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rezensionenArbeit, Feiern, Reisen

„Jetzt aber mal Pause“, singt Musa Diat­ta. „Holt Mustafa Sambou, vielleicht bringt er seine Ekonting mit.“ Musa und Mustafa sind westafrikanische Musiker, die Ekonting ist die Laute der im Senegal, in Gambia und Guinea-Bissau beheimateten Jola, eines vorwiegend dörflich lebenden Volks. Die Ekonting ist ein dem Banjo ähnliches, dreisaitiges Instrument. Bei Musa Diat­ta klingt es wie eine soft gespielte Zither, aber das ist nicht alles, wie diese Kompilation mit neun Künstlern und 25 Songs unter Beweis stellt. Darunter sind Beispiele mustergültiger Trance-Sounds. Zur Ekonting dazu gehört das Stilmittel der Wiederholung, schreibt der gambische Forscher und Musiker Daniel Laemouahuma Jatta, der hier mit zwei Stücken vertreten ist: der Hymne „Kunaare Kati Gambi“ auf die Frauen des Landes und dem Hochzeitssong „Aliinom“.

Der Grundton ist freundlich. Es geht in ihr um Arbeit, Feiern und Reisen. Letzteres geschieht nicht immer freiwillig. Wann denn Frieden wird, fragt Elisa Diedhiou in „Aline Sitoé“. Aline Sitoé Diatta war eine Widerstandskämpferin gegen den französischen Kolonialismus in Senegal. An Stellen wie dieser wird die Idylle brüchig. Der Sampler ist dramaturgisch spannend gebaut und kontrastiert reine Lautenlieder mit Wechselgesang und dichter Perkussion, die in einem Track von Sijam Bukan sogar prominent im Mix ist: „Die Trommeln sprechen, aber es ist gut“, heißt es da in einem Satz, dessen Tragweite schon unheimlich ist. Robert Mießner

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