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schnittplatzMännersache

Ob’s um Frisuren britischer Fußballer, Autos italienischer Hersteller oder die eigene Bauchmuskulatur geht: Wer „ganz Mann“ sein will, der kann sich von so illustren Magazinen wie Men’s Health, FHM oder Gentleman’s Quarterly (GQ) erklären lassen, wie das geht.

GQ nun hat sich in seiner Juli-Ausgabe auf fünf Seiten einem Traum gewidmet, „den viele Männer träumen“. Unter der Überschrift „Unbekannt verzogen“ und dem Bild einer idyllischen Südsee-Insel ging es um Wege, „die Midlife-Crisis zu überwinden: Einige fangen ein Techtelmechtel mit der Sekretärin an, holen sich ihr Easy-Rider-Feeling mit der Harley auf der Route 66, japsen durch die Berghöhen des Himalaya oder kaufen sich einen Porsche.“ Nur wenige Männer aber hätten, so GQ, den Mumm des Bernd Jürgen B. aus Berlin. Der sei aus seinem alten Leben in ein neues verschwunden, „mit nichts als ein paar tausend Mark, seinem Reisepass und einem silbernen Siemens-Handy“.

Der Vermisste als idealer Kronzeuge also für „eine Männerfanatasie, die so alt sein muss wie die bürgerliche Existenz selbst“. Alles Alte hinter sich zu lassen und in eine neue Identität zu schlüpfen, das sei „die Champions League der Eskapisten“. Neben nützlichen Tipps („Erzählen Sie nie einer Frau, auch wenn Sie noch so verliebt sind, von Ihrer wahren Identität“) wird immer wieder aus der Vermisstenakte von Teufelskerl Bernd Jürgen B. zitiert – der sich allerdings nicht nach Brasilien, sondern in den Magen eines hessischen Menschenfressers abgesetzt hat. Dass manche „Männerfantasien“ selbst für GQ zu abseitig sind, mag man dem Magazin aber nicht wirklich vorwerfen. FRA

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