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Lara

D 2019, R: Jan-Ole Gerster

D: Corinna Harfouch, Tom Schilling

Es ist ihr 60. Geburtstag, und zu Beginn des Films will Lara (Corinna Harfouch) sich morgens aus dem Fenster stürzen. Wer diese Frau ist, das erzählt dieser Film mit erstaunlich viel Tiefe und Komplexität. Und es wird schnell deutlich wie gut sich der Drehbuchautor Blaž Kutin in den verschiedenen Milieus auskennt: zuerst die etwas miefige städtische Verwaltung, aber vor allem geht es um den Musikbetrieb, genauer um Virtuosen des klassischen Pianos; darum wie sie ausgebildet werden, sich durchsetzen oder scheitern – und wie die Angst davor ihr Leben bestimmt.

Do, 15 Uhr; Fr + Mo, 17 Uhr; Sa, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg. Sa, 13.30 + 16 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Shaft

USA 1971, R: Gordon Parks

D: Richard Roundtree, Moses Gunn

Die Mutter aller Blaxploitation-Filme erhielt noch zwei Fortsetzungen und zahlreiche Remakes, aber das Original bleibt unerreicht. Der Erfolg des Films über den afroamerikanischen Titelhelden, der als Privatdetektiv in Harlem den Brüdern und Schwestern zu ihrem Recht verhilft, hat nicht zuletzt mit Isaac Hayes’Soundtrack zu tun.

Sa, 22 Uhr; 22. + 27. 2., 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Berlin Alexanderplatz

D 1931, R: Phil Jutzi

D: Heinrich George, Maria Bard

Regisseur Phil Jutzi war in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren Vertreter des „Proletarischen Films“. Nach „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“(1929) traute er sich an den Döblin-Roman. Seine Adaption der Geschichte des entwurzelten Arbeiters Franz Biberkopf ist ein lebendiges und sehenswertes Zeitdokument, denn Jutzi konnte das Berliner Milieu ja noch weitgehend im Original zeigen.

So, 20 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel

Talentprobe

D 1981, R: Peter Goedel

„Mutprobe“ wäre auch ein passender Titel gewesen: Talent war eher rar unter denen, die da im Kölner „Tanzbrunnen“ vor Publikum Lieder wie „Stand by Me“, „Rosamunde“ und „So bist du“ vorsangen –weshalb sie meist gnadenlos ausgebuht, ausgepfiffen und beschimpft wurden. Wer glaubt, Dieter Bohlen sei heute als „DSDS“-Juror fies, wird hier in schönsten Schwarz-Weißbildern sehen: So was geht noch viel gemeiner. Bei der Vorführung sind Regisseur Peter Goedel und Wolfgang Höpfner, der beim Schnitt geholfen hat, zu Gast.

Fr, 20.30 Uhr, Kino im Sprengel, Hannover

Mishima

USA/JP 1985, R: Paul SchraderD: Ken Ogata, Masayuki Shionoya

Yukio Mishima (1925–70) war einer der berühmtesten Schriftsteller Japans. Im Laufe seines Lebens verstieg er sich in einen extrem narzisstischen Körperkult und sein Streben nach absoluter Schönheit führte ihn in den 60er-Jahren zu faschistoidem Ästhetizismus. Er gründete eine Privatmiliz und nahm 1970 einen Armeegeneral als Geisel, um die demokratische Regierung zu stürzen. Als dieser Aufstand scheiterte, beging Mishima rituellen Selbstmord, Seppuku, im Westen als Harakiri bekannt. Als Meditation über das Verhältnis zwischen Kunst und Leben inszenierte Paul Schrader 1985 dieses – sehr freie – Porträt. Mit zum Teil surreal wirkenden Bildern versuchte er dem radikalen Stilwillen Mishimas selbst gerecht zu werden. Ende 2019 kam der Film restauriert und als “Director’s Cut“ nochmal in die Kinos.

OmU: Do, 20.30 Uhr, City 46, Bremen

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