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neue filme Va Savoir

F 2001, Regie: Jacques Rivette; mit Jeanne Balibar, Sergio Casteliltto; 154 Min.

Der Stoff von „Va Savoir“ könnte auch der einer Boulevardkomödie sein. Jeder mit jedem auf irgendeine Weise. Was man so Franzosenkino nennt. Alle Beteiligten sind schlau und gebildet, aber die Gefühle wollen trotzdem nicht so, wie sie’s gern hätten. Manchmal entsteht Komplizenschaft, Begehren kommt vor. Die Motivation aber ist immer eine unterschiedliche, das Trennende wird nicht weggekitscht. Rivette spart sich alles Hysterische. Niemand schreit. Die Körper von Rivette gehorchen nur mit Anstrengung. Die Distanz will und soll nicht schwinden. Es wird viel Konversation betrieben in „Va Savoir“, was jemand aber tatsächlich sagen will, lässt sich erst ablesen, hineininterpretieren, wenn er/sie allein ist. Ein abgeklärter, abgerundeter Reigen. Erwachsen, formverspielt. Und so jung für einen Regisseur mit 73, der die Zeit ausgetrickst zu haben scheint.

Cinema Paris, Hackesche Höfe

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