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"Liebe taz..." Schmierentheater - betr.: "Siemens bleibt in Bremen - Senat will Hochhaus trotzdem kaufen", taz vom 25.2.1997

„Siemens bleibt in Bremen – Senat will Hochhaus trotzdem kaufen“, taz 25.2.97

Das Schmierentheater um die Siemensansiedlung und den Hochhaus-Deal strebt seinem Höhepunkt zu. Gebetsmühlenartig wird das Märchen heruntergeleiert, Siemens würde den Standort Bremen verlassen und mit ihm 1.200 Arbeitsplätze, wenn, ja wenn man diesem milliardenschweren Weltkonzern nicht noch 20 Millionen für die Portokasse hinterherschmeißt. Stimmt nicht: Siemens beschäftigt in Bremen inzwischen nur noch ca. 950 Leute und zweitens, so erfahren wir, ist und bleibt Bremen idealer und zentraler Standort für die regionale Servicefunktion des Konzerns; an einen Wegzug wird nicht und wurde nie gedacht. Genau das haben Gerold Janssen und ich anläßlich eines Gesprächs in der Siemens-Vorstandsetage schon vor vier Jahren erfahren – und haben damit in der darauffolgenden Auseinandersetzung um die drohende Zerstörung des ökologischen Kleinods Uni-Ost (vergeblich) argumentiert. Mehr noch: Als wir die Herren damals höflich aufforderten, wegen der ökologischen Brisanz ihre Baupläne doch noch einmal zu überdenken, wurde herumgedruckst, und wir bekamen die Antwort: „Verstehen Sie doch, wir können dem Senat jetzt nicht in den Rücken fallen.“Und auf unsere Frage, wie dringend es dem Konzern mit dem Neubau sei, kam die Antwort: „Nicht so dringend, aber in einigen Jahren muß u.a. die Heizungsanlage modernisiert werden, und damit wollen wir uns nicht mehr belasten. Heute heißt dies, das Hochhaus sei „nicht mehr zeitgemäß.“Heute darf man jedoch annehmen, daß die Verantwortlichen im Senat und u.a. im Wirtschaftsressort genauestens über diese Lüge mit dem angeblichen Wegzug aus Bremen informiert sind und sie trotzdem immer wieder gezielt in die Welt setzen. Was treibt den Senat wirklich, angesichts leerer Kassen für 34 Millionen ein Haus zu kaufen und zu sanieren, für das es nicht einmal den Ansatz eines Nutzungskonzepts gibt? Dieter Mazur (Grüne), Beiratsmitglied Horn-Lehe

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