: neue filme Meine Frau, die Schauspielerin
F 2001, Regie: Yvan Attal. Mit Charlotte Gainsbourg, Yvan Attal u. a. 96 Min.
Französische Filme haben das oft noch: diese souveräne Art, gerade mit den präziseren Mitteln des Films und nicht mit Video eine funkelnde Modernität zu erzeugen. Auch „Meine Frau, die Schauspielerin“ gibt dieses visuelle Versprechen, bis der Dunst einer verschwiemelten Ich-Perspektive um die Pariser Häuser zieht. Hauptdarsteller, Autor und Regisseur sind hier miteinander identisch, und das ist nicht gut gegangen. Seine Frau ist also Schauspielerin. Er selbst Sportjournalist; ein Beruf, den auch solche Männer männlich finden, die Schauspielerinnen für bessere Nutten hatten. Und mehr braucht man über das Verhältnis, in dem hier die Geschlechter, also Yvan (Attal) und Charlotte (Gainsbourg) zueinander stehen, auch schon nicht zu wissen. Was macht da die Liebe? Sie dreht sich in einem unproduktiven Kreis aus Besitzanspruch, Penetranz und Gekränktheit. Am Ende muss sogar ein „bébé“ herhalten, um die Gereiztheiten restlos aufzulösen. Dass sich so was noch jemand traut, ist ziemlich verblüffend. Dass es aus dem kinobewussten Frankreich kommt, irgendwie auch tröstlich.
Cinema Paris, FT am Friedrichshain, Yorck
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