kellers randspur: samstag
Verbiestert
„Buddy – Mein haariger Freund“
Obschon Robbie Coltrane bereits auf eine ansehnliche Filmografie verweisen konnte, brachte ihm erst die Erfolgsserie „Für alle Fälle Fitz“ einen Ruf nach Hollywood ein, wo er vor allem in markanten Nebenrollen eingesetzt wurde. Eine Ausnahme stellt „Buddy“ dar, ein annähernd auf Tatsachen beruhendes Gemisch aus Tierfilm und Gesellschaftskomödie: In den 20er-Jahren zieht eine zur Schrulle neigende Angehörige der New Yorker Gesellschaft an Kindes statt ein Gorillababy auf. Das führt zu goldigen Szenen, bis besagter Buddy als ausgewachsener Affe sein Schicksal in die eigenen Pranken nimmt. Rene Russo spielt die Tiernärrin, Robbie Coltrane ihren Gatten.
(20.15 Uhr, Sat.1)
Gebeutelt
„976-Evil“
Wie Wes Craven in „Freddy’s New Nightmare“ überzeugend darlegte, wirkt Freddy Kruegers Fluch auch auf die Urheber und Ausführende der ihm gewidmeten Filmreihe. Besonders betroffen ist Freddy-Darsteller Robert Englund, der das Image des Kinderschänders nie mehr los wurde. 1988 verzog er sich hinter die Kamera, aber auch auf dieser Tätigkeit ruhte kein Segen: Obwohl eigens ein Kollege zum Nachdreh bestellt und das Material noch eingefügt wurde, können sich Kritiker die Geschichte bis heute nicht erklären. (0.10 Uhr, Kabel 1)
Maschinell
„Omega Doom“
Wenn also BSE und verwandte Katastrophen die Erde vom Menschengeschlecht befreit haben, beginnt das ungebundene Leben für Cyborgs und Androiden. Bei diesem Begriff denken wir gleich an Rutger Hauer und der rennt denn auch unter Albert Pyuns Regie nochmal auf Messers Schneide, wenn er als Kriegsroboter Omega Doom zwischen zwei verfeindete Cyborg-Mannschaften gerät, so wie es vordem, wenngleich in anderen Kulissen, so doch sehr ähnlich Toshiro Mifune und Clint Eastwood widerfuhr.
(1.35 Uhr, Pro7)
Wechseljahre
„Brain X Change – Der Feind in meinem Körper“
Dieser mit seinem deutschen Titel übel gebrandmarkte Film stammt vom dänischen Produzenten Michael Obel, der durch Ole Bornedals „Nightwatch – Nachtwache“ zum Begriff wurde. Jorn Faurschous Tausch- und Täuschungsmanöver erinnert entfernt an den Klassiker „Mephisto-Walzer“: Ein alter Mann weiß den Tod nahe und trifft Maßnahmen, in einen frischeren Körper zu wechseln. Die Operation gelingt, doch der nun im greisen Leib gefangene 16-Jährige schickt sich nicht in die Gegebenheiten, sondern tut sich mit einem findigen Freund zusammen, die Seelenwanderung zu revidieren. Und sie müssen sich sputen, denn der abgenutzte Organismus macht es nicht mehr lange ...
(2.55 Uhr, Pro7)
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