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performance des tages: jung-hwan ahn und seine shorttracker

Den Auftritt der südkoreanischen Spieler nach Jung-Hwan Ahns 1:1-Ausgleich in der 78. Minute hätte US-Coach Bruce Arena nur noch toppen können, wenn er überraschend Apolo Anton Ohno eingewechselt hätte. Dann wären die Spieler des Gastgeberlandes vermutlich allesamt aus den Latschen gekippt und hätten sich ergeben. Da aber Ohno leider Shorttracker und somit nicht im amerikanischen Kader ist, brachten die Koreaner das 1:1 über die Runden.

Shorttrack ist in Korea die populärste Wintersportart und Apolo Anton Ohno seit den Winterspielen im Februar in Salt Lake City Staatsfeind Nr. 1. Weil der smarte US-Läufer im Finale zu Fall kam und der Verursacher des Sturzes, Dong-Sung Kim, anschließend disqualifiziert wurde und seiner Goldmedaille verlustig ging – völlig zu Recht im Übrigen – wurde Ohno zum meistgehassten Mann in dem asiatischen Land – weit vor Bin Laden, wie eine Umfrage ergab.

Dass die Südkoreaner die Ohno-Affäre nicht vergessen haben, zeigte Torschütze Ahn, als er nach dem Treffer eine Shorttrack-Pantomime auf den Rasen legte, dicht gefolgt von seinen gleichfalls schlitternden Mannschaftskollegen. Zu Fall kam aber keiner, und disqualifiziert wurde auch niemand.

Ärger hatte es schon vorher gegeben. Im Internet wurden antiamerikanische Lieder gesichtet und vereinzelt gab es Demonstrationen gegen den ungeliebten Verbündeten USA, der immer noch 37.000 Soldaten im Land stationiert hat, die viele Bewohner inzwischen als Besatzung und Hindernis auf dem Weg zur Versöhnung mit dem Norden betrachten. Das US-Team wurde mit gepanzerten Militärfahrzeugen zum Stadion eskortiert, nach dem Ausgleich ertönten tosende Sprechchöre: „Dahean Minguk“ (Großes Korea). Die Spieler des US-Teams nahmen’s nicht weiter krumm: „Die Atmosphäre“, fand Torwart Brad Friedel, „war großartig.“ Auch ohne Apolo Anton Ohno. MATTI

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