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"Bahro in Bremen"

■ Betr.: "Immer gut für eine Alternative", taz-Bremen vom 9.12.1997

Betr.: „Immer gut für eine Alternative“, taz vom 9.12.1997

Von der Bremer Universität ging die Initiative aus, Rudolf Bahro aus dem DDR-Gefängnis nach Bremen zu holen. Maßgeblich beteiligt waren Hans Koschnick, Kollege Wolfgang Eichwede sowie der damalige Unirektor. Meine Aufgabe galt zusammen mit vielen anderen der Einbindung Bahros in den wissenschaftlichen Dialog. Als Rudolf Bahro 1979 durch die Generalamnestie aus dem Gefängnis freikam, führte ihn seine erste Reise nach Bremen. An der Bremer Universität war für ihn unbürokratisch schnell eine Stelle reserviert worden. Seine grundlegende Kapitalismuskritik, die auch mir gegenüber in dem Vorwurf gipfelte, nur sozial-ökologische Reparaturen an der Destruktionsmaschine Wirtschaft zu betreiben, machte die Diskussionen mit ihm schwer, jedoch dringend nötig. Auch in seiner „esoterischen Phase“riß die Diskussion nicht ab. Diese menschliche und intellektuelle Aufnahme des DDR-Kritikers Bahro gehört eben auch zur Geschichte dieser Universität.

Prof. Dr. Rudolf Hickel

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