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Archiv-Artikel

nordpol: Bei Sekt und Schnittchen

Wenigstens etwas, was boomt: Neujahrsempfänge haben gerade Hochkonjunktur. Die taz nord beobachtet das Treiben bei Sekt und Schnittchen.

Mensch Schorle! Das hätten wir ja nicht gedacht, Sie beim gestrigen Neujahrsempfang der Stadt Braunschweig zu treffen. 1983 trieben Sie Stasi-Offiziere in den Wahnsinn, indem sie eigenhändig „Schwerter zu Pflugscharen“ schmiedeten. Heute sind Sie, Friedrich Schorlemmer, in der SPD. Und kämpfen weiter für das Gute, wo immer es sich zeigt. Beziehungsweise eben nicht: Nicht lachen, teilten sie einmal dem Kulturradio des MDR mit, könnten Sie „über Zyniker. Und wenn ich das Lachen von Rumsfeld sehe oder das Grinsen von Putin – da vergeht mir alles Lachen.“ Gut gebrüllt, Schorle! Ein Glück, dass der CDU-Oberbürgermeister von Braunschweig Gert Hoffmann heißt. Der war zwar bei der NPD. Und möchte Sprayer unter Polizeiaufsicht stellen. Aber ein Zyniker ist er nicht – genauso wenig wie Sie: Er meint es ernst.