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Archiv-Artikel

opel-betriebsräte Die Firma dankt

Das Recht auf Information. Hoch haben die Bochumer Opel-Betriebsräte dieses Gut gehängt. „Informationsveranstaltung“ war der Titel des wilden Streiks im Opelwerk – gerechtfertigt, weil das Management mauerte, sich abduckte und nicht mit der Belegschaft sprechen wollte. Die Betriebsräte haben gut aufgepasst in den Wochen des Streiks, sie haben viel gelernt und viel abgekupfert: Auch sie lassen, wie das Management zuvor, die Arbeiter über Stand der Verhandlungen im Unklaren.

KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN

Mag sein, dass sich die Betriebsräte während der Verhandlungen in Rüsselsheim zerreißen für das Wohl der Beschäftigten, dass sie vor Sorge nicht schlafen können. Nach außen entsteht jedoch der Eindruck, dass sich die Konzernführung keine besseren Handlanger wünschen könnte: Die Betriebsräte verbreiten Wasserstandsmeldungen ohne konkreten Inhalt, mit der diffusen Botschaft, es werde alles schon werden – die Belegschaft wird sediert. Tatsächlich haben die Verhandlungsführer der Opelaner noch kein einziges handfestes Ergebnis erzielt. Böse erwacht auch bei den Beschäftigten die Erinnerung daran, wie perfide der Betriebsrat mit suggestiv formulierten Stimmzetteln den Arbeitskampf abgewürgt hat.

Egal, wie das Ergebnis der Verhandlungen lautet – die Betriebsräte werden es nach ihrer bisherigen Informationspolitik schwerlich als legitim verkaufen können. Die Belegschaft sollte erneut ihr Recht auf Information einfordern – diesmal gegenüber ihren eigenen Vertretern.