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"Liebe taz..." Faschistoid - betr.: "United Colors of Abstrakt-Kunst"

Betrifft: „United colors of Abstrakt - Kunst“

Sehr geehrter Moritz Wecker,

ich bin mir bewußt, daß ich als beteiligter Künstler der Ausstellung „Farbe, Raum, Bewegung“Gefahr laufe, als beleidigte Leberwurst dazustehen, wenn ich auf Ihren Verriß reagiere. Deshalb stelle ich klar, daß ich keinerlei Kritik an Ihrer persönlichen Sichtweise der Ausstellung habe.

Aber Ihre Feststellung im Post Scriptum, „...angesichts grellbunter Autos, Werbeflächen und Schaufenstern wird spürbar, wie sehr die Moderne unser Farbempfinden versaut hat“, offenbart genug faschistoides Gedankengut. „Die Moderne“(beneidenswert, daß Sie so genau wissen, was das ist) scheint für Sie so etwas wie eine Verschwörung gegen „unser“(gesundes?) Farbempfinden zu sein.

Können ungenaue Verallgemeinerungen dieser Art und der instrumentelle Umgang mit so wichtigen Begriffen der Grund dafür sein, daß des Feuilleton der taz keiner ernst nimmt? Abschließen möchte ich mit einem Rat, daß, wenn Sie sich nicht mal auf der Kulturseite Ihre larmoyante Kapitalismuskritik verkneifen können, Sie wenigstens darauf achten, von welcher Seite dieselbe kommt... Nicholas Bodde

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