piwik no script img

sie schau an!Świątek: Konstant dominant

Tennis in New York: Wenn eine das Erbe der großen Serena Williams antreten kann, dann wohl sie

Die Königin ist tot, es lebe die Königin! In den zwei Wochen, in denen der „weiße Sport“ so amerikanisch ist wie selten, ist die eine Tennis-Queen abgetreten, relativ ruhmlos, während die andere sich gegen die beste ihrer Herausforderinnen am Ende durchgesetzt hat. Serena Williams, die eine Ära geprägt hat und mit etwas mehr Cleverness auch mehr als ihre 23 Grand-Slam-Titel hätte einheimsen können, hat bei den US Open in New York einen tränenreichen, aber relativ unspektakulären Abschied gefeiert: Aus in Runde 3. Es reichte immerhin, die aktuelle Nummer 2 der Welt in der 2. Runde aus dem Wettbewerb zu kicken, aber dann war auch schon Schluss. Serena, deren Selbstbewusstsein in jedem Sinne erschreckend ist, musste sich am Ende eher dem Alter beugen als der nachwachsenden Spielkunst. Das Damentennis hat sie lange geprägt.

Mit der Nachfolge auf dem Thron schien es lange Zeit etwas schwierig zu sein – mal gewann die eine was, mal eine ganz andere, und dann noch eine dritte oder vierte, die bislang niemand auf dem Zettel hatte. Die erste mit Konstanz nach Serena (n.S.) schien Naomi Osaka zu sein, sie steht bei 4 Grand-Slam-Siegen, haderte aber zu sehr mit, bei allem Respekt, mentalen Problemen. Doch jetzt gibt es Ons Jabeur, die es in zwei Finals in Folge geschafft hat. Aber vor allem gibt es Iga Świątek.

Die Polin gewann zu Pandemiezeiten einmal die French Open, bestätigte das in diesem Jahr sogar vor Zuschauern und ist seit Samstag da, wo jede Schlägerschwingende hin will: auf dem Gipfel. Sie ließ Jabeur in einem phasenweise hochklassigen Finale unter dem Strich mit 6:2 und 7:6 nicht wirklich eine Chance.

Womit sie ihren dritten Grand Slam eintütete. Eine Zahl, die ob der 23 von Serena lächerlich anmutet; aber Świątek ist auch erst 21, spielt besonders im Vergleich zu vielen anderen Spielerinnen im Circuit konstant und dominant zugleich. Ihr Tennis ist auch in der Hinsicht ungewöhnlich, als dass sie Haudrauf mit Eleganz verbindet – was Serena zum Beispiel seltener gelang. Brauchte sie meistens auch nicht. Świątek inzwischen schon: Die Konkurrenz ist zäher geworden, wenn auch nach wie vor beliebig. Emma Raducanu gewann im Vorjahr als Qualifikantin das Turnier in Flushing Meadows; dieses Jahr war sehr früh für sie Schluss. Und das ist nur ein Beispiel. Tatsächlich scheint Ons Jabeur die einzige zu sein, die eine ähnliche Konstanz wie die Polin zeigt. Aber die Tunesierin ist 28 Jahre alt. Und am Samstag in New York war die junge Polin besser. (rh)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen