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Dark Eden – Der Alptraum vom Erdöl
D 2019, R: Jasmin Herold, Michael Beamisch
Welchen Preis hat die industrielle Ausbeutung von Bodenschätzen für die Umwelt und die Menschen? Zu diesem Thema haben Jasmin Herold und Michael Beamish einen ganz eigenen Zugang gefunden: Sie berichten aus dem Inneren des Systems heraus. Im Norden von Kanada gibt es mit Fort McMurray eines der größten und bislang letzten erschlossenen Ölvorkommen der Welt; dort haben die beiden nicht nur ihren Film gedreht, sondern auch richtig gelebt, einige Jahre lang. „Dark Eden“ ist ein gutes Beispiel dafür, wie politisch das Private ist – erzählt anhand eines konkreten Dutzends Menschen. Wenn am Schluss ein Waldbrand große Teile von Fort McMurray vernichtet und einige der Protagonisten vor den verkohlten Ruinen ihrer Häuser stehen, wirkt das wie eine Antwort der Natur auf des Menschen Hybris.
Mit Diskussion: Do 19 Uhr, Metropolis, Hamburg
The Watermelon Woman
USA 1996, R: Cheryl Dunye, D: Cheryl Dunye, Guinevere Turner, Valerie Walker, Cheryl Clarke
Dies war der erste abendfüllende US-Spielfilm von einer schwarzen, lesbischen Regisseurin: Cheryl Dunye, die gleich noch das Drehbuch schrieb und eine Hauptrolle spielt. Weil „The Watermelon Woman“ dann auch noch erfolgreich war und Preise einheimste auf internationalen Filmfestivals, gilt die Low-Budget-Produktion heute als Klassiker des queeren Kinos. Protagonistin ist eine junge lesbische Filmemacherin mit dem Namen Cheryl, die tagsüber in einer Videothek arbeitet. Eigentlich recherchiert sie aber für ihren nächsten eigenen Film die Lebensgeschichte der „Watermelon Woman“: einer schwarzen Schauspielerin aus den 1930er-Jahren. Mitsamt gefälschter Fotobiografie, fiktiven Wochenschauaufnahmen und gestelltem Amateurfilm erzählt Dunye die Geschichte in der Geschichte – über eine Frau, die nie gelebt hat. Und so ist „The Watermelon Woman“ überzeugend auch als „Mockumentary“.
OV: Sa 22 Uhr, B-Movie, Hamburg
Neben der Spur – Von den Depressionen aus der Bahn geworfen
D 2019, R: Andrea Rothenburg
Welche Strategien entwickeln Menschen, um mit der Depression leben zu können? Das zeigt Andrea Rothenburgs Doku anhand von fünf Betroffenen. In Kiel läuft der Film nun in einer Reihe des Titels „Irre gute Filme“, und zur Vorstellung kommen neben der Regisseurin – die unter anderem aktiv ist im Verein „Psychiatrie in Bewegung“– auch zwei der Protagonist*innen.
Do 18.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel
Goya
DDR/UdSSR 1971, R: Konrad WolfD: Donatas Banionis, Fred Düren
Viel mehr als ein aufwendig ausgestatteter und inszenierter Kostümschinken.Regisseur Wolf erzählt am Beispiel des Malers Goya die universelle Geschichte eines Menschen, der zu sich selbst findet: Goya verwandelt sich vom Karrieristen in einen politischen Künstler – und porträtiert all die Adeligen und Mitglieder der Königsfamilie zunehmend hässlich.
Do 14.30 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover
Das letzte Geschenk
AR/ES 2017, R: Pablo Solarz D: Miguel Ángel Solá, Angelina Molina
Weder altersweise noch pflegeleicht: Schneider Abraham Bursztein bekommt mit, dass seine Töchter ihn ins Heim stecken wollen. Prompt macht der Beinahe-90-Jährige sich auf die Reise von Argentinien aus nach Polen, wo er geboren wurde, später dann die deutsche Besatzung und den antisemitischen Terror überlebte. Der Trip bleibt nicht ohne Turbulenzen: Was tun, zum Beispiel, wenn der in Paris gebuchte Zug durch Deutschland fährt – ein Land, das Abraham nie wieder betreten wollte?
OmU: So + Mo 18 Uhr; Di 20.30 Uhr; Mi 17.30 Uhr, City 46, Bremen
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