produkttest: Saft nach dem Sündenfall
Da, siehst du den Wildapfelbaum? Wunderschön ist er im Frühling, und im Herbst auch. Bald blüht er üppig und am Ende des Sommers bringt er Äpfel hervor so klein wie Kirschen. Nur, was tun, außer die Früchte den Vögeln und Waschbären zu überlassen? Ihr Saft ist bittersüß. Ein wenig wollte ich davon auch, im letzten Jahr. Das Entsaften jedoch ist eine Sauerei, zumal in jedem Äpfelchen nur zwei Tropfen Saft stecken. Trotzdem. Nachdem ich beim Entsaften eine elektrische Küchenmaschine schrottete, besann ich mich auf die Weinpresse, die einst beim Großvater stand. Und, siehe da: Es gibt sie manuell, wie früher, nur in schickerem Design: wie etwa den Slow Juicer von Lurch (ca. 55 Euro).
Erst werden die Früchte zermahlen, dann ausgepresst. Es funktioniert, aber es ist eine saumäßige Arbeit. Vier Stunden drehen für zwei Liter Saft. Der schmeckt paradiesisch. Und da es seit dem Sündenfall das Paradies nicht mehr umsonst gibt, sollte niemand die Arbeit scheuen. Waltraud Schwab
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