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russischer kapitalismus: zu neunzig prozent gefälscht

Das Wesen des Kapitalismus haben die Russen inzwischen mehr als verstanden: Es gibt keine echte Ware in der falschen. Hauptsache, der Mehrwert stimmt. Wie die Nachrichtenagentur ITAR-TASS am Donnerstag meldete, sind nach Schätzungen der Polizei fast 90 Prozent aller Waren, die in Russland verkauft werden, gefälscht. Der überwiegende Teil der Nachahmerprodukte werde ins Land geschmuggelt, sagte der Chef der russischen Polizeieinheit für Wirtschaftskriminalität, Nikolai Bobkow. Gefälschte Software-Produkte kämen größtenteils aus Südostasien, Parfüms und Spiele stammten aus China. Für die Fälschung von Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten sowie von Video- und Hi-Fi-Produkten würden dagegen Werkstätten gleich in Russland eingerichtet. 90 Prozent Fälschungen – das ist eindeutig Weltniveau. Bleiben 10 Prozent echte Ware, also Wodka. Mit dem stößt man dann auf die Lehrmeister und die betroffenen Unternehmen aus dem kapitalistischen Ausland an, die jährlich um knapp eine Milliarde Euro geschädigt werden.

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