piwik no script img

rubrikenkopf

Foto: dpa

Mo, 1. 8., bis Do, 4. 8., St. Pauli

Queerer Kiez

Nicht ganz umsonst, aber sowas von draußen: jenseits der vielerwähnten „schicken Lofts“ und der allgemeinen Aufhübschung in Richtung harmlos-verruchten, auf gute Verwertbarkeit getrimmten „good clean fun“ hat der Stadtteil St. Pauli noch einige Nischen, vor allem aber wohl viel Geschichte zu bieten. Anekdotische und praktische Einblicke in den queeren Teil des Ganzen, in die Welt der Schwulenbars, der Travestieshows und anderer Transgressionen, bietet ein Rundgang im Rahmen der Hamburg Pride Week rund um den Christopher Street Day.

Anmeldung unter: info@queer-durch-stpauli.com oder ☎0173/766 77 42.

Fr. 5. 8., 20 Uhr, Rote Flora

Polit-Quiz

Ganz drinnen, aber umsonst: Welche Punkband hat unter dem Motto „Mischt euch nicht ein“ der bereits im Niedergang befindlichen DKP seinerzeit von der Teilnahme an einschlägigen Demonstrationen abgeraten? Welche anarchistische Band spielte 1997 auf der Radio-Energy-Bühne auf dem Alstervergnügen? Was geschah mit dem „Schmiergeld“, das das Mövenpick-Hotel im Schanzenpark 2007 zur Beruhigung der Gemüter an „Initiativen im Stadtteil“ zahlte? Wann und in welchem Zusammenhang fiel der Satz: „Wer jetzt nicht desorientiert ist, ist ein Idiot“? Antworten recherchieren, ab zum Polit-Klugscheißer-Quiz XXL und sich im Glanz nutzlosen Wissens sonnen.

Sa, 30. 7., ab 12 Uhr, Horner Rennbahn

Techno fürs Pferd

Ganz draußen: Schon seit einigen Jahren findet (mehr oder weniger alljährlich) an verschiedenen Orten in Hamburg und manchmal auch der weiteren Umgebung das Grünanlage-Festival statt. Techno gehört nämlich nicht in dunkle Kellerlöcher, das ist die Ausgangsposition, sondern zu Blatt, Vogel, Maus. Oder eben zum Pferd. An der Horner Rennbahn waren die Veranstalter schon häufiger zu Gast. Und wenn man schon mal da ist: gerahmt wird der gar nicht mal mehr so kleine Rave im Sonnenlicht von DJ aus dem Hause Mobilee Records und Heinz Music sowie einem Flohmarkt.

Sa, 30. 7., 16.30 Uhr, Am Radeland 25a (Hamburg-Heimfeld)

Sound der Utopie

Umsonst und draußen: Auch schon seit über zehn Jahren dabei: das „Keine Knete, trotzdem Fete“-Festival im Süden der Stadt. Nachdem behördlicherseits die Nutzung der Freiluftbühne im Harburger Stadtpark untersagt worden ist, zog das selbstorganisierte unkommerzielle Festival ins Dauer-Exil nach Heimfeld. Dort ist man seither kräftig gewachsen und versorgt auf mittlerweile fünf Bühnen und mit einem Querschnitt aus Elektro, Soundsystem und Stromgitarre diesen Teil Stadt mit einem „Stück lebendiger Utopie“. NILS SCHUHMACHERDi, 2. 8., 19.30 Uhr, Klub, Besenbinderhof 62

Lesen und Reden

Drin und gegen Eintritt:Im inzwischen fünften Jahr lädt „Der Literaturclub“ mehr oder minder monatlich ins Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. Debattiert wird da erklärtermaßen „über Literatur und Leben“, Programm und Moderation besorgt die Journalistin Brigitte Neumann. Mit „Vorbereitung auf das nächste Leben“ von Atticus Lish (Arche Literatur Verlag 2015, 544 S., 24,99 Euro) nimmt sich der Club nun eines tollen Romans über Krieg und Flucht und die Liebe zwischen einer papierlosen Einwanderin aus Uigurien und dem traumatisierten Irak-Veteranen an. Der Autor gebe zwei „Sprachlosen eine Stimme“, schrieb taz-Rezensent Julian Weber, Lish erntete allerlei Preise für das Buch, und der Qualitätsserien-Fernsehsender HBO hat sich auch schon die Verfilmungsrechte gesichert. ALDI

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen