: schröder-besuch in pakistan
Respekt, Hilfe und unterschiedliche Ansichten
Bei seinem Besuch bei dem pakistanischen Machthaber Pervez Muscharraf bekundete Bundeskanzler Gerhard Schröder dem General nach einem langen Gespräch Deutschlands „Respekt vor der stabilisierenden Rolle in der Region und in der Koalition“. Die beiden Politiker stellten Übereinstimmung in ihrer Einschätzung der Lage in Afghanistan fest.
In den Einzelheiten waren die Gewichtungen allerdings verschieden. Beide Seiten befürworten eine „multiethnische Regierung“. Muscharraf will dabei die Einbeziehung „gemäßigter Taliban“, Schröder meinte, ohne Sturz der Taliban sei keine Lösung möglich. Muscharraf betonte erneut die Notwendigkeit einer „kurzen und zielgerichteten“ Militäraktion – ohne allerdings für den Ramadan einen Angriffsstopp zu fordern. Schröder hielt dagegen, Militäraktionen müssten „unabhängig von zeitlichen Abfolgen erfolgen“. Muscharraf ließ sich offenbar nicht zu einer Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge bewegen.
Schröder kündigte an, er werde sich um eine Umschuldung der gegenüber Deutschland fälligen Ausstände bemühen. Beim Währungsfonds will er auf einen Abbau der hohen Außenschuld drängen. Deutschland wolle sich in Pakistan „insbesondere im humanitären Bereich substanziell engagieren“.
Musharraf ritt schließlich eine heftige Attacke gegen Indien, wohin der Kanzler gestern weiterreiste.
BERNARD IMHASLY, DELHI
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