: "Ich wünsche, Sie hätten eine Idee"
■ Anwohnerversammlung zur Vekehrsberuhigung Ostertor lehnte Konzept ab
Streitpunkt Mozartstraße Foto: Jörg Oberheide
„Ich wünschte, Sie hätten eine Idee“
Anwohnerversammlung zur Verkehrsberuhgung Ostertor lehnte Konzet ab
Im Prinzip für eine Verkehrsberuhigung des Ostertorsteinwegs hat sich am Dienstag abend eine Anwohnerversammlung im Kubo ausgesprochen. Aber: Das vorliegende Konzept von Ortsamt und Verkehrsbehörde, den O-Weg vom Goethe-Theater ab bis zum Sielwall zu sperren und den Verkehr über die Mozartstraße auf den Osterdeich abfließen zu lassen, wurde von den knapp 100 AnwohnerInnen mehrheitlich abgelehnt. In einer Resolution forderten Sie die Beiräte Mitte und Östliche Vorstadt auf, das Konzept in ihrer nächsten Sitzung am kommenden Montag abzulehnen.
Die AnwohnerInnen haben Angst, daß der abfließende Verkehr die Wohnstraßen zwischen O-Weg und Osterdeich verstopfen wird. „Sie wohnen in der Innenstadt, und da wird es immer Problembereiche geben“, hatte Ortsamtsleiter Mitte Dietrich Heck die Versammelten noch einmal von dem Verkehrskonzept zu überzeugen versucht und für eine schnelle Umsetzung geworben. „Ich will niemanden unter Druck setzen, aber niemand von uns weiß, was nach der Wahl kommt. Bisher haben wir das Wort von Senator Kunick.“
Doch diese Appelle fruchteten wenig. „Wir werden verhindern, daß einzelne Straßen dafür bezahlen müssen, daß der Ostertorsteinweg verkehrsberuhigt werden soll“, erregte sich Versammlungsleiter Axel Adamietz und erntete den Beifall der Versammlung. Hans-Jürgen Kahrs, Mitglied der senatorischen Verkehrskommission und Gast der Anwohnerversammlung, faßte die Kritik der Anwohner auf seine pragmatische Art zusammen: „Ich würde mir wünschen, Sie hätten eine Idee.“
„Wir müssen irgendwo in der Zentrale anfangen, und die Verkehrsberuhigung dann nach außen weiterzeihen“, warb Heck für das Konzept, daß im Detail auch noch geändert werden könne. „Ein Konzept, daß ganz Bremen von heute auf morgen autofrei macht, wird in keiner Bürgerschaft verabschiedet.“
mad
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen