shortcuts:
![](https://taz.de/private/picture/5643687/516/982478.jpg)
Bohnenstange
RU 2019, R: Kantimir Balagov
D: Viktoria Miroschnichenko, Vasilisa Perelygina
Zwei Frauen kämpfen im Leningrad des Jahres 1945 ums Überleben. Die Stadt ist nach langer deutscher Belagerung zerstört, und bei einem Unglück stirbt Mashas kleiner Sohn. Sie will unbedingt noch ein Kind, kann aber selbst nicht mehr schwanger werden – also soll ihre Freundin Iya helfen. „Dylda“, so der Originaltitel, eröffnet das Deutsch-Russische Kinoforum „Kino-Hafen“, das bis Dienstag zehn aktuelle Produktionen zeigt.
OmU: Fr, 19.30 Uhr, Metropolis, Hamburg;
https://2019.hamburger-kinoforum.de
Sound It Out
GB 2011, R: Jeanie Finlay
Plattenläden sind eine vom Aussterben bedrohte Gattung. Mit „Sound It Out“ betreibt Tom Butchar im Städtchen Stockton-on-Tees den letzten unabhängigen Laden im englischen Nordwesten. Manchmal reicht es, dass Filmemacherin Jeanie Finlay einfach nur die Gesichter der Kunden zeigt, die hier stöbern oder nach etwas Bestimmtem suchen, so konzentriert und hingebungsvoll, dass man spürt, wie wichtig ihnen ihre Leidenschaft ist. Der Film fängt viele solcher Glücksmomente ein – er ist eine Liebeserklärung.
OmU: Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Mädchen in Uniform
D 1931, R: Leontine Sagan D: Dorothea Wieck, Hertha Thiele
Bekannter ist das Remake aus dem Jahr 1958 mit Romy Schneider, Lilli Palmer und Therese Giehse in den Hauptrollen. Der radikalere und somit auch bessere Film ist aber dieses Original: Er erzählt von einer 14-jährigen Internatsschülerin, die für eine Lehrerin schwärmt – die Direktorin reagiert mit preußisch-militärischer Härte. Nicht nur, dass es also um lesbische Liebe geht: Im Deutschland der frühen 30er-Jahre war auch eine Regisseurin extrem selten – und dann spielen Frauen auch noch alle wichtigen Rollen.
Di, 18.30 Uhr, Cine K, Oldenburg
Out of the Past
USA 1947, R: Jacques TourneurD: Robert Mitchum, Kirk Douglas
Eines der schönsten Beispiele für klassischen film noir: Robert Mitchum als Privatdetektiv, der sich in die Frau verliebt, die er aufspüren soll – ein Fehler. Die Grundstimmung ist eher elegisch als hard-boiled, und Mitchum zeigt erneut, dass er der Stoiker des alten Hollywoods ist. Wie er „in einer mexikanischen Bar unter einem flackernden Neonschild wartet, bringt es genau auf den Punkt“, schrieb das britische Magazin Time Out: „Nichts passiert, doch alles ist gesagt.“ 1984 konnte Taylor Hackford mit seinem Remake „Against All Odds“ da eigentlich nur scheitern. Immerhin bewahrte Jeff Bridges als Mitchum-Pendant den Film davor, komplett peinlich zu werden.
Out of the Past (OF): Di, 16 Uhr; Mi, 25. 12., 19.15 Uhr;
Against All Odds (OF): Mi, 21.30 Uhr; Mi, 25. 12., 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg
Hell
D/CH 2011, R: Tim FehlbaumD: Hannah Herzsprung, Lars Eidinger
Apocalypse – then what? Diese Frage stellt auch das Unterhaltungskino seit einigen Jahren so oft, dass man schon von einem Subgenre sprechen kann. Auch diese deutsche Produktion spielt in einer Welt nach dem -untergang: Das Land ist verdorrt, für die wenigen verbliebenen Menschen ist kaum noch Wasser, Nahrung oder Benzin zu finden. Besser soll es im Gebirge sein, aber die Fahrt – in einem gegen das gleißende Sonnenlicht abgedunkelten Auto – wird zu einem Horrortrip: In der Ödnis lauern dunkle Gestalten, für die Durchreisende Jagdbeute sind.
Di, 19.30 Uhr; Mi 20.30 Uhr, City 46, Bremen
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen