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Archiv-Artikel

rosi rolands bremer klatschgeschichten Der Weinsberg war einfach zu nett

Nun ist er wieder bei seiner Familie in Wiesbaden, aber arbeitslos. Nach der Devise: „Schaun wir mal, was das Leben so bringt.“ Dabei hatte der Ex-Geschäftsführer der Glocke, Thomas Weinsberg, vor nicht einmal neun Monaten große Pläne, als er hier bei uns in Bremen anfing. Seine Vorgängerin Ilona Schmiel hatte die Brocken hingeschmissen, weil sie mehr Geld für ihr Konzertprogramm der Glocke wollte. Weinsberg dagegen wollte ohne mehr Geld das Konzerthaus mit seinem Stil prägen. Und nun ist er weg, von heute auf morgen hat er seinen Schreibtisch abgeräumt, obwohl sein Dreijahres-Vertrag noch mehr als zwei Jahre laufen würde.

Angeblich wollte der Mann nicht, dass sein Etat um fünf Prozent gekürzt wird. So ist die offizielle Version. Aber nach der Kündigung von seiner Vorgängerin hätte er sich da doch sowieso keine Illusionen machen dürfen. Und außerdem sind die Haushaltsberatungen erst im Herbst – mindestens solange hätte ein Mann wie Theaterintendant Pierwoß um seinen Etat gekämpft. Warum also hat Weinsberg nicht gekämpft? Klar, weil er kein Kämpfer-Typ ist. Kein Pierwoß.

Als ich das meiner Freundin Klara erzählt habe, da hat sie nur gegrient. So einen Rausschmiss habe ich noch nicht erlebt, sagte sie. Im Nebenzimmer des Geschäftsführers der Veranstaltungsgesellschaft HVG musste sie putzen, als es drinnen bei Michael Göbel laut wurde. Der Michael ist ein netter Typ, hat sie gesagt, so böse hat sie ihn selten erlebt. Lieber gar keinen Geschäftsführer als so einen, so ähnlich hat er es gesagt. Natürlich hat der Weinsberg nicht gekämpft. Irgendwie scheint er sich auch unwohl gefühlt zu haben auf seinem Platz. Etwas überfordert. Schade eigentlich, ich mag Softies, gesteht Ihre Rosi Roland