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Archiv-Artikel

schon wieder olympia Spiel mit dem Feuer

Jetzt geht es wieder los mit der verordneten Olympiabegeisterung. Zwar dürften Hamburgs Chancen, dereinst zumindest die nationale Ausscheidung zu überstehen, gestiegen sein, sicher aber ist nur zweierlei. Sollte in ferner Zukunft das Olympische Feuer tatsächlich die Hansestadt erleuchten, wird dieser Bürgermeister nicht mehr Bürgermeister und seine Sportsenatorin längst vergessen sein.

KommentarVon Sven-Michael Veit

Der Grat, auf dem Hamburgs Bewerbung durch die Instanzen wandern muss, ist arg schmal. Bei nüchterner Betrachtung hat die Hansestadt nur die – in der Tat pittoreske – Möglichkeit von Wasserspielen am großen Fluss zu bieten. Ein Pfund, mit dem sich wuchern ließe, hätte nicht just London mit einem sehr ähnlichen Konzept obsiegt.

Ansonsten aber ist er dünn, der Lack der Sportbegeisterung. Den Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ hat die zuständige Senatorin erfolgreich abgewürgt, die dritte Sportstunde ist ein makabrer Witz, die Gebührenbescheide für Sportvereine sind kontraproduktiv. Die Politik in dieser Stadt setzt auch im Sport faktisch auf symbolbeladene Leuchttürme auf wackeligem Fundament.

Eine echte Gefahr kann eine ewige Bewerbung für die Hafencity und die südlichen Stadtteile werden. Statt des Sprungs über die Elbe drohen Jahre im Leerlauf: Flächenfraß in anderen Vierteln, Brache auf dem Grasbrook und kein sinnvolles Nahverkehrssystem für die Hafencity wären die offensichtlichsten Konsequenzen.

Von Spielen zu träumen, ist richtig. Dafür zu viel aufs Spiel zu setzen, wäre falsch.