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kellers randspursamstag

Gesinnungswandel

„Die Lotto-Show“

Noch vor nicht allzu langer Zeit war es Usus, einem Schallplattenunterhalter, so er eine Festgemeinde mit dem lustvollen Seufzen Barry Whites zu ergötzen suchte, eine Dornenkrone aus geknickten Trinkhalmen aufzusetzen und ihn mitleidlos mit Eiswürfeln zu steinigen. Seit aber Mr. White in der mittlerweile recht beliebten Fernsehserie „Ally McBeal“ nachgerade verherrlicht wurde, hat sich das Verhältnis der launischen Masse zu diesem jedenfalls bemerkenswerten Künstler auffällig gewandelt. Inzwischen werden Werbefilme mit seiner Musik untermalt und Mr. White muss sogar in die „Lotto-Show“, um ein Medley seiner Hits vorzutragen. So jedenfalls verspricht es die ARD. (20.15 Uhr, ARD)

Arbeitspensum

„Mörderspinnen“

Große Aufgaben hält das Wochenendprogramm für Altkapitän William Shatner bereit. Am Nachmittag betätigt er sich in „Todesflug 401“ (15.25 Uhr, Kabel 1) als Erzähler des auf Tatsachen basierenden TV-Films. In „Babysitter“ (0.30 Uhr, Kabel 1) ist er ein Haushaltsvorstand, dessen Familie sich den Ränken der attraktiven Wirtschafterin Stephanie Zimbalist ausgesetzt sieht. Und in „Mörderspinnen“ gehen 5.000 Taranteln auf Menschen los, weil sie durch massiven Pestizideinsatz um ihre natürliche Nahrung gebracht wurden. Da lacht der Arachnologe.(Kabel 1, 22.35 Uhr)

Jugend forscht

„Frankenstein lebt“

Der Sohn des Ehepaars Stein wurde Frank getauft, und so ergibt sich ein Name, der verpflichtet. Als schüchterner Sonderling erforscht er die Wirkung von Elektrizität auf tote Körper und kann mit seinem Wissen renommieren, als zwei ruppige Mitschüler einen Jungen zu Tode molestieren. Frank versieht den Knaben mit einem neuen Hirn, das er im Labor seines Vaters entwendet hat, wobei ihm entgangen ist, dass das Kerbholz des Spenders eine Reihe mächtiger Zacken aufwies. Mit brandneuem Körper versehen, gelobt der Tunichtgut Besserung und befreundet sich mit Frank Stein. Die guten Vorsätze aber halten nicht lange vor . . . (0.35 Uhr, ARD)

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