sachsen vor den wahlen: Welchen Frieden wollen wir?
Jetzt geht es also um Frieden. „Wir geben Frieden wieder eine Heimat“, plakatiert das BSW landauf, landab in Sachsen. „Die Waffen nieder“, heißt es auch von den Linken. CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer will ohnehin schon länger auf Kriegsaggressor Putin zugehen und mit ihm verhandeln – ganz so wie auch Wagenknecht und die AfD. Wird über Krieg und Frieden in der Ukraine in Sachsen entschieden? Wohl kaum. Aber dennoch: Wo immer man dieser Tage im sächsischen Wahlkampf hinhört – es scheint das zentrale Thema.
Und so werden auch wir auf unserem taz Panter Forum in Chemnitz nicht um diese Frage drum herumkommen – allen voran auf unserer Runde mit den Spitzenpolitiker*innen von Petra Köpping bis Sabine Zimmermann. Wie soll dieser Frieden aussehen? Und warum braucht dieser gerade sächsische Impulse?
Was wir aber vor allem diskutieren wollen: Welchen Frieden wollen wir eigentlich hier, vor Ort, in Sachsen? Wie sieht gesellschaftlicher Frieden aus, wenn ihn Rechtsextreme ganz konkret bedrohen – wie gerade erst in Bautzen, als Neonazis versuchten, einen CSD zu verhindern? Oder in Mittelsachsen, wo Drohungen dafür sorgten, dass der Landrat Dirk Neubauer sein Amt niederlegt? In Dresden, wo Wahlkämpfende wie SPD-Matthias Ecke überfallen wurden? Ode auch anderswo, wo demokratisch Aktive, Jugendclubs oder Kulturprojekte Einschüchterungen erfahren?
Konrad Litschko, aufgewachsen in Brandenburg, Teil des Inlandsressorts der taz. Moderiert auf dem taz Panter Forum.
Zum Glück haben wir im Chemnitzer Weltecho viele Engagierte versammelt, die gegen diesen Hass dagegenhalten – und für eine andere Gesellschaft eintreten. Wie Ocean Hale Meißner in Döbeln, Sarah Schmidt in Grimma, Jakob Springfeld in Zwickau oder Uwe Dziuballa in Chemnitz selbst. Sie werden berichten und diskutieren, was hier getan werden kann und muss. Für einen weltoffenen Frieden, direkt vor der Haustür. Konrad Litschko
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen