gesundheit, Sozialisation und kreativen Unsicherheiten. Der Support kommt von Strobocop.
Golden Diskó Ship + Eilis Frawley: Urban Spree, Revaler Str. 99, 9. 12., 20 Uhr, Tickets im VVK für 16 Euro
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