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Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens
D 1922, R: Friedrich Murnau D: Max Schreck, Alexander Granach
„Es gab einen Film, der ,Nosferatu‘ hieß und sich mit Recht ,Eine Symphonie des Grauens‘ nannte“, schrieb 1924 der Filmkritiker Béla Balász über diese unautorisierte deutsche Variation des „Dracula“-Stoffs. „Fieberschauer und Alpdruck, Nachtschatten und Todesahnung, Wahnsinn und Geisterspuk wurden da in die Bilder düsterer Berglandschaften und stürmischer See gewoben. Es kam auch ein Geisterwagen im Walde vor, der war weder übersinnlich noch grauenvoll. Aber über den Naturbildern lag eine Ahnung des Übernatürlichen, in ihnen wehte ein frostiger Luftzug aus dem Jenseits. Und das ist es, was uns die Haare zu Berge steigen macht.“
Mi, 21.15 Uhr, Metropolis, Hamburg
Deutschland nervt!
D 2009, R: Hans-Erich Viet
Von Norderney bis in die Alpen: Vor zehn Jahren zog der Dokumentarfilmer und Grimme-Preisträger Hans-Erich Viet durchs Land, um die Befindlichkeiten der Deutschen zu ergründen. Er befragte streikende Fabrikarbeiter, die Cousine von Graf v. Stauffenberg, Schlagersänger und Bundeswehrsoldaten im Kosovo-Einsatz. Heraus kam aus Sicht der taz „ein buntes und bizarres Allerlei all dessen, was in deutschen Geleebananenfabriken oder Schützenvereinen als ‚normal‘ gilt“.
Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg
Happy Burnout
D 2017, R: André ErkauD: Wotan Wilke Möhring, Anke Engelke
Alt-Punk „Fussel“ hat noch nie in seinem Leben gearbeitet. Als ihm eine Prüfung der Arbeitsagentur droht, braucht er unbedingt eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Um die zu bekommen, beginnt er eine stationäre Therapie – als Burnout-Patient. Über die Klinik herrscht eine Psychologin in gestärkter Schwesternuniform, die wohl an das Autoritätsmonster Nurse Ratched in „Einer flog übers Kuckucksnest“ erinnern soll. Unter den durchweg liebenswert gezeichneten Lebensuntüchtigen, die Regisseur Erkau („Das Leben ist nichts für Feiglinge“) sich komisch abstrampeln und schließlich zusammenraufen lässt: Fussels lebensmüder Zimmergenosse, eine unter dem Gluckenkomplex leidende Mutter, ein arbeitssüchtiger Manager und ein Bauchredner, der am liebsten mit seiner Puppe redet.
Do, 18.30 Uhr, Kino in der Pumpe, Kiel
Slumming
AT/CH 2006, R: Michael Glawogger, D: Paulus Manker, August Diehl
Paulus Manker gibt hier einen Quartalssäufer, den zwei gelangweilte Yuppies (August Diehl und Michael Ostrowski) in Wien in ihr Auto packen und im Morgengrauen auf einem tschechischen Bahnhofsvorplatz wieder abladen. Michael Glawoggers erster Spielfilm ist boshaft, radikal – und komisch.
Do + Sa, 20.30 Uhr, City 46, Bremen
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