: neue filme Der Pornograph
F 2002, Regie: Bertrand Bonello. Mit Jean-Pierre Léaud, Dominique Blanc. 106 Min.
Die Geschichte um einen ehemaligen Pornoregisseur, den Geldnot zum Comeback-Versuch im Gewerbe zwingt, und Jean-Pierre Léaud in der Titelrolle ist das große Ereignis dieses insgesamt eher merkwürdigen Films. Léaud, mit Schmerbauch, permanent leicht angefettetem Haar und nervösem Zucken in den Augenwinkeln, balanciert die Ungereimtheiten von „Der Pornograph“ spielerisch-souverän aus. Regisseur Bertrand Bonello muss eingeräumt werden, diese Potenzen zielsicher erkannt zu haben. Indem er den momentan eher unterbeschäftigten Léaud besetzte, hinterfütterte er das eigene Unterfangen mit einem gewaltigen kulturhistorischen Background. Denn natürlich denkt man bei Léaud automatisch Truffaut, Cocteau und Godard mit.
Balázs, fsk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen