■ Die Anderen: "The Times" zum irischen Vorschlag, den Walfang wieder freizugeben / "Il Messagero" zu den Wahlen in Algerien
Die Londoner „The Times“ kommentiert den irischen Vorschlag, den Walfang wieder freizugeben: Die Küstengewässer der Welt machen 40 Prozent aller Ozeane aus, und fast alle Wale sind dort zu finden. Quoten werden überschritten werden. Moderne Fangboote können gefangene Wale innerhalb einer Stunde schlachten und verarbeiten, was den Inspektoren eine Überprüfung von Anzahl und Art äußerst schwer macht. Ausnahmen für Norwegen und Japan wären moralisch unakzeptabel und würden Präzedenzfälle für andere Länder wie Rußland und Island schaffen. Die wissenschaftliche Studie der großartigen Säuger steckt noch in den Kinderschuhen, und die Argumente von 1982 behalten ihre Gültigkeit.
Der römische „Il Messaggero“ beschäftigt sich mit den Wahlen in Algerien: Die Urnen werden in einem Klima des Terrors geöffnet. 16 Millionen Wähler haben auf Kommunal- und Provinzebene ihre Vertreter zu wählen. Das Problem wird es sein, wie viele den Mut haben, zu den Urnen zu gehen, denn die Organisationen, die mit dem islamischen Fundamentalismus verbunden sind, haben zum Boykott aufgerufen, und es sind gut zehn Kandidaten während des Wahlkampfes ermordet worden. Die große Unbekannte dieser Abstimmung ist daher der Andrang zu den Wahllokalen. Und in welcher Art und Weise es den Kommunal- und Provinzräten nach der Wahl gelingt, die Situation zwischen Repression und Terror zu meistern.
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