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"Die Versorgung ist ausreichend"

■ Kassenärztliche Zulassungskommission legt Substitutions-Ambulanz im Urban-Krankenhaus auf Eis: Kein Bedarf für zusätzliche Versorgung von Drogenabhängigen / Ärzte und Politiker protestieren

Die geplante Substitutions-Ambulanz im Urban-Krankenhaus wird keine Ermächtigung zur Abrechnung mit Krankenkassen bekommen. Das hat die Zulassungskommission, ein Gremium aus Ärzten und Krankenkassenvertretern, entschieden.

Dieser Beschluß ist gestern einhellig kritisiert worden. Die stellvertretende Landesdrogenbeauftragte Sibylle Martin sprach von einem „Skandal“ – „Die Ärzteschaft läßt die Drogenabhängigen im Stich“, kommentierte der Staatssekretär für Jugend und Familie, Klaus Löhe, die Entscheidung. Seit zweieinhalb Jahren wird im Urban-Krankenhaus an einem Konzept gearbeitet, methadonbehandelte Drogenabhängige umfassend zu versorgen.

„Geplant war eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Psychiatern und Internisten“, erklärt Werner Schütze, Oberarzt der Psychiatrie am Urban-Krankenhaus. Bei der Erarbeitung der Konzeption wurden das Drogenreferat der Senatsjugendverwaltung, die Clearingstelle der Ärztekammer Berlin und der Arbeitskreis Substituierender Ärzte einbezogen. „Wir wurden von allen Seiten unterstützt“, beschreibt Schütze die Reaktion auf das Projekt.

Es gebe für Methadon-Patienten bereits eine ausreichende Versorgung, insbesondere die psychiatrische Ambulanz im Urban-Krankenhaus, rechtfertigt dagegen Ulrike Hinney von der Kassenärztlichen Vereinigung die Ablehnung. „Die psychiatrische Ambulanz ist bereits ausgelastet“, kontert dagegen Constanze Jacobowski, Leitende Ärztin der Clearingstelle. „Außerdem läßt sich die gleichzeitige Versorgung von chronischen Drogenpatienten und Psychiatriepatienten nicht miteinander koppeln.“

Um die Ablehnung zu verteidigen, verweist Hinney zusätzlich auf die Schwierigkeiten für niedergelassene Ärzte, die durch die ambulante Versorgung in Krankenhäusern „bis hin zur Existenzbedrohung“ reichten. Daß sich auch niedergelassene Ärzte für die Ambulanz ausgesprochen haben, scheint die Kommission wenig zu interessieren. „Einzelne Ärzte können sich so äußern. Das ist aber nicht aussagekräftig“, so Hinney. Voraussichtlich wird das Urban-Krankenhaus gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen. Wegen der Urlaubszeit habe man zunächst jedoch nur eine Verlängerung der Widerspruchsfrist beantragt. Unterstützung findet das Vorhaben auch im Hause des Gesundheitssenators Luther (CDU). „Es ist richtig, gegen die Entscheidung vorzugehen. Wir müssen darauf drängen, daß der Zulassungsausschuß die Ermächtigung erteilt“, sagte Luthers Pressesprecher Ulf Herrmann. Gesa Schulz

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